Was gibt Dir Hoffnung in der Klimakrise?
Ein Beitrag
Im Monat Oktober haben wir im Von Herzen Vegan Clan über das Thema "Hoffnung in Zeiten der Klimakrise" gesprochen.
(Sorry für das Ticken im letzten Drittel- wenn mir die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, gibts ein neues Mikrofon...)
Zunächst hatte ich nachgefragt, was Du schon alles für das Klima machst. Mein Hintergedanke war es, uns bewusst zu machen, was wir alles schon für das Klima tun, kurz innezuhalten und uns auf die Schulter zu klopfen.
Ja, wir alle tun schon sehr viel fürs Klima- natürlich dürfen wir uns nicht darauf ausruhen, aber wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben wollen, ist es wichtig regelmäßig die eigenen Erfolge zu würdigen.
Pausen sind sowieso sehr wichtig.
Aber wir kommen im Alltag so selten dazu- dann machen wir noch schnell dies und das und schon ist da keine Zeit mehr, um eine Pause zu machen. Etwa einem Drittel der Clanmitglieder, die hier abgestimmt haben, geht es so- sie machen keine regelmäßigen Pausen und auch keine Auszeit.
Ich glaube an die Macht der kleinen Schritte.
Und deshalb habe Dich gefragt: "Wie könntest Du ganz individuell gemäß Deiner Möglichkeiten Deine Mitmenschen motivieren mehr fürs Klima zu tun?"
Gemeinsam ist alles einfacher
Darum habe ich Dich eingeladen darüber nachzudenken, wer Dir in Deinem Leben Hoffnung gibt oder wen Du jederzeit um Unterstützung bitten kannst. Und klar- wir sind natürlich auch im Clan für Dich da. :-)
Und natürlich durfte auch ein wenig Hintergrundlektüre nicht fehlen.
Bei Krautreporter gab es einen sehr passenden Artikel zum Thema "Hoffnung in der Klimakrise" und ich habe noch einmal über den Movement Action Plan gesprochen, der erklärt, warum Du genau jetzt das Gefühl hast die Hoffnung zu verlieren und zu scheitern.
Zuletzt wollte ich noch von Dir wissen, was Dir Hoffnung gibt in Zeiten der Klimakrise und ob Du meinst, dass wir die Klimakrise meistern können.
Vollständiges Transkript
Diese Folge ist ein Rückblick auf das Monatsthema im Von Herzen Vegan Clan. Und zwar haben wir im Oktober 2019 darüber gesprochen, was uns Hoffnung gibt in Zeiten der Klimakrise. Dieses Thema war mir ein besonderes Anliegen, da mich nach dem Global Strike Day am 20. 09. 2019 viele Emails und Nachrichten von demotivierten Menschen erreicht haben, die angesichts der Tatenlosigkeit der Politik nahe daran waren, jegliche Hoffnung auf Besserung der Lage aufzugeben. Das hat in mir den starken Impuls ausgelöst, in diesem Monat darüber zu sprechen, was uns in Zeiten der Klimakrise Hoffnung gibt. Denn ich bin ganz fest davon überzeugt, dass wir als Pionier·innen schon sehr viel dafür tun, um den Klimawandel aufzuhalten und nur weiter machen müssen, um möglichst viele Menschen mit unseren Taten zu inspirieren, es uns gleichzutun.
Mein Ziel für diesen Monat war, dass wir am Ende alle wieder voller Hoffnung sind und stark genug, um den negativen Schlagzeilen zu trotzen. Das - Spoiler Spoiler Spoiler Alert - habe ich nicht erreicht. Ich habe am Ende des Monats noch mal gefragt: Was meinst du, können wir die Klimakrise meistern? Und 1/3 hat dann doch mit „Nein, eher nicht geantwortet“, während so ungefähr 2/3 gesagt haben „Ja, kann ich mir vorstellen“ bis „Ja, auf jeden Fall“.
Was mir besonders Hoffnung gibt, ist diese Studie, die besagt, dass wenn eine Minderheit von 10 % der Bevölkerung an eine Meinung glaubt und sie verbreitet, sich diese Meinung schließlich auch in der restlichen Mehrheit durchsetzt. Wenn wir also unbeirrbar unseren Weg gehen und damit andere Menschen anstiften, es uns gleichzutun, dann können wir diese kritische Masse erreichen und das Schlimmste abwenden. Und deshalb möchte ich dich jetzt in dieser Folge einladen, den Rückblick auf das Monatsthema dazu zu nutzen, um selber wieder Hoffnung zu schöpfen und dich inspirieren zu lassen von den Beiträgen der Clanmitglieder.
Zu Beginn des Monats habe ich gefragt: „Was machst du denn schon alles fürs Klima?“ Und das habe ich nicht gemacht, damit wir gegenseitig angeben können „Ich bin so cool, ich mache schon das und das fürs Klima.“ sondern der Hintergedanke war, dass es sehr wichtig ist, auch mal innezuhalten und zurückzuschauen und sich der eigenen Erfolge bewusst zu werden. Sich mal dafür auf die Schulter zu klopfen, was du schon alles erreicht hast. Und ich möchte hier einmal teilen, was einige Clanmitglieder geantwortet haben.
Annemarie schreibt: „Ich fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und versuche, die Wege im Umkreis von zehn Kilometern alle mit dem Fahrrad zu erledigen. Bin ich allein unterwegs, nutze ich oft die Bahn und eben auch an dem Bahnhof das Fahrrad. Wir wohnen auf dem Land. Im Ort gibt es eine Apotheke, einen Arzt, einen Bäcker und einen Hofladen. Und natürlich ernähre ich mich vegan.“
Rebecca schreibt: „Ich versuche, die meisten Wege zu Fuß zurückzulegen. Ansonsten fahre ich mit der Bahn. Dann versuche ich, Strom und Wasser einzusparen, was mir beim Wasser allerdings etwas schwerfällt. Lebensmittel würde ich gerne mehr regional kaufen, klappt aber auch nicht immer. Aber ich versuche es zu verbessern. Mein neuester Plan ist es, keine Kleidung mehr zu kaufen, sondern zu tauschen, leihen und in Second Hand Läden zu gehen. Das macht irgendwie viel mehr Spaß und ich tue mir den Stress des Shoppings nicht mehr an.“
Martin H. sagt: „Ich fahre auch mit dem Fahrrad zur Arbeit und habe Ökostrom. Mein nächstes Projekt ist nach der Bankumstellung der Wechsel der Krankenkasse.“
Amy schreibt sie nutzt Bahn und Fahrrad. Auto besitzt sie nicht, höchstens fährt sie mal irgendwo mit. Seit über einem Jahrzehnt kauft sie Second Hand Kleidung. Alle Jubeljahre mal neue Unterwäsche, keine exotischen Früchte aus Übersee, seltenst mal eine Mango oder Mandarinen aus Spanien, sonst lokale Äpfel, Beeren und Trauben. Da sie ungern Wäsche wäscht – Kellergrusel - ist die Maschine immer ganz voll. Sie benutzt insgesamt sehr wenig Strom, wäre aber glücklicher, wenn sie in einer Gemeinschaft leben würde, wo man sich zusammen Ökostrom teilen kann. Für sie allein ist es leider unbezahlbar. Sie nutzt eine Zahnbürste aus Bambus und experimentiert gerade mit einem festen Shampoo ohne Essigrinse. Sie gewöhnt sich gerade an Natron Do it yourself Zahnpasta und nutzt keine Haarspülung. QTips aus Recyclingpapier. Und sie hat auch noch Do it yourself Putz- und Spülmittel im Test. Ansonsten nutzt sie das von Frosch. Ihre größte Herausforderung ist Plastik. Sie reduziert, wo es geht, aber sie schreibt es wäre der Hungertod auf dem Land. Wo sie wohnt, ist die Auswahlmöglichkeit oft gleich Null und sie hofft auf einen Umzug mit mehr Spielraum. Wenn Reisen eh nicht im Budget sind, ist das wunderbar klimaneutral, meint sie. Wenn mal doch, reicht ihr auch Zelt und Baltikum.
Mareike schreibt, dass sie selbst vegan, hauptsächlich bio, möglichst regional isst und ihren Mann immer mehr dafür begeistern kann. Sie fährt deutlich weniger Auto und nutzt dafür das Fahrrad für sie selbst. Mit den Kindern ist es mit Fahrradanhänger ganz gut machbar. Kindergarten, Turnverein, Einkaufen. Auch für ihren kleinen Job in der Hamburger Innenstadt kann sie gut die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Nur für ihren Mann ist es schwierig. Die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist schlecht, fürs Fahrrad jeden Tag ist es einfach zu weit. Sie haben einen Wäschetrockner, den sie aber kaum noch nutzt. Und im Übrigen versucht sie auch, Strom zu sparen. Sie haben schon lange den Ökostromtarif der Gemeindewerke, aber sie will noch mal prüfen, ob sie da nicht doch noch auf etwas anderes umsteigen kann. Sie versucht, möglichst gebrauchte Kleidung zu kaufen, sonst bio, fairtrade. Oder sie näht selber, jedenfalls für die Kinder. Sie kauft gebrauchtes Spielzeug und Bücher, aber was sie allgemein schwierig findet, ist, die Sachen regional zu bekommen. Sie bestellt noch viel übers Internet, was aufgrund des Transports ja auch nicht so toll ist. Dennoch denkt sie, dass es besser ist, als wenn sie selbst längere Wege mit dem Auto fahren würde.
Martin T. Schreibt: „Ich beziehe Ökostrom, erzeuge ansonsten meinen eigenen PV-Strom. Ich mache seit circa 20 Jahren keine Flugreisen, fahre ein kleines Auto, kaufe aber bald ein Elektroauto. Dafür, dass ich mit meiner Frau recht abgelegen am Land wohne, ohne öffentliche Verkehrsmittel, ist das ganz gut und einige Planungsarbeit mit nur einem Auto auszukommen. Ich baue einiges Gemüse selber an, habe mich über die Jahre auch zum Wildpflanzen-Spezialisten selbst gebildet, so dass ich von der Pharmaindustrie unabhängig bin. Übrigens kann ich auch durch Entsaften oder Smoothie zubereiten viel ganz frisches Grün aus meiner Umgebung verwenden, welches auch noch völlig kostenlos ist. Ich lebe in einem Blockhaus, welches über lange Zeit haltbar ist. Ein nachhaltiger Baustil. Im Holz bleibt das CO2 gespeichert, Heizung, Sonne und Holz. Meine Sportarten sind gehen, wandern, Laufen, so dass ich keine teuren Ausrüstungen kaufen muss. Sachen, die wir nicht mehr brauchen, werden entweder am Flohmarkt oder über das Internet verkauft oder verschenkt. Es sei denn, sie sind kaputt. Was hier am Land sehr schwierig ist, ist unverpackt einkaufen. Ich versuche das weitgehend über Großpackungen bei Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten etc. zu lösen, die ich über das Internet bestelle. Bei Plastik fällt leider noch zu viel an. Da sind wir am Lernen.“
Das als kleiner Einblick in das, was die Clanmitglieder alles schon tun. Und wie gesagt, es geht nicht darum, sich zu vergleichen und zu sagen: Hey, du machst viel weniger oder viel mehr als ich. Sondern es geht darum, deine Erfolge anzuerkennen und immer auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Hey, guck mal, was ich schon alles mache. Wir leben alle schon vegan. Das ist schon ein riesiger Schritt. Und du kennst mich. Ich bin eine Verfechterin der winzig kleinen Trippelschritte.
Und deswegen habe ich als nächstes im Clan gefragt: „Wie könntest du ganz individuell gemäß deiner Möglichkeiten deine Mitmenschen motivieren, mehr fürs Klima zu tun?“
Mara hat dazu geantwortet: „Ich finde, vorbildlich zu agieren ist eine der wichtigsten Motivatoren für mehr Nachhaltigkeit. Aber natürlich darf auch das Informieren nicht zu kurz kommen.“
Heike schreibt: „Ich verschenke zu vielen Gelegenheiten Geburtstage, Hochzeiten, Geburten, Gebrauchtes und erläutere meine Motivation dahinter. Außerdem verschenke ich gerne Dinge, die hübsch und gleichzeitig nachhaltig sind. Metallene Dosen für Essen to go, selbstgemachte Deos, Seifen, leckere vegane Sachen zu essen. Und wie Mara schon sagte, ich lebe einfach selbst eine nachhaltige Lebensweise vor. Ich erzähle, weshalb ich nicht mehr fliege oder ähnliches. Und außerdem habe ich neulich einer Freundin angeboten, mit ihr „shoppen“ zu gehen. Das heißt Flohmärkte und Second Hand Läden abzuklappern.“
Amy schreibt: „Die meisten Mitmenschen geben an, bei uns kein Second Hand kaufen zu können, weil es nur einen kleinen Laden gibt, der Omi Kleidung führt. Ich empfehle gerade sehr häufig, bei Ebay Kleinanzeigen gebrauchte Kleidungsstücke im Maxibrief zu kaufen. Da gibt es Kleidung in jedem Stil und jeder Größe. Niemand muss eigentlich mehr neue Kleidung fördern, die eh nur noch aus Plastik und völlig überteuert aus anderen Ländern angeschifft wird. Ich mache das seit Jahren und bin total zufrieden damit. Und man kann auch viel besser mal aussortieren, wenn man weiß, dass man dafür kein relationsloses Vermögen ausgegeben hat. Haarspülung verschmutzt heftig das Wasser. Dazu gebe ich öfter den Denkanstoß, sie einfach wegzulassen. Die Haare lassen sich auch mit kaltem Wasser zum Glänzen bringen oder wenn man sie im Handtuch trocknen lässt, gibt es auch denselben Effekt. Was ich bemerkt habe, ist, dass Tipps und Hinweise viel eher angenommen werden, wenn man nicht sagt: ‚Klar geht das, macht das doch so und so!‘ Das fühlt sich vorgehalten an, sondern einfach erzählt, wie man es selber handelt und dass es eine Erleichterung ist. Wenn die Leute dann selber nach Optionen fragen, ist die Sache gewonnen.“
Soweit die Clanmitglieder. Und vielleicht kannst du auch mal einfach innehalten und überlegen: Was könntest du tun, was könntest du in deinen Möglichkeiten ganz individuell tun? Denn es geht nicht darum, dass wir alle immer das Gleiche tun, sondern dass wir das auch an unsere Möglichkeiten anpassen. Wir sind alle individuell und dem einen stehen vielleicht andere Möglichkeiten offen als der anderen.
Total wichtig für einen nachhaltigen Aktivismus und auch um die Hoffnung hochzuhalten, ist es, regelmäßig Pausen und Auszeiten zu machen bzw. sich zu nehmen. Und ich habe dazu im Clan gefragt, wie die Clanmitglieder das halten. Und tatsächlich sind so 1/3 dabei, die nicht regelmäßig Pausen machen oder sich eine Auszeit gönnen. 2/3 ungefähr tendieren dazu, auch mal eine Pause zu machen und Martin T. schreibt dazu: „Ich mache viele kurze Pausen am Tag, höre ein wenig schöne Musik, genieße ein paar Sonnenstrahlen. Das tut mir sehr gut, bringt wirklich viel Gelassenheit und Unwichtiges, wird zunehmend immer mehr aussortiert.“
Und genau das ist es auch, was ich mit den Powerups meine, die du kennst, wenn du den Von Herzen Vegan Podcast hörst. Das sind diese kleinen Dinge, die du in deinen Alltag einbaust, um dich zu stärken. Und regelmäßige Pausen gehören dazu, genauso wie das Zurückblicken und die Erfolge wahrzunehmen und zu feiern. Genauso wichtig ist es auch, dass du dir regelmäßig eine Auszeit gönnst. Ich kenne das natürlich, da kommt immer irgendwie was dazwischen. Dann denke ich: Ui, ich müsste vielleicht noch schnell dies machen und das machen und schon ist wieder die Zeit vorbei und ich kann gar keine Pause mehr machen. Ja, das kann ich total verstehen. Auch ich stehe immer wieder vor dieser Herausforderung, regelmäßige Pausen in meinen Alltag einzubauen.
Wir haben zum Beispiel die Regelung, dass wir, nachdem das Kind von der Schule kommt, erstmal eine Stunde ungefähr eine Pause machen und dann verschwinden wir, jede·r in einem Raum. Das Kind geht in sein Zimmer und ich gehe vielleicht ins Wohnzimmer oder so, und wenn ich dann diese Zeit nicht nutze, um mich auszuruhen, sondern zum Beispiel noch schnell was für den Clan zu machen oder auf Twitter was zu schauen oder generell irgendwie was zu recherchieren und nicht mich mal wirklich bewusst hinlege und die Augen zu mache oder vielleicht ein nettes Buch lese, dann ist es zuverlässig so, dass wenn das Kind fertig ist mit der Pause und Zeit mit mir verbringen möchte, ich völlig ausgelaugt bin und keine Energie mehr dafür habe oder eben nur ganz wenig Energie. Und ich möchte präsent sein für mein Kind und ich möchte für es da sein. Und deswegen ist es total wichtig, dass ich mich an diese Pause halte. Aber auch ich stehe immer wieder vor dieser Herausforderung, dann auch wirklich zu pausieren.
Und es muss nicht immer gleich eine Stunde sein. Es können viele kleine Pausen sein, so wie Martin es macht und auch mal eine größere Auszeit. Könnte es sein, dass du mal für ein Wochenende irgendwo hin fährst oder so und dann vielleicht auch mal alles ausschaltest, offline gehst? Solche Dinge sind sehr wichtig, damit du nachhaltig aktiv bleibst. Und du siehst, es gibt so verschiedene Bausteine, die dir dein Leben erleichtern und es dir ermöglichen, langfristig aktiv zu bleiben und nachhaltig aktiv zu sein. Und wenn du da mehr zu hören willst, dann hört ihr gerne den Von Herzen Vegan Podcast an. Der ist genau dafür gemacht.
Ein weiterer Baustein, den ich auch in diesem Monat im Clan angesprochen habe, ist es, dir Gleichgesinnte zu suchen. Such dir Verbündete. Ich erlebe es immer wieder: Gleichgesinnte machen dein Leben leichter. Als Minderheit geraten wir oft in Erklärungsnot. Wie schön ist es da, auf einmal die Mehrheit zu sein. Das ist auch etwas, was ich stetig von Mitgliedern und Podcasthörer·innen höre. Sobald sie sich einem veganen Stammtisch oder einer Ortsgruppe veganer Aktivist·innen anschließen, gibt ihnen dieses Wir-Gefühl enorm viel Kraft und Hoffnung. Und es ist einfach schön, sich mal nicht erklären zu müssen und in diesem warmen Gefühl der Zugehörigkeit zu baden.
Wenn du aber jetzt nicht so der Gruppentyp bist, dann hast du vielleicht einige ausgewählte Personen, die dich als Verbündete unterstützen. Und ich habe die Clanmitglieder dazu eingeladen und möchte dich jetzt hier, liebe·r Hörer·in, auch dazu einladen, über diese Frage nachzudenken: „Wer gibt dir in deinem Leben Hoffnung?“ Oder auch „Wen kannst du jederzeit um Unterstützung bitten?“ Vielleicht pausierst du einmal kurz die Podcastfolge und denkst darüber nach. Wen gibt es da in deinem Leben, den·die du jederzeit um Unterstützung bitten kannst?
Und natürlich gab es auch noch ein bisschen Hintergrundlektüre zu diesem Thema. Es wurde bei Krautreporter passend zum Monatshema ein gleichnamiger Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Hoffnung in der Klimakrise“, den ich sehr, sehr empfehlen kann. Den verlinke ich auch dann in den Shownotes. Und dann habe ich auch noch mal auf die Folge hier im Einfach Vegan Podcast hingewiesen zum Movement Action Plan von Bill Moyer. Die Folge verlinke ich auch noch mal, denn das ist genau das, was jetzt passiert. Dass wir uns als Aktivist·innen in dieser Phase befinden, dass wir denken, wir scheitern, obwohl wir gerade parallel dabei sind, eine Mehrheit der Bevölkerung für unsere Sichtweise zu gewinnen. Und das passiert parallel. Das ist wissenschaftlich erforscht in diesem Movement Action Plan mit drin. Hör dir die Folge auf jeden Fall noch an.
Und das ist auch etwas, was mir besonders viel Hoffnung gibt. Dass die Lage nicht hoffnungslos ist. Von außen betrachtet ist es einfach gar nicht so, dass das alles fürchterlich verloren ist. Es ist alles da. Ich habe mich jetzt gerade mit dem Graslutscher im Von Herzen Vegan Podcast unterhalten und er meinte auch, es ist eigentlich alles da. Wir können den Klimawandel aufhalten, die Katastrophe, alles ist da. Wir müssen keine neuen Innovationen erfinden, es muss nichts Neues kommen, aber es liegt im Moment einfach an der Politik, die nicht handelt. Und ich stimme dem zu. Ich denke nur, wir als Einzelpersonen müssen nicht auf die Politik warten, sondern können erst mal alles tun, was in unserer Macht steht und parallel dann die Politik bearbeiten, dass sie handelt.
Und dann habe ich am Ende des Monats noch mal gefragt: „Was gibt dir Hoffnung in Zeiten der Klimakrise?“
Und Elke hat geantwortet: „Ich freue mich über jede Kundin, die ihr Brot in einem Stoffbeutel bei mir einkauft. Über jeden Kunden, der sich den eigenen Coffee to go Becher mitbringt. Es tut sich was und das Bewusstsein der Menschen wird so langsam bemerkbar. Ich selbst habe allerdings auch noch viele Baustellen, an denen ich schrauben könnte, momentan aber noch nicht mache. Trotzdem denke ich immer an den Spruch ‚Wir brauchen nicht 1 Million Menschen, die alles perfekt machen, sondern 100 Millionen, die es unperfekt machen.‘ Es ist nicht der original Spruch, aber das was mir gerade noch eingefallen ist.“
Amy schreibt: „Dieser Clan, [was mich natürlich total freut] und andere Zusammenschlüsse und Orte wie Lebenshöfe. Menschen, die sich verändern und die alte Lebensart gemeinsam in die Vergangenheit befördern im Zusammenschluss mit allen Lebewesen.“
Und Martin T. Schreibt: „Dass der Mensch fähig ist, sich zu ändern, dass ganz viele kleine Änderungen bereits im Gange sind und dass die Möglichkeit durchaus besteht, dass der Kipppunkt hin zu einer großen positiven Veränderung stattfindet, bevor die Klimakatastrophe eintritt. Und zuletzt, dass Freude, Hoffnung, Schönheit stärker sind als negatives Denken und Destruktion.“
Und mit diesen Worten möchte ich diese Folge auch beschließen. Das war der Rückblick auf das Monatsthema im Von Herzen Vegan Clan im Oktober 2019. Ja, und da ich heute hier allein bin, werde ich auch das Abschiedsritual alleine vollziehen und sage in diesem Sinne. In der Metropolregion Hamburg sagt man Tschüss und auf Wiederhören.
Links zur Folge
Podcastfolge 172: Der Movement Action Plan
Krautreporter: Hoffnung in der Klimakrise
https://krautreporter.de/3047-hoffnung-in-der-klimakrise
Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan
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