Lust auf Kraft: Jetzt mal was Ordentliches!

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Lust auf Kraft

An einigen Arbeitstagen gehe ich morgens kurz zum Sky-Supermarkt. Dort hole ich mir in der Regel ein paar Bananen für zwischendurch oder frische Kräuter, als Topping zum Mittagessen.

Wie bei allen großen Supermarktketten, gibt es auch hier die üblichen Aufsteller mit kostenlosen Kundenmagazinen oder Angebots-Flyern; läßt mich kalt, bisher nie einen Blick wert gewesen. Entsprechend marschiere ich daran vorbei.

Diesmal schreit mich das Titelbild des kostenlosen Kundenmagazins allerdings förmlich an:

Lust auf Kraft

steht dort. Mit drei dicken, blutigen Lagen Fleisch.

Ich musste doch glatt stehen bleiben und einen Moment verweilen. Es war das erste Mal, dass ich freiwillig eines dieser kostenlosen Kundenmagazine mitgenommen habe. Ich wollte ja ans Titelbild für diesen Blogbeitrag kommen ;)

Finde den Fehler

Die sehr prägnante Assoziation "Fleisch = Kraft" ist auf diesem Titelbild wirklich sehr augenfällig. Einmal mehr wird sich eines tief verwurzelten Sterotyps bedient. Zwar wird ein Sky-Kundenmagazin eine eher bescheide Reichweite haben und man könnte meinen, ob die was schreiben oder in China fällt der sprichwörtliche Sack Reis um, es interessiert eh kaum Jemanden. Dennoch spiegelt der Titel völlig unreflektiert eine feste allgemeine Überzeugung wider.

Gut... ein Kundenmagazin wird keine ernährungswissenschaftlich tiefgreifende Thematisierung betreiben, sondern vielmehr den Leuten nach dem Mund reden, sich auf sicheres Terrain beschränken und hübscht gemachtes Productplacement betreiben. Das ist mir schon klar.

Und trotzdem: die Nichtnennung von Alternativen suggeriert, dass nur Fleisch in der Lage ist Kraft zu liefern. Was für ein Bullshit!

Echte Männer

Bleiben wir mal bei Sterotypen und setzen Kraft mit Männlichkeit, besser mit Männern im Allgemeinen gleich. Dann kommt schnell die indirekte gedankliche Verkettung

"Fleisch = Kraft = Männlichkeit. Ergo: Echte Männer brauchen Fleisch!"

Wie schon gesagt, dass ist natürlich totaler Bullshit und verschweigt völlig die gesundheitlichen Folgeschäden des Fleischkonsums; auf die ich hier jetzt auch nicht näher eingehen werde.

Schau Dir doch mal einige Männer an, die- bleiben wir im Bild "Kraft"- als sogenannte echte Männer gelten dürften. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie sich allesamt ausschließlich pflanzlich, also vegan, ernähren.

Wirf doch mal einen Blick auf

Patrik Baboumian (YouTube-Channel: Worlds Strongest Vegan) oder auf

Karl Ess (YouTube-Channel: Karl Ess) oder aber auf

Patrick Strobach (YouTube-Channel: Roh Vegan am Limit)

Na, fällt was auf?

Genau, die Jungs entsprechen nicht ganz dem Bild eines mangelernährten, karottenkauenden und blassen Veganers. Statt dessen treten sie den sehr offensichtlichen Beweis an, mit einer rein pflanzlichen Ernährung sportliche Höchstleistungen erbringen zu können.

Es muss aber nicht unbedingt Kraftsport und Bodybuilding sein. Generell finden sich im Leistungssport viele Athleten, die sich bewußt für eine rein pflanzliche Ernährung entschieden haben. Die Internetseite Great Vegan Athletes bietet einen schönen internationalen Überblick. Nicht unbedingt vollständig, trotzdem beeindruckend wie ich finde.

Weg damit...

Bring deshalb totes Tier, denn nichts anderes ist Fleisch, endlich dorthin, wo es hingehört: auf den Friedhof!

Wenn Du meinst Kraft nötig zu haben, Dir stattliche Muskeln wünscht oder glaubst ein Höchstmaß Energie zu benötigen, hole es Dir viel intelligenter aus pflanzlichen Quellen. Die drei oben Genannten versorgen Dich auf ihren YouTube-Channels hierzu mit massenweise Informationen.

In diesem Sinne, nehme ich jetzt das Sky-Magazin und mache das einzige, was man mit solchen Magazinen anstellen kann: Ich werde es dem Altpapier-Wiederverwertungszyklus zuführen...

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