Hör auf Deine Zeit totzuschlagen!
Ein Beitrag
In dieser Folge
- sprechen wir über die Magie der Zwischenmomente,
- reden wir über die Herausforderungen die diese Momente beinhalten und
- erörtern wir das Potential, das in diesen Momenten steckt.
Du kennst sie auch, die Zwischenmomente - wenn Du auf den Bus wartest oder im Wartezimmer sitzt. Wenn Du im Stau stehst oder in der U-Bahn sitzt. Wenn Du von einem Ort zum anderen reist. Wenn sich unerwartet ein Ereignis verzögert. Wenn Du auf die Geburt Deines Kindes wartest oder auch nur auf das Essen im Restaurant.
Das sind alles Zwischenmomente, in denen wir dazu neigen die Zeit totzuschlagen. Wir zücken unser Smartphone und checken unsere Social Media Profile. Wir lesen Zeitung oder ein Buch. Wir beschäftigen uns irgendwie. Oder wir sind genervt und hassen es zu warten.
Aber ginge es auch anders? Darüber sprechen wir in dieser Folge.
Links zur Folge
Buch "Der Elefant, der sein Glück vergaß" von Ajahn Brahm
https://www.buch7.de/store/product_details/1023084882
Interview mit Daniela Binder
https://von-herzen-vegan.de/folgen/folge-018-malen-fuer-die-seele-mit-daniela-binder
Vollständiges Transkript (Korrektur gelesen von Astrid L.)
Carsten Und bevor wir jetzt gleich in das neue Thema einsteigen, möchten wir Beide uns noch ganz herzlich bedanken für unsere neue Enthusiastin Heike
Stefanie Genau - ganz, ganz herzlichen Dank! Es haben uns Steady-Unterstützer verlassen, aber es sind auch neue dazugekommen und das ist echt super. Wir freuen uns darüber und wir haben auch positive Rückmeldungen bekommen zu unserer Entscheidung, dass wir nur noch versuchen alle zwei Wochen zu senden. Wie du auch gemerkt hast, haben wir das noch nicht ganz durchgehalten. Wir senden auch mal jede Woche, aber wir nehmen uns jetzt einfach die Freiheit raus, ab und zu auch mal alle zwei Wochen zu senden und experimentieren halt noch mit diesem Format, wie es für uns passt. Und ja, ganz ganz herzlichen Dank Heike, dass du uns jetzt unterstützt über Steady und auch ganz lieben Dank an alle anderen Steady-Unterstützer und Unterstützerinnen.
Carsten Genau, das freut uns sehr. Tatsächlich eine solche - darf man euch Fans nennen? - eine Fanbasis zu haben.
Stefanie Unsere Fans. Oh ja.
Diese Folge ist tatsächlich inspiriert von Ajahn Brahm, einem buddhistischen Mönch, der in Australien lebt und der schon verschiedenste Bücher geschrieben hat, aus denen ich schon Geschichten vorgelesen habe. Und diesmal werde ich keine Geschichte vorlesen, weil diese Geschichte so kurz ist, dass ich sie tatsächlich wiedergeben kann. Also so ohne sie zitieren zu müssen. Und zwar geht es um die Zwischenmomente und als ich Carsten von den Zwischenmomenten erzählt habe, hat er mich erst mal angeguckt wie ein Auto.
Carsten Ja, natürlich musste ich Dich so angucken, denn was um alles in der Welt sind Zwischenmomente? Also gut, jetzt weiß ich es. Aber das war damals die Frage.
Stefanie Genau. Und ich war total froh, als ich dieses Wort gefunden habe. Denn, also in dieser Geschichte, die Ajahn Brahm da in seinem Buch - das ist „Der Elefant, der das Glück vergaß“ - in dem Buch ist das irgendwie die soundso viel hundertste Geschichte oder so. Nein, es basiert auf diesen 108 Verbeugungen vor Buddha und da sind eben 108 Geschichten drin und ich weiß jetzt nicht die wievielte das ist, aber jedenfalls weiter hinten, falls du sie auch alle lesen möchtest und die heißt auch irgendwie Zwischenmomente. Und er beschreibt da eben einfach diesen Moment. Er hat vorher, bevor er Mönch geworden ist, war er High School Lehrer in London und da hat er einen Kollegen gehabt, der damals eine bessere Stelle angeboten bekommen hat. Aber er konnte die erst in einem halben Jahr antreten. Und dieser Kollege war dann irgendwie so unglücklich und mit der Situation, dass er jetzt ein halbes Jahr warten musste, also so auf diesen neuen Job und hat dann aber gleichzeitig gehadert, weil er gedacht hat, ich möchte die Zeit nicht totschlagen und das sind quasi diese Zwischenmomente, dass wenn du auf etwas wartest, also sei es irgendwie auf die Geburt des Kindes zum Beispiel, das ist ja auch also alle werdenden Eltern und alle schon seiende Eltern wie auch immer... Also wenn du Vater oder Mutter bist, weißt du Bescheid, wie das so ist. Du wartest und wartest. Vor allem wenn das Kind erst nach dem errechneten Termin sich blicken lässt, ist es tatsächlich eine Geduldsprobe. Und ich glaube auch vor allem beim ersten Kind. Wobei ich jetzt erst letztens mit einer Mutter gesprochen habe die gerade ihr sechstes Kind erwartet und wir haben an dem Tag errechneten Termin miteinander gesprochen und sie meinte: „Jetzt könnte es mal echt langsam kommen“ und die hatte genau das gleiche Problem, das sie eben gedacht hat, das ist so nervig zu warten, obwohl es schon das sechste war. Also es kann nicht immer daran liegen, wie viel Kinder man schon bekommen hat. Aber jedenfalls auch wenn du irgendwie reist und die Bahn hat Verspätung, du wartest oder du sitzt im Wartezimmer und beim Arzt und wartest. Also generell diese Zwischenmomente eben, wenn du auf der Reise bist von A nach B. Und ich war echt froh, als ich dieses Wort gefunden habe, weil wir ja schon länger gehadert haben mit diesem Langsamreisen, wie wir ja auch in der vorangegangenen Folge gesprochen hatten, dass es darum geht, um Nachhaltigkeit und dass wir dann auf Flugreisen verzichten und auch jetzt eigentlich die meiste Zeit aufs Auto und dann mit der Bahn reisen. Und wenn du schon mal mit der Bahn gereist bist, weißt du, dass es da auch zu Verzögerungen kommen kann. Und ja, also so die regelmäßigsten Reisen, die wir antreten, sind quasi zu Carstens Eltern und da hat sich unsere Reisezeit halt verdoppelt, also mehr als verdoppelt schon fast. Also wenn man das so rein Auto- und Zugtechnisch sieht und das eben hinzunehmen. Also zu sagen „okay, ich reise“. Das war bisher für mich sehr schwer, das irgendwie zu akzeptieren. Ich mache es halt. Ich halt gedacht „okay, ich mache das aus Gründen der Nachhaltigkeit, ich mache das aus Gründen der Nachhaltigkeit....“ Aber es war schwer, das zu akzeptieren. Und als ich jetzt dieses Wort gefunden habe, habe ich gedacht „Ja, das stimmt“. Diese Zwischenmomente, die gibt es halt immer wieder, ob wir wollen oder nicht. Und es geht jetzt darum, die irgendwie zu nutzen, also sie auch so anzunehmen und sie als Teil des Lebens willkommen zu heißen quasi.
Carsten Hm, ja, also ich habe jetzt gerade tatsächlich die Erkenntnis, dass ich Teil dieser Zwischenmomente oder eigentlich tägliche Zwischenmomente intuitiv schon fülle. Und zwar, das wird jeder andere wahrscheinlich auch kennen, der Weg zur Arbeit oder auch der Rückweg. Da habe ich jetzt den kleinen Vorteil, dass ich eine gewisse Wegstrecke hier in Hamburg mit den HVV Fähren zurücklegen muss. Das kann ich immer nach Gusto variieren. Ich habe dort eine Strecke zwischen zehn Minuten und 30 Minuten, je nachdem an welcher Haltestelle ich aussteige. Steige ich früher aus, dann fahre ich halt noch ein etwas längeres Stück mit Fahrrad. Manchmal bleibe ich aber auch oder in letzter Zeit häufiger dann quasi komplett in der Fähre sitzen und fahr bis zur Endhaltestelle. Dann habe ich halt eine halbe Stunde. Aber das sind ja dann eigentlich auch Zwischenmomente. So, und diese halbe Stunde, die gönn ich mir. Das ist jetzt nicht, dass ich hier sage okay, ich könnte jetzt vorher aussteigen. Dann bin ich mit Fahrrad tatsächlich ein paar Minuten schneller und dementsprechend auch früher im Büro. Sondern ich gönne mir halt diese Pause dadurch, dass ich dann auch die Möglichkeit habe, mal ein Buch zu lesen. Also das ist für mich jetzt tatsächlich Lesezeit. Da musste ich mich erst mal so ein bisschen drauf einlassen. Am Anfang war es für mich wichtiger zu sagen okay, ich möchte jetzt schnell, schnell, also den Arbeitsweg so kurz und so schnell wie möglich. Mittlerweile bin ich da ein bisschen ruhiger. Wobei Fähre fahren natürlich auch noch mal eine andere Qualität hat als jetzt reisen mit dem Zug, Das mache ich ja beruflich häufiger und da muss ich sagen, da unterscheide ich schon noch zwischen dem Arbeitsweg auf der Fähre und eben den Zugfahrten hin zum anderen Firmenstandort. Also Zug fahren ist dann noch lange nicht so angenehm und auch ein bisschen schwieriger, als diesen Zwischenmoment zu genießen. Gerade wenn es dort zu Verzögerungen und mit Anschlusszügen etc. kommt.
Stefanie Ja, also was, glaube ich, so die generelle Herausforderung mit diesen Zwischenmomenten ist die, quasi nicht als verlorene Zeit anzusehen und diese Momente nicht totschlagen zu wollen. Also der Ajahn Brahm schrieb dann auch, dass die Mordrate sich verringern würde rapide, weil man dann eben nicht mehr die Zeit totschlagen würde. Und ich denke, das ist tatsächlich die größte Herausforderung, der wir uns dann stellen müssen. Diese Zwischenmomente als was Positives auch zu deuten und nicht nur so also „oh, jetzt muss ich das noch“ und „oh nein, das noch“ und total ätzend so, sondern auch bei Reisen... vielleicht kann man das üben also so, dass gerade bei Reisen die man freiwillig macht, so nach dem Motto der Weg ist das Ziel. Also schon die Reisestrecke als Teil des Ganzen mit einzuplanen. Und vielleicht auch, bei Urlaubsreisen ist es wahrscheinlich am einfachsten, die Wegstrecke irgendwie so zu wählen, dass sie besonders angenehm ist. Und vielleicht auch nicht Dinge zu machen, nur um die Zeit totzuschlagen, so wie wir alle automatisch unsere Smartphone zücken und da dann irgendwie irgendwas lesen, anschauen, hören. Sondern eben ganz bewusst vielleicht irgendwas machen, was wir sonst, wenn wir Zeit mit uns verbringen wollen, auch machen würden. Wie dann halt, ich weiß nicht, ob meditieren funktioniert im Zug. Aber zum Beispiel, in meinem „Von Herzen vegan“- Podcast hatte ich Daniela Binder interviewt und sie hat halt ganz viel über Mandala Malen und Art Journaling und so was gesprochen, was sie halt auch als Entspannungswerkzeug nutzt. Und das ist ja dann zum Beispiel auch eine Art, dass du einfach anfängst zu malen. Das wäre dann eine Möglichkeit zu entspannen. Das sinnvoll nutzen, dann ist natürlich die nächste Frage: „Ist es so? Müssen wir jeden Moment sinnvoll nutzen?“
Carsten Ja, schwierig. Ich hab das gerade mal so ein bisschen durchdacht für die Situationen, die mir so im Alltag begegnen. Das fängt an von auf dem Fahrrad fahren, da habe ich nicht so viele Möglichkeiten. Da kann ich höchstens irgendwie noch mit Kopfhörer Musik oder Podcasts oder Hörbücher hören. Oder eben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln irgendwo unterwegs sein. Autofahrer werden dann eher so die Situation haben, mal im Stau zu stehen. Das sind ja alles so Sachen.... naja, egal ob ich jetzt im Bus mit - keine Ahnung - 50 anderen Personen bin und im schlimmsten Fall noch nicht mal einen Sitzplatz habe. Das dann als qualitative Zeit zu nutzen im Sinne von „ich male jetzt ein Mandala“ oder so. Also ich glaube das geht dann nicht. Da muss man sich dann auch tatsächlich eingestehen, dass so diese dieser..... Ja, für mich wäre es eine qualitative Zeit, die ich versuchen würde zu verbringen. Das schaffe ich wieder in so einer Umgebung wie in einem vollbesetzten Bus und wahrscheinlich genauso wenig in einer Stausituation, wo ich die ganze Zeit anfahren muss als Autofahrer, sondern da liegt wahrscheinlich die Kunst eher darin, ruhig zu bleiben, sich nicht aufzuregen, sondern tatsächlich erst mal diese Ruhe zu bewahren.
Stefanie Ich könnte mir vorstellen, dass es da dann eben die Übung ist zu atmen. Und was du ja durchaus in jeder Situation machen kannst, egal ob auf dem Fahrrad, im Stau oder sonst irgendwo. Atmen geht immer. Dass du halt merkst, einfach bei dir zu sein und dann so eben diese Übung zu meistern. Zu sagen okay, das ist jetzt eine unangenehme Situation. Und ich bin aber hier. Es ist halt jetzt gerade so!
Carsten Ja, also tatsächlich so Richtung Entspannung, das ist tatsächlich das, was mir auch so durch den Kopf schießt. Habe ich in den meisten Fällen auch. Also für mich ist es am Wochenende so ein bisschen ein Einkaufstrubel, da wo ich auch mit dem Bus noch eine Strecke zurücklegen muss. Interessanterweise erwische ich immer so diese Zeiten, wo unser halber Stadtteil mit mir in den gleichen Bus einsteigen möchte. Dass es dann, wenn man dann vollgepackt gepackt mit Tasche und Koffer wollte ich gerade schon sagen, da jetzt eine halbe Stunde noch im Bus rumstehen muss, nicht unbedingt immer angenehm. Aber im Laufe der Zeit - und ich glaube, das ist auch tatsächlich etwas, wo die Gewohnheit dann mal rein spielt - da habe ich festgestellt, dass es zumindest während der Fahrt für mich keine große Belastung mehr ist. Am Anfang musste ich mich tatsächlich so überwinden, also die ersten paar Male, wo ich da im Bus war, hatte ich immer so „...oh, Mist, jetzt bis zu spät gekommen, jetzt kriegst Du kein Sitzplatz, jetzt musst Du wieder eine halbe Stunde stehen und wie hältst du es da jetzt noch aus...“ und so. Also diese ganzen Gedanken, die hochkommen, die einfach ganz weit weg von allem „Ich fühl mich jetzt so ruhig und gelassen. Gefühl“ führen. Und mit der Zeit habe ich dann gelernt, das zu akzeptieren. Das gehört halt für mich dazu. Ich meine, es ist meine Entscheidung, genau diesen Einkaufsrhythmus zu leben. Bei uns ist es halt motiviert dadurch, dass eben der Unverpackt-Laden so ein bisschen weiter weg ist. Aber ich komm dann jetzt mittlerweile sehr schnell zu so einem Ruhepol, wo ich sagen kann, egal wie viel Trubel jetzt um mich ist, ich für mich selber bin eigentlich ruhig, weil es ja letztendlich auch meine Entscheidung ist, mich da jetzt rein zu stellen und eben diese halbe Stunde durch die Gegend zu fahren.
Stefanie Ja, ich glaube, das ist das Wichtige, dass es halt einerseits Möglichkeiten gibt, diese Zwischenmomente zu erleben, dass ich das selber gewählt habe dadurch, dass ich eben zum Beispiel da den Einkaufsweg so wähle oder dass ich die Reise so wähle. Und das andere sind halt wie Stau oder Verspätungen oder was auch immer für Situationen, in denen ich mich auf einmal wiederfinde, also die ich nicht selbst gewählt habe. Und ich glaube, das ist die Kunst, dann da jeweils bei mir zu bleiben, ruhig zu bleiben und das einfach anzunehmen. Das ist dann eben so. Und klar, du kannst halt ganz schnell in dieses Rattern reinkommen und sagen „Ah so und grrr so“, aber es wird dir in keinem Fall gut tun, da dann wirklich durchzudrehen und alles doof zu finden. Ich glaube, dass es tatsächlich schöner und besser und gesünder ist für uns, wenn wir dann bei uns bleiben und das als Übungs-Chance nutzen und immer mehr in uns ruhen und gelassener werden. Was natürlich wie gesagt nicht heißt, dass man gleichgültig gegenüber der Welt und allem ist, sondern eigentlich mehr in sich ruht.
Carsten Ja, genau das ist in sich ruhen. Denn je mehr dann natürlich dieser Stress von außen auf auf einen wirkt, desto wichtiger finde ich es, dass dieses in sich ruhen dann auch tatsächlich praktiziert wird. Also das klingt jetzt so nach buddhistischer ich meditiere da jetzt im Bus oder so. Das nicht. Aber wenn ich merke, dass mich bestimmte Sachen jetzt stressen, weiß ich mittlerweile aus persönlicher Erfahrung, dass wenn ich jetzt zum Handy greife und fange an rum zu surfen oder irgendein Spiel zu daddeln, wird mich das wahrscheinlich noch mehr stressen.
Stefanie Wobei das Spiel daddeln.... da muss ich jetzt mal einschreiten, ist tatsächlich ja auch eine Art Entspannungsmethode. Da möchte ich noch mal auf Jane McGonigal hinweisen mit Gamefähigkeit, die das wissenschaftlich bewiesen hat, dass es durchaus dich entstressen kann, bestimmte Spiele zu spielen. Es gibt ein paar Regeln, was du beachten solltest, aber so was wie Tetris oder diese ganzen anderen ähnlichen Spiele sind durchaus sinnvoll. Ja, da muss ich dich jetzt mal einmal in die Schranken weisen. Ja, das ist durchaus sinnvoll.
Carsten Gut, dann bleiben wir bei dem Beispiel Instant Messenger wollte ich gerade schon sagen.... Nein. Social Media, Instagram etc. Das, was ja eigentlich jeder bei uns so in der Öffentlichkeit wahrnimmt, wenn die Leute ihre Handys zücken. Dieses Durchblättern und durch scrollen durch diverse Social Media Kanäle. Ich glaube, dass das im Endeffekt mehr stresst, als wenn man jetzt das Gerät einfach mal ausschaltet in die Hosentasche oder wo auch immer hin steckt. Einfach mal keine Ahnung die Augen zumacht und versucht immer so ein bisschen abzuschalten.
Stefanie Ja, ich denke gerade das mit in Social Media ist tatsächlich ja dann auch der Fall, dass dann wieder im Außen unterwegs bist bei anderen Menschen und nicht bei dir. Und es geht ja jetzt gerade dann um dich. Also es sind eigentlich Chancen, wo du üben kannst bei dir zu sein. Und es gibt ja verschiedenste Übungen, die du durchführen kannst und da kannst du gerne auch nochmal meinen „Von Herzen vegan“-Podcast rein hören. Da stelle ich ganz, ganz viele Übungen vor, wie du gelassen bleiben kannst und, was ich auch.... Ich habe mal angefangen mit Wing Chun. Ja, also das habe ich dann leider nicht mehr weitergemacht. Aber dieses Stehen, was du am Anfang halt so lernst, ist diese Standfestigkeit, die hat mich immer beeindruckt, weil die Menschen, die ich da gesehen habe, die das praktiziert haben, die das schon länger gemacht haben, die hatten einfach so einen festen Stand und du musst es dann halt ausprobieren, die weg zu schubsen quasi und die sind einfach stehengeblieben, so als hätten die Gewichte im Po. Also so einen richtig festen, gelassenen Stand. Das finde ich sehr, sehr bewundernswert, einfach so stehen zu können und dieses Gefühl zu haben. Und du stehst halt fest mit beiden Beinen auf der Erde und dich kann so schnell nichts umhauen. Und ich denke, das ist eben auch genau das, was wir brauchen als Veganer und Veganerinnen in einer nicht veganen Welt, weil wir halt ständig überall mit diesem negativen Kram konfrontiert werden als Minderheit. Und wenn wir dann so einen festen Stand haben und in uns ruhen, dann können wir halt viel gelassener reagieren. Diese Zwischenmomente sind also tatsächlich tolle Chancen, um zu üben, einfach zu üben, bei dir zu sein und gelassen zu bleiben. Und ich finde es einfach so toll, dass ich dieses Wort gefunden habe. Und für mich fühlt sich das auch so ein bisschen magisch an. Das ist einfach so diese Momente, in denen du die Chance hast, bei dir zu sein.
Carsten Die geben dem Ganzen jetzt ein positives Bild. Sind ja eigentlich so Situationen, wo man versucht, möglichst schnell durchzukommen oder Situationen, die man vermeiden möchte. Und jetzt mit dem Begriff Zwischenmomente, das klingt ja schon fast so wie wie zwischen den Jahren oder so. So Rauhnächte, irgendwie so eine Phase, die irgendwie magisch ist oder irgendwas Besonderes darstellt.
Stefanie Ja und vielleicht hast du ja auch Erfahrungen mit Zwischenmomenten gemacht und möchtest uns davon berichten, wie du sie nutzt. Oder vielleicht inspiriert dich diese Folge auch dazu, die Zwischenmomente in deinem Leben anders zu sehen und wir freuen uns auf jeden Fall immer über Erfahrungsberichte. Schreib uns gerne eine Email oder einen Kommentar. Ja, und dann würde ich sagen, war es dann es auch schon, oder?
Carsten Ja, und jetzt in diesem Sinne.
Stefanie In Hamburg sagt man Tschüss.
Carsten Und auf Wiederhören.
Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan
Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.
Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.
Ich bin gerade dabei eine neue Online-Community aufzubauen. Wenn Du interessiert bist, schau doch mal vorbei:
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