Der Stromverbrauch des Internet
Ein Beitrag von Carsten

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie viel Strom eine Google-Suchabfrage verbraucht? Die Antwort lautet.... nein, nicht 42. Das war was anders ;) Nein, es sind 0,3 Watt-Stunden (Wh). Anders ausgedrückt: Wenn Du 20 mal Google eine Frage stellst, hätte mit dem damit verbrauchten Strom eine Energiesparlampe eine Stunde lang betrieben werden können.
Spannend finde ich auch die Tatsache, dass der Stromverbrauch aller Rechenzentren in Frankfurt größer ist, als der Stromverbrauch des Frankfurter Flughafens. In Frankfurt wird der größte bundesweite Internetkontenpunkt betrieben; quasi die deutsche Hauptleitung des Internets.
Ein paar relevante Informationen aus dem WWW
Es gibt einen schönen kurzen Fernsehbericht im SWR (dauert knapp 8 min), aus dem diese Informationen stammen: https://www.swr.de/wissen/odysso/aexavarticle-swr-13150.html
Greenpeace hat im Jahr 2016 mal den Stromverbrauch der großen Internetunternehmen bewertet und die Ergebnisse in einem 4-seitigen PDF zusammen gestellt. Der Link zum PDF: https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20170110_greenpeacestudie_gruener_klicken_zusammenfassung.pdf
... oder Informationen auf Papier
Abseits des elektrischen Stroms ist natürlich auch die CO2-Emission ein wichtiges Thema. Aus dem Buch "Bits & Bäume" habe ich die Informationen entnommen, dass etwa 33 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr durch den Betrieb des Internets und internetfähiger Geräte in Deutschland verursacht werden. Das ist so viel wie durch den innerdeutschen Flugverkehr.
Es gibt im gleichen Buch auch einen Artikel zum Thema "Obsolenz durch Software". Dieser Artikel geht darauf ein, welchen Effekt Software(erstellung) auf den Stromverbrauch hat. Da hatte ich bisher noch nicht wirklich drüber nachgedacht, finde es jetzt aber einen nicht unwichtigen Aspekt, der gerade bei Softwareentwicklern im Hinterkopf bleiben sollte.
Kurz zusammen gefasst
Je effizienter Software gestaltet ist und je weniger Daten verarbeitet oder gar ins Internet übertragen werden, desto geringer ist der Stromverbrauch. Es gibt tatsächlich signifikate Unterschiede zwischen z.B. Textverarbeitungsprogrammen, Browsern und CMS (Content-Management-Systemen) hinsichtlich deren Stromverbrauchs. Programme, die sehr üppig mit Daten umgehen, haben zwangsläufig einen größeren Stromverbrauch. Im Bereich Internet ist das ja gerade bei CMS interessant. Also für jene, die eigene Websites betreiben. Wie aufgebläht ist der Quellcode? Werden Videos direkt gestreamt oder muss der User erst klicken? Werden Grafiken per se in hoher Auflösung übertragen oder rendert das CMS die Grafiken zuerst klein und überträgt nur dann große Formate, wenn diese explizit vom User größer angefordert werden (Vollbild)?
Wäre das Internet ein Land...
In diesem Artikel wird auch plakativ folgendes Zitat genannt:
Wäre das Internet ein Land hätte es den weltweit dritthöchsten Stromverbrauch (Bits & Bäume S. 024ff; "Obsolenz durch Software - Wie wir digitale Geräte länger am Leben erhalten können" Jens Gröger & Mark Herterich)
Abschließend noch kurz etwas zum Thema Streaming: Für das Jahr 2021 wurde zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches "Bits & Bäume" prognostiziert, dass 82% des weltweiten Datendurchsatzes im Internet durch Streaming entsteht. Netflix hat zwar das Datenvolumen gedrosselt, aber ich glaube Corona hat sicherlich dazu beigetragen, dass diese Zahl durchaus Wirklichkeit werden kann.
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