Die Pilotfolge - Unser Warum zum Anhören

Ein Beitrag

Weiter wie bisher geht es nicht!

In dieser Folge geht es darum,

  • wieso es überhaupt diesen Podcast gibt,
  • was unsere bisheriger Weg bis zur Umstellung auf Vegan war,
  • wie der Weg seitdem weitergegangen ist
  • und was wir in Zukunft vorhaben

Wir laden dich ganz herzlich ein mit uns zu kommen und sind neugierig auf deine Erfahrungen!

Transkript (Von baerenstark Korrektur gelesen)

[Intro]

Stefanie Herzlich willkommen zu unserem neuen Podcast, der Forschungsreise mit – wie heißt du nochmal?

Carsten Carsten. Und du?

Stefanie Ach ja, Carsten, genau. Und Stefanie. Hab ich irgendwie vergessen.

Carsten Macht nichts.

Stefanie Also der Forschungsreise mit Carsten und Stefanie. Und in dieser ersten Folge wollten wir erst mal erklären, warum wir denn jetzt einen Podcast starten wollen, was der Sinn des Ganzen ist und uns auch gar nicht lange mit Vorstellungen aufhalten. Also über mich könnt ihr auf meiner Internetseite lesen und über Carsten erfahrt ihr vielleicht irgendwann mal was. Also die Idee zum Podcast kam ja eigentlich mir.

Carsten Genau.

Stefanie Genau. Die Idee zum Podcast kam mir und zwar aufgrund meiner beruflichen Neuausrichtung und aufgrund unserer gemeinsamen Reise. Und wir haben ja angefangen: wir waren vegetarisch und sind dann Veganer geworden vor einem Jahr. Und das war echt der Startschuss für diese Forschungsreise, denn vegan war nur der Anfang.

Carsten Genau.

Stefanie Und warum? Wie war das noch? Warum sind wir eigentlich vegan geworden?

Carsten Also bei mir war es erst mal rein bezogen auf Gesundheit, die gesundheitlichen Aspekte.

Stefanie Ja, du hast doch diesen einen Podcast gehört.

Carsten Genau. Ich habe mir, das weiß ich heute noch am 23.12.2014 auf dem Weg zur Arbeit einen Podcast aus dem SWR2, also Südwestrundfunk zwei.

Stefanie Meinst du, SWR2 ist so unbekannt?

Carsten Ich weiß es nicht, es ist so Süddeutschland, wir sitzen in Hamburg …

Stefanie … aber unser Podcast strahlt weltweit. Ja, genau, da weiß man wahrscheinlich auch nicht, was SWR2 ist.

Carsten Ich weiß noch den Titel dieses Podcasts, der Podcast war tituliert mit „Mythos Milch“. Das hat mich brennend interessiert, weil ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch der Meinung war, dass ich ausschließlich durch Milch und Milchprodukte sehr viel Protein in meine tägliche Nahrung integrieren könnte und hatte da natürlich dann das Augenmerk drauf gelegt, ein bisschen mehr zu dem Thema zu erfahren. Hört euch diesen Podcast an, wie gesagt, Mythos Milch auf SWR2.

Stefanie Genau, wir verlinken das auch dann in den Shownotes.

Carsten Für mich war ich glaube 20 oder 30 Minuten Showprogramm ausreichend, um mich zu bekehren. Und ja, so viel sei verraten, ich habe nach diesem Podcast für mich beschlossen, ab sofort auf Milch und Milchprodukte zu verzichten, was für mich eigentlich gleichbedeutend war mit dem sofortigen Schritt in ein veganes Ernährungsleben. Und ja, wir haben das dann auch relativ zeitnah umgesetzt.

Stefanie Ja, also ich hätte den Schritt ohne deine Entscheidung wahrscheinlich nicht geschafft. Bei mir war es eigentlich immer das Ethische. Und irgendwie habe ich die Augen fest verschlossen, was die Milchkühe angeht und auch was die Hühner angeht. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass Milchkühe schwanger sein müssen, um Milch zu geben. Und was ist eigentlich mit den Kälbern? Und auch bei der Eierproduktion – Produktion! – also dass da männliche Küken einfach nur Ausschussware sind. Also da habe ich nie drüber nachgedacht. Wobei das mit den Eiern: Also wir haben immer schon drauf geachtet, dass es Bio ist. Wobei wir jetzt anders auch schon über Bio denken, aber das erzählen wir später mal. Aber dann kam mal ein Bericht, dass Bioland und Demeter verzichteten darauf, die männlichen Küken zu schreddern. Und da erst ist mir ins Bewusstsein gekommen: Ja, natürlich, was ist das denn? Kükenmord! Also ja, bei mir war es ja immer das Ethische. Aber es hat mir geholfen, dass du gesagt hast: „Ich verzichte auf Milch.“ Dann habe ich auch angefangen, auf Milch zu verzichten. Und bei mir war dann immer die Panik: „Aber mein geliebter Käse! Was soll ich denn jetzt tun? Ich ich will doch noch Käse essen!“ Und es hat sich doch über das ganze letzte Jahr gezogen und ich habe dann im letzten Quartal 2015 angefangen, ganz viele Bücher zu lesen, weil ich auch darüber nachgedacht habe, mich beruflich neu auszurichten, jetzt wirklich meinem Herz zu folgen, was mein Business angeht, und das zu machen, was wirklich in mir brennt. Und das ist schon immer – ich bin ja schon seit über 20 Jahren Vegetarierin, bin jetzt ja eben Veganerin – schon immer die Tierliebe gewesen. Es war nie das Gesundheitliche. Bei dir war es ja immer eher das Gesundheitliche.

Carsten Es war gesundheitliche Ernährung, genau.

Stefanie Ja, du warst ja auch schon mal früher aus gesundheitlichen Gründen Vegetarier und dann hast du ja damit aufgehört wieder.

Carsten Aus reiner Bequemlichkeit habe ich es dann sein lassen. Bedingt dadurch, dass ich damals in einem eher ländlichen Umfeld gewohnt habe.

Stefanie Wobei das keine Ausrede ist.

Carsten Heute nicht mehr.

Stefanie Ich bin auch in einem ländlichen Umfeld groß geworden. Und ich war immer die einzige Vegetarierin.

Carsten Das stimmt ja. Also wie gesagt, bei mir war es reine Bequemlichkeit. Und ich bin eigentlich durch dich wieder auf diesen vegetarischen Genuss gekommen. Muss man ja ehrlich sagen. Es ist ja kein Verzicht gewesen, sondern eigentlich eine andere Genusswelt, in die man sich begibt. Ja, aber der Schritt zum Veganismus, der war dann doch noch ein bisschen weiter.

Stefanie Genau, das war eben durch die Milch. Und das war auch bei dir rein gesundheitlich bedingt, nicht das Ethische. Das kam jetzt erst in den letzten Monaten dazu.

Carsten Diese Dimension und auch die ökologische, die öffnen sich jetzt quasi für mich erst im Nachgang, ist noch lange nicht so fest verankert. Also treibende Motivation bleibt bei mir nach wie vor noch der gesundheitliche Aspekt. Aber ich wage mich auch ganz bewusst immer an die beiden anderen Dimensionen stärker heran, um zu verstehen: Was bedeutet eigentlich Fleischkonsum oder der Konsum von tierischen Produkten aus ökologischer Sicht? Und was bedeutet das aus ethischer Sicht? Und es wird immer erschreckender, je tiefer man sich in diese ganze Thematik einarbeitet.

Stefanie Genau, es ist eine Reise.

Carsten Es ist eine Reise. Aber der Point of no Return ist schon lange für uns erreicht. Also es geht nicht mehr zurück.

Stefanie Genau. Es gibt einfach diesen Moment, wo man nicht mehr zurück kann, und den haben wir schon lange erreicht. Und als ich im letzten Quartal angefangen habe, diese vielen Bücher zu lesen: Eins war dabei, das heißt „Aus kontrolliertem Raubbau“ von Kathrin Hartmann – ich verlink das Buch auch, und wir wollen auch gerne mit diesem Podcast noch Bücher rezensieren und Filme rezensieren und also einfach darüber sprechen, das kommt alles noch – und wir werden auch über dieses Buch etwas ausführlicher sprechen. Das ist ein Riesenwälzer und das ist sehr anstrengend zu lesen, aber es hat total viele Informationen und hat mir sehr stark die Augen geöffnet. Also dieses Buch hat es wirklich in sich und mittlerweile weiß ich eben, dass es kein nachhaltiges Palmöl gibt, weil einfach überall Regenwälder dafür gerodet werden, Einheimische vertrieben werden, Landraub usw. Aber das nur am Rande bemerkt. Also dieses Buch hat mich quasi noch tiefer geführt, also immer weiter. Wenn wir bei der Analogie der Matrix bleiben, immer noch weiter in den Kaninchenbau. Und ja, es ist wirklich so, dass wir gemerkt haben, ein „weiter wie bisher“ geht nicht für uns, aber auch für die Welt.

Carsten Ja, genau.

Stefanie Wir haben ja Filme angeguckt, wie Cowspiracy, da haben wir es dann auch gesehen: Ein Kilo Fleisch verbraucht 15.000 Liter Wasser. Also für die Produktion. Also nicht das Fleisch verbraucht das, sondern dass es produziert wird. 15.000 Liter Wasser!

Carsten Das sind unbegreifbare Dimensionen.

Stefanie Also mal ganz von den ethischen Bedingungen und den Dimensionen abgesehen. Nur alleine jetzt mal zu sagen, der Wasserverbrauch, dafür können wir als Veganer ewig duschen, wenn jemand Fleisch isst, im Vergleich dazu.

Carsten Genau. Das sind natürlich so ganz beeindruckende Zahlenbeispiele, die einem dann so präsentiert werden durch diese Bücher oder Filme, die wir im Moment gesehen haben. Das ist für uns im Moment so die Spitze des Eisberges. Also wir wissen, da gibt es noch ganz viel mehr Informationen und vielleicht auch nochmal viel stärkere harte Fakten. Aber es sind alles so Themen, die wollen wir im Rahmen unserer Forschungsreise tatsächlich nochmal auch hier in diesem Podcast für dich diskutieren, mindestens vorstellen, aber zumindest auch mal von unserer Seite aus die Informationen einsteuern: Was hat das mit uns gemacht? Wie gehen wir dort mit um, mit dieser Information? Wie verändern wir unser Verhalten oder was ist die Konsequenz für uns daraus? Oder, das ist natürlich auch etwas, wo wir neugierig drauf sind: An welcher Stelle kommen wir im Moment nicht weiter? Wo sehen wir eine Hürde, ein Problem, etwas, was uns behindert, was wir auch so nicht aus der Welt schaffen können, wo aber vielleicht du oder andere Hörer dieses Problem schon mal gemeistert haben, dass man da in einen direkten Dialog mit dir treten kann und solche Themen dann auch im Rahmen dieser Podcastreihe noch mal vertieft und wir quasi Lösungsansätze von dir bekommen.

Stefanie Genau. Wir sehen es halt so, wir sind jetzt schon einige Schritte gegangen und wir laden dich ein, mit uns zu gehen und wir werden den größten Teil des Weges gemeinsam dann mit dir gehen. Also es ist so wie Morpheus sagt in der Matrix: Wir können dir die Tür öffnen, durchgehen musst du aber selbst. Also es ist die Frage: Welche Pille wählst du? Wenn du die blaue Pille wählst, wirst du wahrscheinlich keinen weitere Podcastfolge mehr hören wollen, dann bleibst du da, wo du bist und es wird dich nicht weiter beeindrucken. Und du kannst in deiner Welt bleiben und …

Carsten … bist ist glücklich, so wie es ist.

Stefanie Genau. Und du musst dich nicht weiter beunruhigen. Wenn du aber merkst, so wie Neo es gemerkt hat, es ist irgendwas faul und irgendwas nervt und piekst und so und ich will aber was verändern, dann bist du genau richtig bei uns. Dann wähle die rote Pille und dann folgst du uns und wir zeigen dir schon mal: Vegan war für uns jetzt nur der Anfang. Vegan ist für uns keine Diät. Und auch wenn du das aus gesundheitlichen Gründen machst …

Carsten Es ist aber auch nach meinem Empfinden keine Diät. Das ist im Moment eine Ernährungsumstellung gewesen, die aber konsequent ist.

Stefanie Genau, es ist konsequent.

Carsten Es ist konsequent und bleibt auch. es ist also nicht etwas, was phasenweise da ist, sondern die Tatsache, dass ich eben auf tierische Produkte im Ernährungsumfeld verzichte, hat einen langfristigen Effekt. Die wird mich bis zu meinem Lebensende begleiten.

Stefanie Und das ist eben für uns jetzt nicht so ein Trend oder ein Hype, auch wenn es jetzt im Moment wirklich groß ist. Dieser Trend und der Hype, das ist einfach nur ein Zeichen dafür, dass es gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, wirklich umzusteigen. Denn gerade jetzt gibt es so viele Produkte und so viele Möglichkeiten und so viel Neues. Also hier in Hamburg: Im letzten Jahr sind ganz viele neue Restaurants entstanden und es gibt ganz viele neue Möglichkeiten. Ich habe gerade heute noch gelesen, dass Veganz, der vegane Supermarkt, jetzt auch ein Online-Sortiment hat. Also die haben jetzt auch einen Online-Shop, wo du bestellen kannst, was natürlich für Veganer, die auf dem Land leben [hilfreich ist]. Oder wenn du auf dem Land lebst und denkst, „Oh, in meiner Gegend gibt es aber keine Supermärkte, keine veganen Supermärkte und das Sortiment ist echt schlecht.“, sind Online-Supermärkte natürlich viel toller. Onlineshops, vegane Onlineshops, das ist auch noch was; es gibt noch so Vieles, was wir gerne beleuchten wollen.

Carsten Genau.

Stefanie Und es gibt halt auch praktische Sachen, die ich dann auf meinem Blog weiter beschreiben werde, wo wir dann jetzt nicht hier so diskutieren. Hier wollen wir mehr wirklich unseren Weg beschreiben und auch mehr diskutieren als praktische, also wirklich praktische Tipps geben. Die praktischen Tipps, die findet ihr dann immer auf dem Blog, also die weiterführenden Links und auch … Ja, also wir haben noch so viel vor!

Carsten Ja, was haben wir eigentlich vor, was werden wir machen? Also, wir öffnen dir jetzt die Tür, wir bieten dir an, geh mit uns ein Stück. Folge uns über einen längeren Zeitraum oder guck einfach mal so ein paar Schritte oder geh mal ein paar Schritte mit. Und schau mal, wie es dir gefällt. Das heißt konkret: Wir laden dich ein mal eine Zeit lang oder komplett auf eine vegane Ernährung, auf eine vielleicht sogar vegane Lebensweise umzustellen. Was passiert mit dir? Wie machst du das eigentlich? Wie hoch ist die Hürde? Ist sie wirklich so hoch, wie sie am Anfang erscheint? Für uns war sie am Anfang – das hat sich vielleicht vorhin so ein bisschen angedeutet und war auch tatsächlich so – unüberwindbar hoch.

Stefanie Ja, dieses: „Was kann ich denn dann noch essen?“

Carsten Genau, der Gedanke war permanent vorhanden. Jetzt, rückwirkend, muss ich sagen, das war: Einfacher geht es ja schon fast gar nicht. Es ist Bequemlichkeit pur, die jetzt vorherrscht durch das riesige Sortiment.

Stefanie Es gibt so viele Kochbücher, also für jeden Geschmack gibt es Kochbuchautoren.

Carsten Da begleiten wir dich, wir nehmen dich gerne mit an die Hand. Wir steuern diese Erfahrung bei: Was ist mit uns passiert? Wie haben wir das gemacht? Wir versuchen dich auch gerne zu motivieren. Was du sagst, okay, der Anfang ist wirklich hart für dich.

Stefanie „Was ist mit dem Käse?“

Carsten Was ist mit dem Käse? Wie gehst du damit um? Was für Alternativen gibt es? Musst du denn bestimmte Produkte unbedingt essen? Und wie vielfältig ist das eigentlich, zu sagen, ich verzichte auf Fleischprodukte oder auf tierische Produkte.

Stefanie Wobei ich jetzt sagen muss, es hört sich jetzt so an, als würde es jetzt hier rein um so eine Umstellung auf vegane Ernährung gehen. Aber darum geht es mir jetzt nicht. Ich denke, du mit dem Gesundheitlichen, das kommt halt dazu, worauf soll ich achten? Aber unser gemeinsames Projekt ist ja dann eigentlich eher das nachhaltige.

Carsten Genau.

Stefanie Und dann auch zu sagen: So, wir müssen ein neues Wohlstandsmodell finden und das ist eigentlich die große Richtung auf dem Weg. Unsere Reise soll uns zu dem neuen Wohlstandsmodell führen.

Carsten Genau richtig, ja.

Stefanie Denn einfach dadurch, dass die Wirtschaft global geworden ist, was – ich wollte grade sagen: „was ich ja schon gesagt habe“, aber hab ich noch gar nicht gesagt – dadurch, dass die Wirtschaft global geworden ist, müssen wir ja auch unser Leben global begreifen und unser Handeln global begreifen, also alles was wir tun, was wir kaufen, die Kleidung, die wir kaufen. Wenn wir jetzt bei bestimmten Ketten die Kleidung kaufen und feststellen müssen, die sind mit Kinderhänden genäht worden, dann … Ja, wie beeinflusst uns das? Und wir haben es halt in der Hand. Wir als Konsumenten haben das in der Hand, wir sind die Nachfrage.

Carsten Ja, genau. Wir sind die Nachfrage, wir können sie steuern. Wir können ganz bewusst entscheiden: Für welche Produkte geben wir Geld aus? Welchem Unternehmen gebe ich unser/mein Geld in die Hand? Wo habe ich dann entsprechende Auswirkungen mitfinanziert, die im Endeffekt ja unglaublich hohe versteckte Kosten nach sich ziehen vom Tierleid über Naturprobleme bis hin zu …

Stefanie und dann natürlich auch das Leid der Menschen, die das produzieren.

Carsten … Leid der Menschen. Genau, auf allen Ebenen hat das gegebenenfalls Auswirkungen. Und du hattest das vorhin gesagt: Vegan ist definitiv nicht das einzige Thema, was wir haben. Für uns beide war diese vegane Facette …

Stefanie Was bedeutet eigentlich vegan für dich?

Carsten Vegan für mich bedeutet in erster Linie erstmal tierleid-frei. Aber vegan selber ist für mich nicht die Gleichsetzung mit gesund und auch nicht mit nachhaltig. Ich kann mich auch mit Junkfood vegan ernähren. Das würde dann aber auch meinem gesundheitlichen Aspekt oder meinem Empfinden nicht mehr genügen. Aber das wäre an der Stelle nicht das, was wir wollen. Also wir wollen jetzt nicht in irgendeiner Art und Weise versuchen, alles auf vegan zurückzuführen, sondern vegan ist einfach der erste Schritt, dass man anfängt, wirklich reflektiert über das nachzudenken, was man zumindest mal isst, was man vielleicht auch kauft und anzieht. Und dann geht es halt ein Stück weiter. Was ist vegan für dich?

Stefanie Bei mir geht es immer auf die Ethik zurück, eben auch tierleid-frei, aber auch mehr. Also vegan umfasst für mich tatsächlich das achtsame Leben mit allen. Ein glückliches Leben für alle auf diesem Planeten muss möglich sein. Nicht, wie Stephen Hawking es meint.

Carsten Nein, eher nicht. Er würde uns am liebsten in irgendeine Weltraumrakete stecken und andere Planeten bevölkern. So nach dem Motto: „Die Erde ist ja sowieso schon verloren. Den Planeten müssen wir zwangsläufig aufgeben. Aber wir haben ja durchaus die technischen Möglichkeiten in 100 oder mehreren 100 Jahren, um Terraforming auf anderen Planeten zu betreiben.“

Stefanie Ja, nur das ist dann wieder irgendeine Elite und wir wollen ja auch jetzt was bewirken. Also es geht uns darum: Wir sind diesen Schritt gegangen. Manchmal denke ich, es ist auch so ein bisschen: Es gibt so viele Film-Analogien. Ein bisschen ist es auch wie Narnia, wenn du durch den Schrank gehst in die neue Welt. Es ist wie Alice im Wunderland. Gut, das nimmt Morpheus auch schon als Beispiel: „Du fühlst dich wie Alice im Wunderland.“ Aber es ist auch wirklich wie in der Matrix. Es ist so, sobald … Ja, wir hatten vorhin, bevor wir den Podcast aufgenommen haben, schon mal darüber gesprochen. In unserem Vorgespräch quasi, unserem professionellen Vorgespräch.

Carsten Ja, wir versuchen uns vorzubereiten.

Stefanie Dass diese Aversionen und diese Antipathie und das Negative, was einem so entgegenschlägt, wenn man sagt, man lebt vegan, oder wenn man einfach nur das Wort „vegan“ benutzt, dass das vielleicht auch eben daher kommt, dass jemand, der darauf negativ reagiert, dann irgendwie auch merkt: Ja, es ist was faul, also so oder auch unbewusst. Also dass dieses unbewusste Bewusstsein – das geht auch nicht – also dass da irgendwas schon ist und deswegen halt schon gleich mit Aggressionen reagiert, weil man sich nicht ändern will und man will es auch nicht sehen, aber es ist eben was da. Und seit wir eben diesen Schritt gegangen sind, wir können nicht zurück, es geht einfach nicht und es eröffnen sich ständig neue Welten. Also ich habe mir heute erst das mit der Wollproduktion angeguckt, wo ich vorher gedacht habe: „Na ja, Wolle.“ Und dann habe ich gesehen, wie die Schafe geschoren werden und dass das auch wieder nur so eine Fließbandarbeit ist und die da im Akkord arbeiten müssen. Und dass das für die Schafe kein Gang zum Friseur ist, sondern eben die da quasi misshandelt werden und dass blutende Wunden keine Seltenheit sind. Und vorher habe ich da überhaupt nicht drüber nachgedacht. „Was ist das Schlimme an Wolle? Da wird doch kein Tier getötet.“

Carsten Nein, um Gottes willen. Wolle war für mich eins der natürlichsten Lebensmittel überhaupt. Aber mittlerweile bin selbst ich …

Stefanie Lebensmittel! Hast du das gegessen?

Carsten Ich ess sie nicht.

Stefanie „Ich habe immer Wolle gegessen so nebenbei. Habe ich immer so drauf gekaut. Andere nehmen Kaugummi, ich hab immer so ein bisschen …“

Carsten Okay. Falscher Begriff.

Stefanie Ja. Okay. Ist okay. Es war für dich natürlich.

Carsten Ich hab es halt nicht so kritisch gesehen, aber mittlerweile ist es für mich tatsächlich so, dass wenn ich irgendetwas Richtung Tierprodukt mitbekomme, dann stelle ich mir immer die Frage: Wollte das Tier das denn?

Stefanie Ja, das ist dieses …

Carsten Ist das Tier damit einverstanden, was dort mit ihm passiert. Dass es getötet wird, dass es gemästet wird, dass ihm das Kalb entzogen wird, dass es geschoren wird, dass es kastriert wird ohne Narkose, dass … Die kompletten Facetten. Man kann sich das in diversen Filmen anschauen, aber immer die Frage: Ist das Tier damit eigentlich einverstanden? Oder: Wenn das Tier eine freie Wahl hätte, würde es vielleicht etwas anderes wollen? Würde es vielleicht die Freiheit wollen? Würde es weiterleben wollen? Würde es vielleicht einfach ungeschoren durch die Gegend laufen wollen?

Stefanie Ja, das ist ja, weil die Schafe so gezüchtet worden sind. Also eigentlich, das ist ja immer dieses wie bei den Hühnern, dass die so gezüchtet worden sind. Also dass wir die Tiere, die ursprünglich eigentlich ganz anders waren, so gezüchtet haben, dass sie uns das geben, was wir wollen.

Carsten Was uns ja trotzdem noch nicht berechtigt, das wirklich so in diesem industriellen Maßstab auszunutzen.

Stefanie Ja gut, aber das wollten wir jetzt gar nicht so weit ausführen, das führt uns jetzt zu weit.

Carsten Das ist irgendeine der nachfolgenden Folgen. Womit wir eigentlich beim Thema sind: Wie geht es weiter? Wo wollen wir hin? Du hattest es vorhin schon sehr charmant mit eingebracht.

Stefanie Charmant!

Carsten Charmant.

Stefanie Wie war dein Name? Charmant. Das muss ich mir merken, wenn du so nett bist zu mir.

Carsten Charmikus. Du hast es jetzt ja aufgenommen. Dann kannst du es ja wieder abspielen.

Stefanie Charmikus. Ja, dankeschön. Dann höre ich mir das auch gleich noch mal an. Ja, ich habe das charmant benannt. Erzähl mal!

Carsten Genau, du hast das charmant benannt. In den nächsten Folgen werden wir peu a peu alle anderen Facetten anschauen. Eigentlich wollen wir von der …

Stefanie Wir wollen eigentlich erzählen, wie unsere vorherige Reise war bis jetzt, also bis heute.

Carsten Genau, unsere Erfahrung.

Stefanie Genau, unsere Erfahrungen mit dir teilen. Wir wollen dir sagen, was für Bücher wir gelesen haben, was für Filme wir gesehen haben, was für Webseiten wir uns angeguckt haben, also das alles so vorstellen.

Carsten Mit was für Leuten wir in Kontakt gekommen sind.

Stefanie Wir würden auch gerne Interviews führen mit Inhabern von Geschäften. Jetzt erstmal hier in Hamburg, also veganen Geschäften, veganen Restaurants. Ich habe jetzt gerade erst rausgefunden, es gibt auch ein veganes Hotel in Hamburg. Also so diese ganzen Menschen, mit denen möchten wir gerne reden, denen möchten wir gerne ein paar Fragen stellen und das wollen wir gerne für dich aufnehmen.

Carsten Genau. Und eben auch diese neuen Entdeckungen: Heute das neue Hotel. Vielleicht ist es morgen oder übermorgen ein neues Buch oder ein neuer Film oder eine neue Internetseite. Oder irgendeine neue Erkenntnis. Ja, oder auch eine neue Hürde, dass bei uns vielleicht eine Fragestellung aufkam. Im Moment war es das Thema Palmöl. Wie gehen wir damit um?

Stefanie Ja, ist es immer noch. das ist so ein Dauerbrenner.

Carsten Das sind so Sachen, die werde wir auch behandeln, um einfach unsere Sichtweise mit beizubringen, ohne den Anspruch auf sowohl Vollständigkeit als auch auf Richtigkeit. Also wir sind keine Wissenschaftler, wir können nicht die ultimative Antwort geben. Wir können ja auch nicht sagen, was ist richtig und was falsch. Wir können nur sagen so machen wir es.

Stefanie Genau.

Carsten Wir stellen uns damit auch gerne der Diskussion. Das heißt, wenn du sagst: „Okay, an der und der Stelle könntet ihr eventuell nochmal rechts und links ein bisschen was verbessern.“, oder, „Ich habe da einen anderen Vorschlag, wie ich es machen könntet.“, gerne. Aber wir wollen halt nicht dogmatisch sagen: „So müsst es machen, dann ist es richtig.“, sondern wir geben einfach nur unseren Weg vor. Und sonst begleiten wir.

Stefanie Genau. Wir wollen einfach nur euch teilhaben lassen, weil wir das Gefühl haben, dass es gut ist, wenn wir in die Diskussion kommen, wenn wir miteinander reden können. Also nicht nur Carsten und ich, sondern auch du und wir. Und wir haben halt das Bedürfnis, erst mal das weiterzugeben, was wir bisher erarbeitet haben. Und wir haben auch das Gefühl, dass es wichtig ist. Das ist einfach, wie gesagt: ein „weiter wie bisher“ geht nicht. Und dieses neue Wohlstandsmodell, das werden Carsten und ich nicht hier im stillen Kämmerchen entwickeln können. Das wollen wir gemeinsam mit dir und mit allen, die sich dafür interessieren, entwickeln.

Carsten Genau. Wir gehen jetzt erst mal los, schauen, wo die Reise hingeht. Das ferne Ziel mit dem neuen Wohlstandsmodell ist für uns per se schon mal gesteckt. Wie es genau aussieht, wie wir dorthin kommen.

Stefanie Genau, das ist unser Navigations-Polarstern. Da navigieren wir hin, wie wir das machen?

Carsten Genau, das wird sich alles im Laufe dieser Reise herauskristallisieren. Vielleicht verschiebt sich das Ziel auch. Vielleicht kommt da noch eine andere Dimension vor. Wir lassen das offen. Wir wollen einfach nur die Richtung so weit skizzieren und sind einfach neugierig darauf, wo uns die Reise in Zukunft hinführen wird.

Stefanie Genau. Und wir freuen uns natürlich, wenn du weiterhin dabei bist, wenn du anderen davon erzählst. Wenn du andere einlädst. Wenn wir einfach eine riesig große Gemeinschaft werden, die alle dieses gemeinsame Ziel haben und die alle gemeinsam mitmachen.

Carsten Genau. In diesem Sinne.

Stefanie In diesem Sinne. Und das war's jetzt schon?

Carsten Das wars jetzt schon. Zumindest für diese Folge.

Stefanie Genau. Okay. Und wie war das noch? In Hamburg sagt man Tschüss …

Carsten … und auf Wiedersehen. Oder auf Wiederhören.

[Outro]

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