Die vegane Hochzeitstorte - das Abenteuer geht weiter...
Ein Beitrag von Stefanie

Letztens war es wieder soweit: ich durfte für eine liebe Freundin eine Hochzeitstorte backen.
Da es das letzte Mal nicht mit dem Fondant geklappt hatte, wollte ich es dieses Mal unbedingt versuchen und habe mir erst einmal verschiedene Videos zur Herstellung von Marshmallow-Fondant angeschaut.
Eigentlich ist es ganz simpel, aber sehr zeitaufwendig.
Ich habe am Ende 450 Gramm vegane Marshmallows mit 1kg Puderzucker vermischt- gesund ist natürlich anders... ;-)
Veganes Marshmallowfondant herstellen
Ich habe gerade noch einmal im Duden nachgeschaut: Du kannst "der" oder "das" Fondant sagen- ich werde es nach Gefühl verwenden...
Zurück zur Herstellung: Wie gesagt, habe ich mir zunächst einige Youtube-Videos angeschaut, um auf Nummer Sicher zu gehen. Es gibt etliche zu diesem Thema, such Dir einfach das aus, das Dir am besten gefällt.
Den Fondant solltest Du mindestens 24 Stunden bevor Du ihn verarbeiten möchtest herstellen.
Ich habe die Marshmallows im Wasserbad geschmolzen und das hat eeewig gedauert- bring viel Zeit mit.
Dann habe ich die geschmolzene Marshmallowmasse mit dem Puderzucker geknetet und geknetet- auch das kostet Zeit.
Erst war die Masse ziemlich bröckelig, aber durch Zugabe von ein wenig Wasser wurde sie dann geschmeidig und hat sich schließlich tatsächlich zu einer elastischen Fondantmasse verkneten lassen.
Nachhaltigkeitsgedanken
Laut Videoanleitung sollte ich die Masse nun doppelt in Frischhaltefolie einwickeln und noch in eine Plastikbox packen, damit das Fondant frisch bleibt.
Ich habe das auch so gemacht, weil ich kein Risiko eingehen wollte, aber etwas gestört hat es mich schon.
Es muss doch eigentlich auch ohne Plastik gehen? Wenn Du da einen Tipp hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar, ich freue mich über Inspiration. :-)
Das eingepackte Fondant muss dann in den Kühlschrank und mindestens 24 Stunden kühlen. Zum Weiterverarbeiten sollte der Fondant dann aber wieder Zimmertemperatur haben.


Weitere Vorbereitungen am Vortag des Backtags
Die Böden habe ich nach bewährten Rezept, wie schon bei meiner ersten Hochzeitstorte hergestellt.
Dazu habe ich am Vortag wieder die zwei Krokantsorten hergestellt, die Ganache vorbereitet und Cookies gebacken.
Die Cookies habe ich nach einem Rezept von Stina Spiegelberg aus ihrem Backbuch "Veganpassion" gebacken und schmecken einfach himmlisch.
Die Braut hatte mir verraten, dass sie und der Bräutigam Kekse sehr gern mögen und auch dunkle Schokolade. Deshalb habe ich den Mürbeteig mit dunkler Ganache bestrichen und mit gekrümelten Schokoladen-Cookies bestreut.
Als Füllung für die Biskuitböden habe ich pürierte Mirabellen mit AgarAgar angedickt- ähnlich wie die pürierten Erdbeeren in der ersten Torte.


Am Backtag selbst
habe ich dann die Torte zusammengebaut - dieses Mal habe ich beide Stockwerke gleich befüllt - die große und die kleine Torte mit Schokoladenganache umhüllt und dann in den Kühlschrank gestellt.
Die Ganache sollte der Torte den nötigen Halt für den Fondant geben.
Dann habe ich mich dem Fondant gewidmet. Eigentlich wollte ich (auch nach einer Anleitung von Stina Spiegelberg) kleine Röschen formen und damit die Torte im Nachgang dekorieren.
Ich war mir aber unsicher ob die Menge Fondant ausreichen würde, um die ganze Torte zu umhüllen und kleine Röschen herzustellen.
Deshalb habe ich zunächst eine kleine Menge Fondant abgetrennt und eine Rose daraus geformt, die so riesig geworden ist, dass gar kein Platz mehr für andere Rosen war...

Das zähe Ringen mit dem Marshmallowfondant
Dass ich zunächst das Röschen geformt hatte, lag daran, dass dieses 4 Stunden trocknen sollten, bis ich damit dekorieren konnte.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt die Fondantmasse einzufärben, wir verfügen über einen sehr großen Matchavorrat und deswegen sollte das Fondant grün werden.
So mischte ich aus einer halben Packung Matchateepulver und etwas Wasser eine grüne Masse an, die ich dann unter den Fondant knetete.
Das war was... :-)
Ich habe ungelogen 2 Stunden damit verbracht die Masse zu kneten und immer wieder auszurollen, bis ich es geschafft habe, die Torten zu umhüllen.
Durch das ständige Ausrollen und Vermischen mit Puderzucker und auch Stärke, die ich als Unterlage genutzt hatte, wurde das Grün fleckig und ich immer deprimierter.
Letzten Endes habe ich es dann geschafft die Torten zu umhüllen und aufeinander zu stapeln, aber zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht.

Ist das Kunst oder kann das weg?
In meiner Phantasie hatte ich immer diese makelosen, glatten, sehr hübsch verzierten Torten vor Augen und was ich da produziert hatte kam dem nicht sehr nahe.
Carsten hat mich dann davon abgehalten alles in den Müll zu schmeißen und die Torte heil im Bus zum Bestimmungsort gebracht.
Ob jetzt alle nur höflich zu mir waren oder die Freude echt war: es gab Gäste, die die Torte toll fanden und geschmeckt hat sie ja auch...
Und ich? Ich übe nun den Mut zur Unperfektion und gebe nicht auf- beim nächsten Anlass nehme ich mir einfach mehr Zeit und versuche es noch einmal ganz in Ruhe mit diesem verflixten Marshmallowfondant...
Hast Du auch schon einmal eine vegane Torte gebacken?
Ich freue mich da sehr über den Austausch und Deine Erfahrungen...
Immerhin konnte ich mit der veganen Hochzeitstorte zumindest eines bewirken: die Gäste waren wieder erstaunt wie gut vegan schmecken kann.
(Und ich war mal wieder erstaunt, dass das jemanden in Erstaunen versetzen kann... ;-))
Erzähl mir doch von Deinen Erfahrungen gern in den Kommentaren.
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