Was mache ich mit dem Leder?
Ein Beitrag von Stefanie

Leder ist schick, Leder ist edel, Leder ist natürlich.
Leder begleitet uns unser Leben lang. Als Schuh, als Gürtel, als Portemonnaie, als Tasche oder auch als Jacke.
Und doch will ich weg vom Leder. Eigentlich hätte ich konsequenter Weise schon als Vegetarierin auf Leder verzichten sollen, aber das war mir damals gar nicht bewusst.
Erst seit ich vegan lebe, entwickele ich ein ungutes Gefühl bei Leder.
Denn eins ist klar: für Leder sterben natürlich auch Tiere.
Und ihre Haut wird nicht verwertet, um in indianischer Tradition jeden Teil des Tieres zu nutzen, sondern weil die Fleischindustrie ohne die Lederindustrie gar nicht überleben könnte.
Und dabei ist das Leder, das aus der Fleischindustrie stammt nur ein Bruchteil des Leders, das in der Mode und Industrie verarbeitet wird.
Ein Großteil des Leders war einmal die Haut von Tieren, die eigens hierfür gezüchtet und getötet wurden.
Es geht mal wieder nur ums schnöde Geld.
Das zeigt sich auch bei den Produktionsbedingungen in den Ländern, in denen die Tierhaut verarbeitet wird.
Die Angestellten in den Gerbereien (teilweise sind es noch Kinder) arbeiten ohne Schutzkleidung und barfuss in einer Umgebung aus giftigen Säuren, Laugen und Dämpfen und setzen so ihre Gesundheit aufs Spiel.
Dazu kommt noch die Umweltverschmutzung durch die giftigen Abwässer, die von den Gerbereien einfach in die umliegenden Kanäle und Bäche abgeleitet werden und so zum Artensterben beitragen.
Der Fluch der Marktwirtschaft
Wir Konsumenten wollen günstiges Leder, die Produzenten wollen Gewinne und so muss die Herstellung billig sein. Und das geht nur auf Kosten der Tiere, der Arbeiter und der Umwelt.
Und weil ich aus diesem System aussteigen möchte, kaufe ich jetzt kein Leder mehr.

Was aber tun mit all den Dingen aus Leder, die sich noch in meinem Besitz befinden?
Einfach wegschmeißen ist weder nachhaltig, noch hilft es irgendjemanden und deshalb bekommst Du jetzt drei Tipps von mir, wie Du vorgehen kannst:
1. Mache eine Bestandsaufnahme
Geh einmal durch Deine Wohnung und schaue, wo sich überall bei Dir Leder versteckt.
Jeans haben oft ein Lederpatch, Hundeleinen und -halsbänder können auch aus Leder sein, manche Taschen haben Lederapplikationen, Schuhe sind innen mit einem Ledersymbol (sieht aus wie eine aufgespannte Tierhaut) gekennzeichnet, so dass Du auf diese Art herausfinden kannst, ob sie aus Leder sind.
2. Folge Deinem Gefühl
Wahrscheinlich geht es Dir wie mir und es ist Dir nicht möglich, Deinen kompletten Schuhbestand sofort auszutauschen.
Ich habe einige Schuhe verkauft, andere verschenkt und trage tatsächlich ein Paar Ledersandalen immer noch, weil ich sie durchlaufen möchte.
Ich befinde mich in einer Umbruchphase. Wenn es sein muss kann ich noch in Ledersesseln sitzen, aber ich würde es nicht freiwillig tun.
Am besten gehst Du einmal in Dich und überlegst Dir, wie weit Du bist- ist es noch in Ordnung für Dich oder fühlst Du ein Unbehagen? Du wirst Deinen Weg finden :-)
3. Finde nachhaltige Alternativen
Mein Leder-Portemonnaie habe ich gegen ein wunderschönes aus Kork getauscht und so gehe ich nun Schritt für Schritt weiter.
Es gibt mittlerweile verschiedene Anbieter (leider meist Versandhandel und wenig lokal im Laden) für vegane Schuhe, so dass Du auch dort die passende Alternative finden kannst.
Leider gibt es noch wenig Auswahl für Kinder, aber ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändern wird.
Schritt für Schritt
Du siehst, die Welt steckt voller Möglichkeiten und so ist auch ein Leben ohne Leder mehr als machbar. Dafür danken Dir dann nicht nur die Tiere, sondern auch die Arbeiter in den Gerbereien und die Umwelt.
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