Welche Geschichten erzählst Du Dir?

Ein Beitrag

Folge 067 - Welche Geschichten erzählst Du Dir?

Welche Geschichten erzählst Du Dir über Dich?

Wir alle erzählen uns immer wieder Geschichten über uns- warum wir z.B. niemals auf Käse verzichten oder warum wir heute einfach nicht zum Aquajoggingkurs gehen können.

Genauso häufig schreiben wir aber auch unsere Geschichten neu, wenn wir dann doch vegan leben und regelmäßig zum Aquajogging gehen.

Vieles passiert nur in unserem Kopf und wir sollten nicht alles glauben, was wir denken.

Wenn es eine Geschichte gibt, die Du Dir immer wieder über Dich erzählst und die Dich belastet, dann versuch doch einmal sie neu zu schreiben. Setz Dich gemütlich hin, schnapp Dir Stift und Papier und schreib los: wie müsstest Du die Geschichte ändern, damit sie sich gut anfühlt?

Wenn Du die Geschichte aufschreibst, kann sie wahr werden.

Vollständiges Transkript

Herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge des Von Herzen Vegan Podcasts, der dir hilft, dich gelassen und souverän durch deinen veganen Alltag zu bewegen. Ich bin Stefanie und ich möchte in dieser Folge darüber sprechen, was für Geschichten du dir über dich selbst erzählst.

Zunächst möchte ich dich einmal fragen, ob du gut ins neue Jahr gekommen bist. Ich habe die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um ein wenig Abstand zu gewinnen von allem und mich ein bisschen zurück zu ziehen, viel spazieren zu gehen und viel mit meinem Mann und meinem Kind zu unternehmen. Und ich nutze die Zeit zwischen den Jahren und so die ersten Tage des neuen Jahres auch immer dazu, auf das vergangene abgeschlossene Jahr zurück zu blicken und mir einige Fragen dazu zu stellen. Und ich möchte dich dazu einladen, wenn du magst, stell dir doch auch diese Fragen, wenn du das alles noch nicht gemacht hast, denn häufig hetzen wir ja so durch unseren Alltag und schauen gar nicht zurück und feiern das, was wir erreicht haben, sondern wir nehmen das vielleicht in dem Moment wahr, wenn wir es erreicht haben, aber dann vergessen wir es auch ganz schnell wieder und gucken nur wieder nach vorne, was alles noch gemacht werden muss und was du alles noch nicht geschafft hast.

Und ich habe mir folgende Fragen gestellt: Wie fühlt sich für mich 2019 an? Was waren die wichtigsten Wendepunkte für mich und meine Familie? Wie ausgefüllt war für mich das letzte Jahr? Was macht 2019 besonders für mich? Wofür bin ich dankbar? Warum hat mich 2019 stärker und weiser gemacht? Was habe ich gelernt? Was nehme ich mit von 2019 in 2020? Was hat funktioniert? Und was lasse ich los?

Und das sind so die Fragen, in die ich mir jetzt auch schon seit mehreren Jahren immer wieder stelle und das ist auch ganz schön, das zu dokumentieren und dann im Rückblick zu sehen über die verschiedenen Jahre, wie sich das so entwickelt. Da kennst du bestimmt auch einige Werkzeuge schon. Und ja, wenn du magst und wenn sich das stimmig und gut für dich anfühlt, dann setz dich doch mal hin, nimm dir eine schöne Tasse Tee oder was auch immer du gerne trinkst, machs dir ganz gemütlich und lass mal diese Fragen in deinem Kopf kreisen und lass das Jahr 2019 mal Revue passieren. Was hast du alles geschafft? Was hast du erreicht auch vor allem? Wofür kannst du dich feiern? Wofür kannst du dir auf die Schulter klopfen? Was war wirklich gut? Und nimm dir dafür wirklich auch ein bisschen Zeit, ein, zwei Stunden, dass du in Ruhe ganz allein dich dahin setzen kannst und wirklich ganz gemütlich dir da deine Gedanken zu machen kannst.

Ja und wie ich zu Beginn gesagt habe, in dieser Folge möchte ich darüber sprechen, was für Geschichten du dir über dich selbst erzählst. Und Geschichten über Erfolge sind natürlich auch Geschichten über dich, über deine Erfolge. Und häufig passiert es ja, dass wir uns immer wieder Geschichten über uns erzählen, zum Beispiel warum wir dies oder das nicht schaffen können. Und das sind tatsächlich einfach nur Geschichten, die wir erzählen und die wir auch neu erzählen können.

Und ich möchte dich einfach mit dieser Folge ein wenig dazu anstiften, dir einmal zu überlegen, was sind denn das für Geschichten, die du dir erzählst, warum dein veganer Alltag anstrengend und schwer ist, vielleicht, warum irgendwelche Hürden immer wieder kommen und warum du das einfach nicht schaffen kannst oder warum vielleicht Konflikte mit dem Partner oder der Partnerin immer wieder kommen und welche Geschichte du dir dazu erzählst.

Letztlich gibt es ja nicht die eine Realität, sondern immer nur unsere Realität, unsere Wahrnehmung und die Wahrnehmung der anderen. Das heißt, es gibt nicht nur den einen Blick auf das, was passiert, sondern ganz viele Geschichten, die darüber erzählt werden, denn wir sind ja alle ganz unterschiedlich aufgewachsen, sind ganz individuelle Menschen und haben ganz individuelle Erfahrungen gemacht. Und je nachdem, wie wir geprägt sind, sehen wir die Welt einfach durch unsere Brille und erzählen dann auch dementsprechend unsere Geschichte, unsere Realität. Und so wie ich etwas wahrnehme, heißt es nicht, dass du das genauso wahrnimmst.

Vielleicht ein Beispiel. Wenn du dir erzählst, dass du nicht auf Käse verzichten kannst. Wenn du jetzt schon vegan lebst und auf Käse verzichtest, dann hast du diese Geschichte erfolgreich neu geschrieben, aber vorher hast du das geglaubt, dass du niemals auf Käse verzichten könntest. So ging es mir auch jahrelang, dass ich dachte, Käse, da kann ich niemals darauf verzichten, aber ich habe es dann letztlich geschafft und mich eines Besseren belehren lassen und meine Geschichte dazu neu geschrieben.

All diese Gedanken, die in deinem Kopf kreisen, diese Wahrheiten, die du in deinem Kopf hast über dich und dein Leben, das sind letztlich alles die Ergebnisse deiner Vergangenheit, deiner Erfahrung, die du gemacht hast. Und das sind letztlich Geschichten. Und ich finde es einfach schön, das aus dieser Perspektive zu sehen und ganz vorsichtig, das alles einmal zu beleuchten und zu schauen, ob du da nicht vielleicht doch etwas ändern kannst, wenn du belastende Geschichten in dir trägst.

Oft sind diese Geschichten ja auch mit Ansprüchen verknüpft. Wir haben oft sehr hohe Ansprüche an uns, diese Perfektionsgedanken tragen wir oft in uns. Und wenn wir das Ganze ein bisschen spielerisch angehen und uns überlegen, wie könnte ich diese Geschichte neu schreiben, was wären da Handlungselemente und was wären da für Möglichkeiten, die ich dann als Person, als Hauptcharakter in dieser Geschichte dann erleben würde? Wie würde sich das anfühlen und wie könnte das sein? Denn sobald wir diese Geschichten in die Welt bringen und das so aufschreiben, als würde es tatsächlich passieren, da ist das aufschreiben auch wieder sehr wichtig, dann können diese Geschichten auch wahr werden. Denn dann haben wir sie erst mal in unserem Kopf und wir tragen sie mit uns herum und es arbeitet dann einfach weiter in uns und es fällt uns dann viel leichter, diese Geschichten wahr werden zu lassen.

Also wenn du dir irgendeine Geschichte über dich erzählst, warum du etwas nicht schaffst oder einfach nicht kannst und dich das belastet, denn es kann ja auch sein, dass du sagst, naja, ich kann einfach nicht singen und es stört dich aber auch nicht. Also, dass du einfach keine Lust hast zu singen und deswegen erzählst, du könntest es halt nicht, weil dir dann in der Vergangenheit mal eine Musiklehrerin gesagt hat, du könntest es nicht und du das seitdem einfach als Ausrede nutzt, weil du keine Lust hast zu singen. Das wäre auch wieder eine Geschichte, die du über dich erzählst und vielleicht kannst du ja singen und eigentlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass alle Menschen irgendwie singen können, das hört sich halt unterschiedlich an, aber wenn du einfach keine Lust dazu hast, dann ist es doch völlig in Ordnung, wenn du diese Geschichte weiterhin erzählst.

Aber wenn es da eine Geschichte gibt, die dich belastet, dann versuch sie doch einmal umzuschreiben. Überleg dir, wie es für dich entspannter sein könnte, wie du dich besser fühlen würdest und wie diese Geschichte dann für dich funktionieren würde, wie würde sie aussehen, ganz detailliert und am besten in der Gegenwart geschrieben. So als würde sie gerade stattfinden.

Generell ist eine Psychologie-Regel, wir sollten nicht alles glauben, was wir denken, denn in unserem Kopf findet ganz viel statt, was eigentlich gar nicht wahr ist. Und auch da kann eben das Geschichten schreiben über dich selbst und dir überlegen, was für Geschichten du dir erzählst sehr hilfreich sein.

Und dann freue ich mich, wenn du beim nächsten Mal wieder mit dabei bist.

Zurück

Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan

Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.

Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.

Ich bin gerade dabei eine neue Online-Community aufzubauen. Wenn Du interessiert bist, schau doch mal vorbei:

>> Hier gehts zur neuen Community