Übungen zur sozialen Resilienz

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Folge 004 - Übungen zur sozialen Resilienz

In dieser Folge

  • geht es um die Grundlagen der sozialen Resilienz,
  • erkläre ich Dir, wie Du sie stärken kannst und
  • stelle ich Dir einige Übungen vor, die Du direkt ausprobieren kannst.

Die soziale Resilienz hilft Dir nicht nur Verbündete zu finden, sondern auch die Verbindung zu Familie und Freunden zu stärken. Es gibt einige Übungen, mit denen Du gezielt die Beziehung zu z.B. Deinem Partner oder Deiner Partnerin vertiefen kannst.

In dieser Folge stelle ich Dir eine kleine Auswahl vor.

Transkript (Korrektur gelesen von ä'Odner)

Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des „von Herzen vegan“-Podcasts, der dir hilft, dich souverän und gelassen in deinem veganen Alltag zu bewegen. Ich bin Stefanie und in dieser neuen Folge geht es um den zweiten Typus der Resilienz, nämlich um die soziale Resilienz.

Wenn du jetzt gerade keinen blassen Schimmer hast, was jetzt Resilienz überhaupt ist, und wieso ich vom zweiten Typus spreche und worum es hier überhaupt geht dann hör doch auf jeden Fall noch die vorangegangenen Folgen an, denn diese Folgen bauen ein wenig aufeinander auf und dann kommst du besser rein und verstehst das alles besser und kannst viel mehr mitnehmen.

Auch diese Definition von der sozialen Resilienz ist wieder dem Buch „Gamify Your Life“ von Jane McGonigal entnommen: „Soziale Resilienz benennt die Fähigkeit, Unterstützung von Freunden, Familie, Nachbarn und Kollegen einzufordern. Sie sind in der Lage, andere um die für sie essentielle Hilfe zu bitten und bekommen sie daher meistens auch. Intakte soziale Netze tragen maßgeblich dazu bei, Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Sie können ihre soziale Resilienz auf viele Arten steigern. Berührung und Dankbarkeit sind hier zwei der wichtigsten Begriffe.“

Berührung und Dankbarkeit sind jetzt hier schon genannt als Beispiele und gerade Dankbarkeit ist zu Beginn häufig eine große Herausforderung. Du kennst vielleicht schon dieses Ritual 3 Dinge, wofür du dankbar bist, jeden Tag aufzuschreiben. Ich höre von vielen, dass das eine Hürde ist und auch für mich war es zu Beginn schwierig. Ich mach das jetzt allerdings schon seit 3 ... 4 Jahren. Ich bin mir gar nicht so ganz sicher, auf jeden Fall schon eine ganz lange Zeit. Ich habe immer mal wieder zwischendurch ausgesetzt und habe jetzt ein neues Ritual für mich gefunden. Nämlich tausche ich mich abends mit meinem Sohn darüber aus. Und er fordert das tatsächlich auch ein. Also ein Tipp für dich, wenn du Kinder hast, mein Sohn ist jetzt 6.

Vorher habe ich das noch nicht mit ihm gemacht, also wir machen das jetzt so seit 3 Monaten oder so und auch wirklich tatsächlich jeden Abend, denn er fordert es ein. Er sagt, er möchte mindestens 3 Dinge sagen, wofür er dankbar ist, und dann fallen ihm aber viel mehr ein und dann möchte er 10 Dinge sagen und so weiter und sofort. Meine Intention war, weil es mir so schwer gefallen ist und ich auch gemerkt habe, dass es meinem Mann Carsten schwer gefallen ist, diese Dinge zu benennen, dass es uns vielleicht leichter fällt, wenn wir es als Kind schon lernen, denn ich glaube, dass wir das als Kinder, wir, die wir jetzt schon erwachsen sind, nicht so mitbekommen haben, uns darauf zu konzentrieren, wofür wir dankbar sind.

Natürlich haben wir wahrscheinlich gehört, sag ‚Danke‘ und sei dankbar. Vielleicht ist es deswegen auch so negativ besetzt. Aber auch diese Konzentration sich auf kleine Dinge zu konzentrieren und sich darüber zu freuen. Und das ist uns, glaube ich, vielerorts, würde ich jetzt schon fast sagen, also für uns oft verloren gegangen. Und wir sehen nur noch riesig große Wunder als Grund an, dafür dankbar zu sein. Dabei sind es gerade diese ganz kleinen Dinge, die alltäglichen Dinge, wofür wir dankbar sein sollten.

Ein Beispiel für mich ist immer, wenn ich krank werde, merke ich, dass ich eigentlich nicht dafür dankbar sein sollte, wenn ich gesund bin. Und eine liebe Freundin von mir hat sich letztens den Fuß gebrochen und seitdem habe ich auch gedacht ‚ich bin so dankbar dafür, dass ich gesund bin‘, denn das ist eine Rieseneinschränkung, wenn du dir den Fuß brichst und. Ja, also generell hilft mir das tatsächlich, den Fokus wieder drauf zu legen und das sind jetzt auch schon im Schnelldurchlauf verschiedene Möglichkeiten an die Dankbarkeit heranzutreten. Ich werde es jetzt nochmal ein wenig langsamer differenzieren.

Wie gesagt, das Erste wäre ein Ritual. Das ist dann auch gleich ein Vorschlag für eine Übung, um deine soziale Resilienz zu stärken, abends 3 Dinge aufzuschreiben, wofür du dankbar bist oder dich auszutauschen mit deinem Partner, deiner Partnerin, deinem Kind, deiner Freundin, deinem Freund, mit wem auch immer du dich austauschen möchtest und indem ihr euch gegenseitig erzählt, wofür ihr dankbar seid.

Bei uns jetzt, speziell bei meinem Sohn und mir ist es so, dass wir auch Dinge immer wiederholen, also dass wir ständig für Sachen dankbar sind, für die wir jeden Tag dankbar sind, so wie ich jeden Tag jetzt dafür dankbar bin, dass ich gesund bin. Wenn ich gesund bin. Und er ist dankbar für seine Stofftiere oder dankbar dafür, dass er mich hat und dann bin ich dankbar dafür, dass ich ihn hab und also so wiederholt sich das natürlich jeden Tag. Aber es kommen dann auch aktuelle Sachen dazu. Also das heißt, das ist auch kein Zwang, dass du jedes Mal was Neues erfinden musst, wofür du dankbar bist. Sondern du kannst auch ruhig jedes Mal das Gleiche sagen. Es geht nur eben auch darum, dass du das auch so fühlst.

Wenn du große Probleme hast, dich dem Thema Dankbarkeit auf diese Art zu nähern, kann es dir vielleicht helfen, dich dem Thema Dankbarkeit auf eine andere Art zu nähern und das war das, was ich vorhin im Schnelldurchlauf gesagt hatte und zwar, indem du dir vor Augen führst, was du hast und was dir fehlen würde, wenn du es nicht mehr hättest.

In diesem Fall eben Gesundheit. Also wenn ich jetzt nicht gesund wäre, dann wäre das für mich auf jeden Fall ein Defizit in dem Sinne, als dass ich dann natürlich nicht so aktiv sein könnte, wie ich es jetzt bin. Wenn ich mir also den Fuß breche, als Beispiel, bin ich in meiner Mobilität stark eingeschränkt, ich brauch ganz viel Hilfe und bin überhaupt nicht mehr selbstständig. Also bin ich im Umkehrschluss, wenn ich mir den Fuß nicht gebrochen habe, dankbar dafür, dass ich mir den Fuß nicht gebrochen hab, also dass ich gesund bin.

Genauso bin ich dankbar dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf habe, dass ich immer genug zu essen habe, dass ich eine Familie habe, dass ich ein Kind habe. Manche Menschen, manche Paare wünschen sich Kinder und können keine bekommen. Ich hatte das Glück, dass das bei mir funktioniert hat. Dafür bin ich dankbar.

Vielleicht findest du auf diesem Weg dorthin und findest dann einen Weg zur Dankbarkeit, denn wissenschaftlich belegt ist es auf jeden Fall, dass dieses Gefühl der Dankbarkeit, wenn du es schaffst dich dankbar zu fühlen, deine soziale Resilienz stärkt und die wiederum macht dich stärker und gelassener gegenüber diesen Herausforderungen, denen du in deinem veganen Leben begegnest.

Und ob du jetzt, wie gesagt, dich austauschst über Dankbarkeit, ob du ein Dankbarkeitstagebuch führst oder ob du dich der Dankbarkeit über diese Ausschlussmethode, also was hab’ ich und was wäre, wenn ich’s nicht mehr hätte, näherst, das ist dir natürlich selbst überlassen. Und du solltest es wirklich ausprobieren, was am Besten zu dir passt, wie du da herangehst. Denn es macht auch keinen Sinn sich das aufzuzwingen, denn es soll leicht gehen.

Also du wirst nur Dinge regelmäßig machen, die dir Freude machen, die dir Spaß machen und die dir leicht fallen. Wenn es alles immer nur Disziplin erfordert, wirst du’s irgendwann lassen. Das ist ja auch so der Grund, warum sich so viele fürs Fitness-Studio anmelden und dann irgendwann nicht mehr hingehen. Also wenn es dir keine Freude macht, dann wird es nicht von Erfolg gekrönt sein.

Eine Herangehensweise an das Thema Dankbarkeit wäre noch der Dankbarkeitsquickie. Das ist eine Aufgabe, die ich dir jetzt einmal kurz vorstelle. Und zwar stell den Timer auf deinem Handy auf eine Minute und bedanke dich dann kurz bei so vielen Menschen per SMS, Messenger oder welcher Weg dir einfällt, wie du es in dieser Zeit schaffst. Vielleicht hast du Lust es zu machen, dann halt kurz die Podcast-Folge an, kurz auf Pause, und stell dein Handy-Timer auf eine Minute und bedank dich dann bei so vielen Menschen, wie du es schaffst in dieser Zeit.

Ein weiterer, toller Weg die soziale Resilienz zu stärken ist auf jeden Fall auch Berührung, so wie ich es am Anfang in der Definition auch erwähnt habe und da wäre eine Übung, um die Verbindung mit Freunden und Familie zu stärken ‚Synchronisation‘. Und zwar habe ich diese Aufgabe auch aus dem Buch „Gamify Your Life“ von Jane McGonigal entnommen, und ich les sie dir einmal kurz vor: „Wenn du die Verbindung mit Körper und Geist mit Freunden und Familie stärken möchtest, brauchst du dafür nur eine gute Synchro. Nimm dir ein oder zwei Minuten am Tag, um dein Verhalten so genau wie möglich an das einer anderen Person anzupassen. Mit diesen einfachen Tricks kannst du Spiegelneuronen aktivieren und Herzschlag und Atem synchronisieren. Geht zusammen eine Runde um den Block und gleicht den Rhythmus und die Länge der Schritte an. Hört zusammen Musik. Jeder klopft mit den Fingern oder klatscht mit den Händen im Takt. Lerne ein paar Tanzschritte und führt sie zusammen aus. Schaukelt mindestens 90 Sekunden gleich schnell in Schaukelstühlen oder auf richtigen Schaukeln. Arbeitet zusammen und tragt beispielsweise ein schweres Möbelstück.“

Das hilft auf jeden Fall auch, wenn du einen nicht-veganen Partner oder eine nicht-vegane Partnerin hast, um die Verbindung weiterhin zu halten und zu stärken. Denn wenn ihr immer wieder euer Verhalten synchronisiert seid ihr offener füreinander und grade sowas wie ein schweres Möbelstück zu tragen, sowas hilft zum Beispiel auch wenn jetzt irgendwie bei einer Sitzung im Büro, im Alltag, wenn die Köpfe rauchen in einem Meeting und man kommt nicht zu einer Einigung, dann kann man die Beteiligten einen schweren Tisch durch Gegend tragen lassen und danach lässt es sich einfacher zu einer Einigung finden, weil sie sich dadurch verbunden haben, einfach.

Also wie gesagt, es ist wissenschaftlich belegt. Das hört sich vielleicht lustig an. Wenn du da die Quellenangaben wissen möchtest, schreib mir einfach, dann kann ich sie dir raus suchen. Dann kannst du dir die wissenschaftlichen Arbeiten einmal genauer anschauen.

Und das soll’s jetzt auch erst mal gewesen sein zur sozialen Resilienz. Probier die Beispiele doch einmal aus, die Übungen. Und wenn sie dir gefallen, setz sie doch auf deine Liste mit den Power-Ups. Und wenn du noch Fragen hast, schreib mir gerne eine eMail.

In der nächsten Folge geht es dann weiter mit der körperlichen Resilienz, wie du die stärken kannst und was es überhaupt bedeutet und was es bewirkt. Und ich freu mich, wenn du dann wieder mit dabei bist.

Links zur Folge

Gamify your life von Jane McGonigal
https://www.buch7.de/store/product_details/1026785514

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Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.

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