Heute backe ich eine vegane Hochzeitstorte
Ein Beitrag von Stefanie

Ich bin eine Tüftlerin. Und ich backe gerne.
Komischerweise gerate ich beim nicht-nach-Rezept-kochen leicht in Stress- beim Backen passiert mir das nicht.
Ich liebe einfach Süßes :-)
Das Experiment: die Hochzeitstorte
Es gibt tatsächlich Menschen, die ihre Hochzeit eigentlich gar nicht groß feiern wollen und dann sich aber scheinbar doch gezwungen sehen ein bisschen zu feiern, um zumindest die Erwartungen der engsten Verwandten zu befriedigen...
Zu dieser Quasi-Feier im kleinen Kreis sollte es auch keine Hochzeitstorte geben, wohl aber den obligatorischen Kuchen zur Kaffeetafel.
Die Braut lebt vegan- der Bräutigam noch nicht ganz, die Verwandtschaft gar nicht.
DIE Chance mit einer bombastischen veganen Hochzeitstorte zu beeindrucken. :-)
Gesagt, getan- das Experiment Hochzeitstorte war geboren.
Ich hatte zu Beginn eine vage Idee von einer mehrstöckigen Torte. Dann fand ich diese tolle Torte von Sophia Hoffmann, die mein Vorbild wurde.
Die Braut liebt und vermisst Kinderschokolade, so dass ich die Torte unbedingt mit dunkler und heller Schokolade füllen wollte, um den Geschmack zu imitieren.
Da ich nur zwei Tortenformen besitze, war dann auch schnell klar, dass die Torte nur zweistöckig werden würde.
Bei der Füllung des "zweiten Stockwerks" habe ich mich dann abermals von Sophia inspirieren lassen und sie mit Erdbeeren gefüllt.
Die Vorbereitungen
Blüten kandieren

Die Torte sollte mit kandierten Blumen dekoriert werden.
Wie das mit dem Kandieren geht, habe ich hier gelernt.
Dazu habe ich eine Woche vor der Hochzeit Gänseblümchen gepflückt und kandiert.
Sophia verwendet bei ihrer Torte noch andere Blüten, aber da ich mich da nicht so gut auskenne und meine essbare Blütenmischung auf dem Balkon noch nicht blüht, habe ich den simplen Weg gewählt. :-)
Krokant herstellen

Am Tag vor dem Backtag habe ich den Krokant für die beiden Teige hergestellt.
Den Geheimtipp habe ich von Sophia übernommen.
Das Verhältnis von Kürbiskernen und Mandeln zum Zucker war bei mir 1:1.
Dazu habe ich zunächst den Zucker in einer Pfanne verflüssigt, dann einen TL Magarine hinzugefügt, alles verrührt und die klein gehackten Kürbiskerne bzw. Mandeln dazugegeben.
Alles schnell verrühren und aufpassen, dass es nicht anbrennt, sonst wird der Krokant bitter.
Danach die Masse auf ein Backpapier gießen, ein anderes Backpapier darüberlegen und mit der Teigrolle glätten.
Dann auskühlen lassen und später mit der Küchenmaschine Deiner Wahl ganz fein zermahlen.
Schokoladenfüllung vorbereiten

Auch die Schokoladenfüllung habe ich schon am Vortag vorbereitet.
Dazu habe ich, als La Veganista- Fan, ein Rezept von Nicole Just aus ihrem "La Veganista backt"-Buch (S.59) genutzt.
Für die dunkle Füllung habe ich Reismilch-Schokolade genommen, für die helle weiße Schokolade.
Die dunkle Schokolade ist sehr schön fest geworden, die helle etwas flüssiger.
Da ich aber beide Mischungen über Nacht im Kühlschrank gelagert habe, waren sie am nächsten Tag streichfest.
Die Sache mit dem Marshmallow-Fondant
Eigentlich wollte ich zum Umhüllen der Torte Marshmallow-Fondant nutzen.
Eigentlich...
Ich hatte auch extra veganes Marshmallow besorgt, nachdem ich im Internet einen Hinweis auf die Mischung von 225g Marshmallows mit 500g gesiebten Puderzucker gefunden hatte.
Nur habe ich dann den Fehler gemacht, mich nicht zu informieren, wie ich die Marshmallows schmelzen muss...
Ich habe versucht sie in der Pfanne zu schmelzen und daraus ist dann sowas wie knallharter Karamell geworden... :-)
Meine Empfehlung: schau Dir ein Video dazu an, dann klappts bestimmt :-))
Der Backtag
Die Böden backen

Getreu meinem Vorbild, habe ich Mürbeteig und Biskuitteig in zwei Größen gebacken.
Als Rezepte habe ich wieder "La Veganista backt" genutzt- auf den Seiten 66 und 110 wirst Du fündig. :-)
Dem Mürbeteig habe ich den gemahlenen Kürbiskrokant und dem Biskuitteig den gemahlenen Mandelkrokrant hinzugefügt.
Während die Böden nacheinander im Ofen buken, habe ich mich wieder der Füllung gewidmet.
Die Füllung
Für den unteren Boden hatte ich ja schon die Schokoladenfüllung vorbereitet.
Das obere Stockwerk sollte jetzt mit Erdbeeren und Icing gefüllt werden.
Dazu habe ich für die zweite Füllung 500g Erdbeeren püriert, mit einem Tütchen Agar-Agar nach Anleitung vermischt (erst aufkochen, dann unterrühren, dann kalt stellen).
Für die erste Füllung habe ich noch ein paar Erdbeeren in Scheiben geschnitten.
Jetzt war das Icing dran- ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr genau wieviel Magarine und Puderzucker ich verwendet habe - es war ganz schön viel.
Ich habe es immer brav im Verhältnis 1:2 vermischt und mit Vanilleschote und Zitronensaft abgeschmeckt.
Die Torte zusammenbauen

Dann ging es darum die Torte zusammenzubauen.
Dazu habe ich erstmal einen schicken Teller genommen, darauf den großen Mürbeteig gelegt.
Den Mürbeteig mit der dunklen Ganache bestrichen.
Dann den großen Biskuitboden horizontal aufgeschnitten und den unteren Teil auf die Füllung gelegt.
Den Biskuitboden mit der hellen Ganache bestrichen und die andere Hälfte des Biskuitbodens aufgelegt.
Jetzt den ganzen Kuchen mit Icing umhüllt und fertig ist das Erdgeschoss.
Das zweite Stockwerk

Für das Obergeschoß habe ich dann den kleineren Mürbeteig auf das Icing gelegt.
Ich habe einfach mal drauf gesetzt, dass das dann auch so hält und nicht verrutscht.
Den Mürbeteig habe ich mit weiterem Icing bestrichen, dann die geschnittenen Erdbeeren darauf gelegt.
Den kleinen Biskuitboden horizontal durchgeschnitten, ein Teil auf den Erdbeeren platziert.
Und diesen Boden dann mit den pürierten Erdbeeren bestrichen.
Den letzten Boden oben auf die Masse, das ganze mit Icing umhüllt und fertig.

Die Dekoration

Bei der Dekoration habe ich mich wieder ganz an Sophia orientiert und erst einmal halbierte Erdbeeren überall verteilt.
Das Söhnchen verlangte zwar auch noch Marzipanfiguren- die habe ich mir aber gespart :-)
Dann folgten die kandierten Gänseblümchen und zum Schluss noch Schokoherzchen überall verteilt - geschafft.
Für meine allererste Hochzeitstorte finde ich das Ergebnis ziemlich beeindruckend.
Der Hochzeitstag
Die Nacht verbrachte die Torte im Kühlschrank.
Durch die Erdbeeren verzierten am nächsten Tag rosarote Schlieren das Icing- so war das nicht gedacht, aber auch nicht mehr zu ändern.
Die Herausforderung: Die Torte musste nun 200km Autobahnfahrt überstehen.
Ich gebe zu: ich hatte keine Ahnung, ob das klappen würde.
Was kann nicht alles auf so einer Fahrt passieren? Vollbremsungen, Stau, Unfälle...
Dann noch der Transport zur Kaffeetafel- was wenn ich stolpere? Der Hund die Torte frisst? Was wenn...
Happyend: Die Torte ist heil am Bestimmungsort angekommen.

Alle waren begeistert. Alle haben mindestens ein Stück Torte gegessen.
Und ich habe natürlich von beiden Stockwerken gekostet: hmmmm... so lecker :-))
Total schade, dass es soviel Arbeit ist, sonst würde ich das auch mal öfter machen.
Und das Beste ist natürlich, dass ich zeigen konnte, dass vegan sowas von lecker ist, dass keiner widerstehen konnte.
Meine erste Hochzeitstorte: Experiment geglückt. :-)
Na, was sagst Du?
Hast Du Lust auch mal selbst so eine Torte zu backen? Hast Du noch Fragen?
Dann schreib mir doch gerne einen Kommentar :-)
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