Folge 032 - Der Vagusnerv: jenseits von Kampf oder Flucht

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Folge 032 - Der Vagusnerv: jenseits von Kampf oder Flucht

Kennst Du den Vagusnerv?

Wenn nicht, solltest Du ihn dringend einmal kennenlernen, denn er ist weit verzweigt in Deinem Körper und beeinflusst Dich und Dein Verhalten auf verschiedene Art.

Was der Vagusnerv genau ist und wie Du ihn beeinflussen kannst, das erfährst Du in dieser Folge.

Vollständiges Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des von Herzen Vegan Podcasts, der dir hilft, dich gelassen und souverän durch deinen veganen Alltag zu bewegen.

Ich bin Stefanie und ich möchte dir in dieser Folge den Vagusnerv vorstellen. Vielleicht kennst du ihn schon. Vielleicht aber auch nicht. Und wenn du ihn noch nicht kennst, möchte dir kurz erklären, wer er denn so ist und was er in deinem Körper bewirkt.

“Der Vagus ist der längste Nerv des Körpers. Er verläuft von der Tiefe des Gehirns aus durchs Herz bis in den Bauch. Man kann ihn auch den Brückenbauer oder Wanderer oder Vagabund oder Mitleidsnerv nennen. Und er kontrolliert die Atmung, die Verdauung und die Herzfrequenz sowie unsere Reaktionen und unser Handlungsvermögen und kann als Bremspedal für den Kampf-Fluchtimpuls dienen.

Meditation und Tiefenatmung sind Training für den Vagus, damit du, wenn du in einen Kampf-Fluchtmodus gerätst, nicht gleich von ihm gekapert wirst. Je besser dein Vagustonus ist, also je mehr du ihn aktivierst, um so stärker wird deine Fähigkeit sein, zu entschleunigen und zu beobachten, was die Situation wirklich von dir verlangt, statt dich sofort nach dem Motto „Ich werde gleich vom Tiger getötet“ mitten hinein zu stürzen. Meditation wird dir helfen, einen gesunden, widerstandsfähigen Vagustonus aufzubauen, der sich an der Herzfrequenz-Variabilität, also einem jeweiligen Zunehmen und Abnehmen der Herzfrequenz beim Einatmen und Ausatmen messen lässt. Viel Stress, Schlafmangel und lange Arbeitswochen sind nur ein paar Faktoren, die den Vagustonus sinken lassen. Was kannst du tun, um ihn zu erhöhen?“

Dieser Text, den ich dir gerade vorgelesen habe, stammt aus dem Buch „Hinsetzen, loslassen, glücklich sein. Die einfachste Anleitung zum Meditieren“ von Elizabeth und Sukey Novogratz und ich habe das Buch in der Bücherhalle entdeckt. Ich bin nicht so der Ratgeber Lektüre Fan. Ich lese so was eigentlich nicht gerne, aber das Buch ist so schön gestaltet, dass ich es mitgenommen habe und dann immer mal wieder drin geblättert habe. Und mittlerweile habe ich es komplett durchgelesen und es ist tatsächlich eine wunderbare Anleitung zum Meditieren und noch viel mehr. Es geht auch um Achtsamkeit, es geht um all die Fragen, die du hast. Also. „Ja, aber könnte ich in der Zeit nicht was anderes machen? Und mir gehen immer so viele Gedanken durch den Kopf Und wie soll ich sitzen? Wie soll ich die Hände halten? Wie fange ich überhaupt an?“

Es ist tatsächlich ein sehr empfehlenswertes Buch und ich habe dir jetzt diese Passage vorgelesen, weil ich lächeln musste, als ich das gelesen habe. Das ist nämlich genau das. Was du tun kannst, um den Vagusnerv zu stimulieren, ist das, was ich dir schon die ganze Zeit erzähle, nämlich deine Powerups zu machen. Auf der anderen Seite wird dann nämlich vorgeschlagen, wie sich der Vagusnerv stimulieren lässt und da stehen dann die Punkte:

„Tauche dein Gesicht solange du kannst in Eiswasser.“ Das habe ich dir bisher noch nicht vorgeschlagen, aber was ich dir vorgeschlagen habe, ist Summen.

Summen senkt den Cortisolspiegel und entspannt dich.

Umarmen. Wer lässt sich nicht gern umarmen?

Sport Klar. Laufen, Schwimmen, springen, Einfach bewegen. Es muss nicht immer Marathon sein. Es kann natürlich Marathon sein. Du darfst auch Marathon laufen, aber es muss nicht sein. Einfach Bewegung. Immer wieder. Egal wie. Hilft auf jeden Fall.

Singen, Singen ist auch super. Lauthals singen, darum geht es ja auch. Lauthals deinen Lieblingslied singen, so gut du es kannst. Und egal ob unter der Dusche oder beim Karaoke beim Regen: Singen aktiviert den Vagusnerv.

Tanzen. Einfach herumhopsen, machen. Einfach bewegen. Beweg dich frei nach Lust und Laune und sowas funktioniert super mit Kindern. Also wenn du gerade genervt bist und dein Kind ist genervt oder die Stimmung schlägt um, such ein Lied aus oder lass dein Kind ein Lied aussuchen, mach Musik an und dann tanzt ihr wie wild oder ihr singt einfach und tanzt und ihr denkt euch was aus. Also mein Sohn und ich machen das ganz häufig. Wenn wir merken Oha, die Stimmung schlägt um, dann tanzen wir, wir hüpfen durchs Wohnzimmer, wir hüpfen auf dem Bett, wir springen und singen und danach geht es uns viel besser. Das ist total super.

Atmen natürlich. Klar, Atmen gehört dazu. Dich hinsetzen und deinem Atem lauschen. Power, Atmung. Du weißt schon, auf vier einatmen und auf acht ausatmen und tief in den Bauch ausatmen. Ich wollte schon arbeiten sagen. Also tief in den Bauch atmen. Das ist wichtig.

Freundlichkeit zu etwas / für jemand anderen. Das hilft dir, wieder zu dir zu kommen. Klar, zu Freundlichkeit gehört auch Dankbarkeit.

Also du bist mit den Power ups schon super dabei. Such dir davon was aus. Wenn du die verschiedenen Resilienzen stärkst, stärkst du auf jeden Fall auch deinen Vagusnerv.

Und ich finde, das ist wieder eine super Bestätigung, dass wir spielerisch an die ganze Sache rangehen können und dass die ganzen kleinen Power ups dir helfen, im Hier und Jetzt zu sein. Und auch aus diesem Kampf und Fluchtmodus rauszukommen und wieder ruhiger zu werden, sich zu besinnen und entscheiden zu können und nicht nur zu reagieren, sondern eben auch zu agieren. Und ja, ich kann das Buch sehr empfehlen. Vor allem, wenn du noch Probleme hast zu meditieren. Aber auch so, es ist wirklich schön gestaltet. Ich verlinke es auch in den Shownotes, dann kannst es dir mal anschauen.

Überleg dir doch mal, was kannst du heute tun, um deinen Vagusnerv zu stimulieren, damit du nicht immer gleich im Kampf und Fluchtmodus bist? Kannst du jetzt sofort lossingen? Kannst du jetzt summen? Hast du vielleicht zu jemanden was Nettes sagen oder dich bedanken? Hast du Lust zu tanzen oder eine Runde joggen gehen? Was auch immer? Überleg dir was. Mach was Kleines. Es muss wirklich nichts Großes sein, aber mach es täglich.

Und ich freue mich, wenn du beim nächsten Mal wieder mit dabei bist.

Links zur Folge

Buch: "hinsetzen, loslassen, glücklich sein" von Elizabeth und Sukey Novogratz
https://www.buch7.de/store/product_details/1031390267

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