So schützt Du Dich vor Verbitterung.

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Folge 107 - So schützt Du Dich vor Verbitterung.

In dieser Folge teile ich eine Erfahrung aus meinen zwei Wochen Bildungsurlaub bei der VHS Hamburg.

In der zweiten Woche hatte ich eine Teilnehmerin im Kurs, der wertschätzende Kommunikation völlig fremd war und die mich damit sehr herausgefordert hat.

Nun bin ich keine ausgebildete Pädagogin und arbeite eigentlich ausschließlich mit Menschen, die auch wirklich mit mir arbeiten wollen.

Diese Woche war dann ein Lehrstück in Kommunikation und Diplomatie für mich, das mich jeden Tag extrem gefordert  und sicherlich der Grund dafür war, dass ich danach erst einmal krank geworden bin.

Diese Teilnehmerin hat mir gezeigt, was passieren kann, wenn wir das Vertrauen in die Menschheit verlieren und ich möchte Dir in dieser Folge aufzeigen, wie Du Dich davor bewahrst.

 

Vollständiges Transkript

Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des Von Herzen Vegan Podcasts, der dir hilft, dich gelassen und souverän durch deinen veganen Alltag zu bewegen. Ich bin Stefanie und in dieser Folge möchte ich darüber sprechen, was passieren kann, wenn du das Vertrauen in die Menschheit verlierst.

Du hast jetzt hier über den Von Herzen Vegan Podcast schon länger nichts mehr von mir gehört. Das liegt daran, dass ich in den ersten beiden Novemberwochen jeweils einen Bildungsurlaub geben habe für die VHS zum Thema „Aktiv für das Klima“ und damit voll ausgelastet war und danach habe ich gedacht, dass es mir eigentlich ganz gut geht, aber dann kam das Kind mit einem Virus nach Hause und hat mich dann auch angesteckt und dann lag ich erst mal jetzt zwei Wochen flach. Und es ist nicht Corona, es ist ein grippaler Infekt gewesen und mein Körper hat sich wohl gedacht, diese zwei Wochen Bildungsurlaub, das war sehr anstrengend und ich sollte mich mal ausruhen. Und ich war so ausgeknockt in der ganzen Zeit, dass ich mich sehr schwer auf irgendwas konzentrieren konnte und auch ganz viel im Bett gelegen habe und versucht habe, mich auszuruhen. Das Kind war nach einem Tag schon wieder gesund, aber bei mir hat das mehr als 14 Tage gedauert, bis ich jetzt wieder einigermaßen fit bin. Ich mache jetzt jeden Morgen wieder Spaziergänge durch den Wald, um wieder so ein bisschen fit zu werden, aber das auch erst jetzt seit drei Tagen. Wenn ich diese Folge hier aufnehme, sind es erst drei Tage, wenn du sie hörst, ist es schon ein bisschen länger. Ich bin den Schnupfen immer noch nicht los und ich versuche auch langsam zu machen. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass mein Körper mich bewusst ruhiggestellt hat, weil ich, sobald ich irgendwie einigermaßen klar denken kann, schon wieder 100.000 Dinge im Kopf habe, die ich eigentlich erledigen müsste und es mir dann schwer fällt, mich zurückzuhalten, weil ich doch eigentlich einiges aufzuholen habe, dadurch, dass ich jetzt einen Monat lang quasi nichts tun konnte für Von Herzen vegan.

Allerdings habe ich dann doch natürlich einiges da reingemogelt sozusagen. Ich habe für den Einfach Vegan Podcast mit Carsten drei Folgen immerhin aufgenommen und war natürlich auch im Clan aktiv und habe mich gekümmert, also dass es auf jeden Fall trotzdem Inhalte für dich gab und natürlich auch immer noch gibt, aber ich musste tatsächlich hier den Von Herzen Vegan Podcast vernachlässigen, weil ich das einfach nicht mehr geschafft habe. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass ich wieder Folgen aufnehmen kann und möchte mit dir in dieser und in den nächsten Folgen einige Erkenntnisse teilen, die ich in den zwei Wochen Bildungsurlaub gesammelt habe.

Und bevor ich jetzt starte, möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei allen Steady-Mitgliedern bedanken für die finanzielle Unterstützung. Da sind auch zwei neue dazu gekommen. Ich hatte schon im Einfach Vegan Podcast Danke gesagt und ich möchte mich hier nochmal ganz ausdrücklich auch bei Astrid bedanken für ihre Unterstützung über Steady. Und es wird im neuen Jahr einige Neuerungen geben. Du darfst gespannt sein. Ich werde im Clan ein bisschen was ummodeln und auch bei den Steady-Paketen. Da brauche ich noch ein bisschen Zeit, um das alles vorzubereiten. Aber ich werde dir auf jeden Fall noch vor Weihnachten Bescheid sagen, wie das alles weitergehen wird und was sich da ändern wird. Denn ich bin gerade dabei, jetzt erst seit eben diesen drei Tagen, die ich jetzt wieder einigermaßen fit bin, alles, was ich in den letzten fünf Jahren so aufgebaut habe und auch ausprobiert habe, auszuwerten und zu schauen, wie ich dir tatsächlich am besten helfen kann. In welchem Format und über welche Medien. Und was mir auch am meisten liegt. Also, wo du mehr von haben möchtest, von welchen Fähigkeiten die ich habe. Und da habe ich schon ein grobes Bild, wie das weitergehen wird in 2021. Aber da brauche ich jetzt noch die verbleibenden zwei Wochen bis zu den Weihnachtsferien, um das alles soweit auszuarbeiten. Es gibt also einiges, worauf du dich freuen darfst für 2021. Und in zwei Wochen werde ich da auch schon mehr verkünden können.

Aber jetzt widme ich mich erst einmal dem Thema: Was passiert, wenn du das Vertrauen in die Menschheit verlierst. Wie komme ich da drauf? In der zweiten Bildungsurlaubswoche war ich am Beginn sehr schockiert, weil ich eine Teilnehmerin dabei hatte, die ganz offensichtlich eigentlich gar nicht da sein wollte und die gleich sehr passiv-aggressiv und negativ eingestiegen ist in die Woche und den ersten Tag über damit verbracht hat, mich mit ihrer Negativität zu bombardieren. Nun bin ich keine ausgebildete Pädagogin und ich habe mir auch noch nie vorstellen können, als Lehrerin zu arbeiten. Ich ziehe den Hut vor allen Menschen, die das machen, vor allem mit Kindern zu arbeiten, Schüler·innen. In der Erwachsenennbildung ist es ja noch mal wieder irgendwie anders, habe ich zumindest das Gefühl und ich habe bisher nur mit Menschen zusammengearbeitet, die auch wirklich mit mir zusammenarbeiten wollen. Was ja jetzt im klassischen Regelschulsystem eben eigentlich nicht der Fall ist, dass die Kinder unbedingt mit dem·der Lehrer·in zusammenarbeiten wollen. Sie sind ja nicht freiwillig dort.

Und ich war eigentlich der Meinung, dass in meinem Bildungsurlaub die Menschen freiwillig da sind. Waren auch alle, es ist niemand dazu gezwungen worden, zumindest haben sie es nicht gesagt, nur diese eine Person hat dann mir auch nachher gesagt, dass sie sich nur für meinen Bildungsurlaub angemeldet hat, weil alle anderen schon ausgebucht waren und dass ihr Ziel auch nicht sei, ihren ökologischen Fußabdruck zu senken, was eben das Ziel des Bildungsurlaubs war, sondern alles auf Gesundheit zu optimieren und damit war sie halt völlig fehl am Platz in diesem Bildungsurlaub und ich habe mich gefragt, warum bleibt sie? Ich habe ihr am Anfang freigestellt zu gehen und habe auch gesagt, dass sie das Geld zurückbekommt, aber sie wollte nicht gehen und ist auch am Ende, am letzten Tag noch geblieben, wo es wirklich ausschließlich darum ging, jetzt nur noch den eigenen ökologischen Fußabdruck zu optimieren. Ich habe ihr gesagt: „Hier ist deine Teilnahmebestätigung, wenn du willst, kannst du jetzt schon gehen“, woraufhin sie meinte: „oh willst du mich schon wieder rausschmeißen?“ Also sie hat sich partout geweigert.

Und am ersten Tag war sie eben sehr, sehr negativ und ich war im ersten Moment sehr überfordert mit dieser Situation, weil ich einfach nicht verstehen konnte, was sie da will und habe dann auch mit einer VHS-Mitarbeiterin gesprochen und gefragt, was ich tun kann und sie hatte mir gesagt, solange sie keine rassistischen Äußerungen von sich gibt oder es gegen die Corona-Maßnahmen verstößt, kann ich sie nicht vom Kurs ausschließen. Also habe ich dann für mich beschlossen, dass ich das Ganze als Herausforderung annehme und versuche mich auf die anderen Teilnehmer·innen zu konzentrieren, weil die ja schließlich da waren, um was zu lernen und um ihren ökologischen Fußabdruck zu senken.

Und ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass die erste Woche so schön war. Da war nämlich - es war natürlich auch nicht alles super und so, weil es auch die erste Woche war für mich - aber ich hatte am Ende ein richtig schönes Gefühl und hätte gerne mit denen weitergearbeitet und habe das auch zurückgemeldet bekommen und habe gedacht, ja, das war eine wirklich schöne Gruppe und die haben, auch wenn es zwischendurch kleinere Reibereien gab, gut miteinander gearbeitet. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich halt in der ersten Woche diese positive Erfahrung gemacht habe. Denn wenn ich in der ersten Woche schon diese negative Teilnehmerin gehabt hätte, dann hätte ich wahrscheinlich frustriert aufgegeben und mich krank gemeldet für die zweite Woche. So hatte ich aber die positive Erfahrung, dass ich wusste, okay, mein Konzept funktioniert und es liegt nicht an mir, dass diese Teilnehmerin mich und meinen Kurs blöd findet, sondern es liegt an ihr, weil sie einfach fehl am Platz da war. Es kam noch dazu, dass sie eigentlich davon ausgegangen war, dass wir ausschließlich Exkursionen machen, was ich aufgrund von Corona halt auch gar nicht machen konnte, aber es war auch gar nicht so ausgeschrieben. Also sie hatte eine völlig andere Erwartungshaltung gepaart mit ständig wertenden, überhaupt nicht wertschätzenden Äußerungen wie, „Ja, das, also das muss man ja wissen. Also wenn man nicht total dumm ist, dann weiß man das auch!“ und so, wo ich also wirklich stark mit ringen musste, um zu schauen, wie integriere ich sie jetzt in diesen Kurs und lass mich davon auch nicht so beeinflussen.

Also am ersten Tag habe ich mich ganz stark davon beeinflussen lassen, weil diese Frau super negativ war und das hat einfach auch das beeinflusst, was ich gesagt habe, weil ich mich nicht wirklich mehr aufs Thema konzentrieren konnte, weil sie ständig alles in Frage gestellt und mich angegangen hat, mich gefragt hat, ob ich überhaupt schon mal einen Bildungsurlaub gehalten hätte, ob ich denn jetzt eigentlich mal schon mal bei anderen Bildungsurlauben hospitiert hätte und so. Ich dachte, wo bin ich hier? Also das muss ich mir echt nicht geben. Und dann habe ich sie am Morgen des zweiten Tages beiseite genommen, unter vier Augen und habe ihr gesagt, sie kann gerne gehen, sie bekommt das Geld zurück. Offensichtlich ist das ja nicht das, was sie erwartet hat hier und ich kann verstehen, wenn sie dann gehen möchte und sie hat die Wahl, sie kann das gerne machen, aber wenn sie bleiben will, dann erwarte ich eine wertschätzende Kommunikation und einen wertschätzenden Umgang miteinander. Und da hat sie dann zu mir gesagt, das könnte sie nicht, wertschätzend kommunizieren würde ihr nicht liegen, da müsste sie wohl noch mal einen Bildungsurlaub zu machen und jeder Mensch sei ja anders und ich müsste sie halt so nehmen, wie sie ist. Ja, das war dann ihr Standpunkt und ich habe aber auf meinem Standpunkt beharrt und gesagt, ich möchte einfach, dass die anderen eine Chance haben.

Sie hat ganz viel Wissen und ist super belesen und weiß ganz viel, verpackt dieses Wissen, aber in Floskeln oder in Sätzen wie, „ja, wenn man nicht ganz dumm ist“, so wie ich das vorhin schon sagte, „dann weiß man ja auch“, wenn sie dieses, „ja, wenn man nicht ganz dumm ist“, weglassen würde, dann wäre das halt auch sehr bereichernd für den Kurs. Und ja, ihre Art und Weise hat mich stark an einen alten Mathelehrer von mir erinnert, der er irgendwie frustriert war, dass er nicht den Leistungskurs in der Oberstufe unterrichten konnte. Der uns mal um, ich weiß gar nicht mehr, was, irgendwas zu erklären, ein richtiges Modell, so ein 3D-Modell gebaut hat, also ein richtig haptisches Modell und wir waren alle total begeistert, dass er sich so viel Mühe gegeben hat und das für uns gebaut hat, um uns das zu zeigen und dann hat er gesagt: „Ja, weil ihr ja alle keine Ahnung habt und so dumm seid, deswegen habe ich das gebaut.“ Also die Handlung an sich ist super, aber diese Verpackung und wie es rübergebracht wird, ist super demotivierend und genauso war sie eben auch während dieses Kurses und es hat sich dann aber gebessert über diese restlichen Tage, es waren insgesamt fünf Tage, nachdem ich mit ihr gesprochen hatte und sie hat sich wirklich zusammengerissen, das habe ich gemerkt.

Und das ist auch was, was ich wirklich anerkenne, weil so etwas ja auch tief in einen drin steckt und zum Ende hin hat sie sich tatsächlich auch ein bisschen geöffnet und hat dann gesagt, dass sie immer Menschen erstmal so angeht und in Frage stellt und denen sagt so und so, ja, woher weißt du das denn, wo kommt denn die Studie her und so und dann wüssten die immer nicht weiter und ganz zum Schluss, also zum Abschluss hat sie auch nochmal gesagt, dass sie keinem Menschen vertrauen würde und ihre Wunschvorstellung ist es ganz alleine irgendwo auf einem Hof zu leben, wo die nächsten Nachbarn mindestens zwei Kilometer entfernt sind und dass sie keinen Kontakt zu irgendwelchen Menschen hat.

Ehrlich gesagt hat mich das stark berührt, weil ich gedacht habe, dass sie ganz Schlimmes erlebt haben muss, dass sie jetzt so reagiert und weswegen ich das alles erzähle, ist tatsächlich, weil sie für mich ein Beispiel dafür ist, was passieren kann, wenn wir verbittern, wenn wir nur noch das Schlechte in den Menschen sehen und uns immer mehr zurückziehen und nur noch um uns beißen, weil wir einfach nicht mehr rauskönnen aus diesem Schutzwall, den wir um uns gezogen haben und dann schlicht verbittern. Es hängt ja viel auch mit der Kommunikation zusammen. Für mich ist es ein großes Warnzeichen, wenn ich anfange schlecht über andere Menschen zu denken, denn das will ich eigentlich gar nicht. Ich möchte andere nicht verurteilen, aber natürlich bin ich davon auch nicht frei, dass ich andere verurteile. Ich versuche immer wieder wachsam zu bleiben und die Anzeichen zu erkennen, wann ich Richtung Verbitterung gehe und wenn ich anfange, mich zu verschließen und nicht mehr offen zu sein für andere Menschen.

Diese Teilnehmerin möchte ich jetzt als Extrembeispiel nennen. Für mich ist sie tatsächlich ein Extrembeispiel. Eine Frau, die offensichtlich Schlimmes erlebt hat und sich jetzt nur noch damit zu helfen weiß, erst mal um sich zu beißen, bevor sie wirklich jemanden an sich ran lässt und dadurch schafft es natürlich wahrscheinlich kaum jemand, näher an sie ran zu kommen und dadurch wird sie wieder bestätigt, dass alle Menschen schlecht sind und dass sie niemanden vertrauen kann. Sie hat es in verschiedenen Situationen immer wieder klar gemacht, wo sie sagt, dass sie versucht hat, ihr Umfeld aufzuklären und ihr Wissen mit ihrem Umfeld zu teilen, aber alles so verpackt, wie ich das jetzt schon erzählt habe. Ein Beispiel war auch, dass sie irgendwie beim Bäcker, wo eine Mutter ihrem kleinen Kind ein Brötchen gekauft hat, zu der Frau gesagt hat: „Ja, da können sie es ja auch gleich vergiften!“ und dann meinte sie, ja, dann gucken die mich immer so an und ganz ehrlich, wenn ich diese Mutter gewesen wäre, hätte ich auch so geguckt, denn so eine Attacke von der Seite ist ja nichts, wo ich jetzt denke, okay, das war eine nette Gesprächseröffnung, wie meinen sie das denn mit dem Vergiften? Ist das vielleicht auf das Gluten bezogen und soll das heißen, dass das nicht gut ist für mein Kind?

Sondern wenn ich so von der Seite angegiftet werde, dann gifte ich ja automatisch zurück oder ich gehe einfach, also daraus kann ja kein Gespräch entstehen, zumindest nicht in meiner Welt. (Ich will jetzt nicht sagen, dass Gluten schlecht ist, das war einfach die Meinung dieser Teilnehmerin, die sich gesundheitlich sehr stark eingelesen und beschäftigt und weitergebildet hat und für sie ist das so und deswegen hat sie das gesagt, aber das ist jetzt nicht meine Meinung und ich bin auch gesundheitlich einfach nicht so versiert, dass ich dazu jetzt eine öffentliche Meinung kundtun könnte.) Und wenn du mal so in dich gehst, dann hast du sicherlich auch so Situationen, in denen du am liebsten dein Gegenüber oder irgendwelche Menschen einfach so von der Seite anpampen würdest, weil sie etwas tun, von dem du weißt, dass es eigentlich überhaupt nicht okay ist, dass es vielleicht auch schlecht für sie selbst ist, schlecht für die Umwelt, aber in jedem Fall meistens schlecht für die Tiere und diese Impulse sind ja da. Ich merke das bei mir, wenn ich in Gedanken formuliere, „aber du weißt schon oder?“, dass das kein Satz ist, den ich laut sagen sollte. Denn das impliziert ja gleich schon wieder einen Vorwurf und das ist kein guter Gesprächs-Einstieg.

Du kannst das vielleicht mal ausprobieren, so rollenspielmäßig mit einem ·r Bekannten, deinem·r Partner·in oder einfach Menschen, die das mit dir mitmachen, verschiedene Gesprächs-Einstiege oder Möglichkeiten miteinander zu bereden, wie du dann darauf reagierst. Was ich bei sowas auch immer spannend finde: was löst es bei mir aus? Und wenn du dich dabei ertappst, dass du anderen eigentlich sagen willst, dass sie das nicht tun sollen, was sie da tun, wenn du sie am liebsten schütteln würdest und ihnen sagen würdest, du musst auch endlich erkennen, was ich sehe, dann ist es sehr hilfreich, wenn du dir vorher schon mal überlegst und das durchspielst, wie du das formulieren könntest, wenn du denn dieses Gefühl hast, du möchtest aufklären.

Wir laufen als ethisch motivierte Veganer·innen, also wir, die wir von Herzen vegan leben, ja ständig Gefahr, in der Verbitterung zu landen, weil sich gefühlt nicht viel bewegt. Und weil wir das Gefühl haben können, je nachdem mit welchen Menschen wir uns umgeben, dass wir immer und immer wieder anrennen gegen diese Unvernunft und diese Ignoranz der anderen gegenüber dem Tierleid, gegenüber dem Klimawandel. Und damit wir nicht in der Verbitterung landen, ist es halt super wichtig, dass wir gut für uns sorgen, dass wir ganz viel Selbstfürsorge betreiben mit verschiedensten Übungen, die ich dir eben hier in dem Podcast schon in großer Breite vorgestellt habe und wo du auch mit meinem Reisebuch auf jeden Fall dran arbeiten kannst.

Und dann auch dir zu überlegen, wie spreche ich was an und dich mit Menschen zu umgeben, die ähnlich denken wie du, die dich stützen können, dir Verbündete zu suchen. Es ist essentiell, dass du dir ein Schutznetz webst, denn wenn dein Bestreben ist, für die Tiere etwas zu bewirken und etwas zu verändern in der Welt, dann wird es nicht funktionieren, wenn du so wie diese Teilnehmerin in der Verbitterung landest. Denn diese Art und Weise zu kommunizieren schreckt alle anderen eher ab und verletzt sie auch. Und es ist halt sehr aggressiv und überhaupt nicht wertschätzend. Natürlich fordert es sehr viel Kraft, immer wieder wertschätzend zu bleiben und zurückzukommen, zu Sachargumenten und sie nicht so zu verpacken mit „Dir ist schon klar, ne?“ Und da, wie gesagt, ich wiederhole mich immer wieder und wieder, ist es halt super wichtig, dass du gut für dich sorgst.

Und dann danke ich dir fürs Zuhören. In der nächsten Folge werde ich noch ein bisschen weiter berichten über meine Erfahrungen aus dem Bildungsurlaub und ich freue mich, wenn du dann wieder dabei bist.

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Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan

Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.

Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.

Ich bin gerade dabei eine neue Online-Community aufzubauen. Wenn Du interessiert bist, schau doch mal vorbei:

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