Folge 20 - Vegan ist teuer (inklusive Buchrezension)
Ein Beitrag
In dieser Folge
- räumen wir mit dem Vorurteil auf vegan sei teuer,
- stellen wir Dir das Buch "Vegan aber günstig" von Patrick Bolk vor,
- erzählen wir Dir von der NDR-Doku "Essen ohne Geld"
- und erklären wir Dir was es mit Mundräubern, Fairteilern und Containern auf sich hat.
Nachdem wir nun sehr häufig mit der Aussage "Vegan ist teuer" konfrontiert wurden, ist es Zeit für eine Podcastfolge zu diesem Vorurteil.
Vegan kann natürlich teuer sein, wenn Du nur Superfoods, Ersatz- und Fertigprodukte isst.
Das ist aber bei einer nicht-veganen Ernährung genauso.
Generell zahlen wir immer einen Preis für unsere Bequemlichkeit- in allen Lebenslagen, manchmal zahlen wir mit Geld, manchmal mit unseren persönlichen Daten, manchmal mit unserer Freiheit, manchmal mit unserer Gesundheit.
Nichts ist so eindimensional wie es scheint oder manch einer es gerne hätte.
Das Leben ist bunt und vielfältig und genauso ist auch die vegane Ernährung.
Du kannst Dir einen Hochleistungsmixer kaufen- musst Du aber nicht.
Du kannst jeden Tag ins Restaurant gehen - musst Du aber nicht.
Es ist immer eine Frage der Priorisierung und daran entscheidet sich auch, ob vegan teuer ist oder nicht.
Links zur Folge
Claudia Renner
http://claudigoesvegan.blogspot.de/
FAZ- Artikel "Die Hysterie um Milch"
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/wie-ungesund-ist-milch-wirklich-14157605.html
Buch "Vegan aber günstig" von Patrick Bolk
https://www.buch7.de/store/product_details/1024902025
NDR-Doku "Essen ohne Geld"
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Essen-ohne-Geld,sendung498272.html
Tomorrow - der Film
http://www.tomorrow-derfilm.de/
Unsere Rezension zu "Tomorrow"
http://du-veraenderst-die-welt.de/podcastfolgen/folge-19-tomorrow-die-welt-ist-voller-loesungen
BrotRetter - Das Projekt von Hinz und Kunzt
http://www.jb.de/brotretter/
Fairteiler und Essenskörbe
https://foodsharing.de/
Mundraub
http://mundraub.org/
Radtour "Hamburg vegan erkunden"
http://du-veraenderst-die-welt.de/radtour
Transkript (Korrektur gelesen von Wolfgang R.)
Stefanie In dieser Folge müssen wir uns leider mal outen. Wir gehören zur absoluten Oberschicht.
Carsten Ja, dem Lotteriegewinn sei Dank. Wir haben es geschafft. Wir können jetzt vegan leben. Wir können es uns leisten.
Stefanie Wir haben keinen Lotteriegewinn. Ich wollte eigentlich damit sagen, wir sind einfach von Natur aus stinkreich.
Carsten Ach so.
Stefanie Welche Lotterie? Okay, also Scherz beiseite. Es geht heute um das allgemein bekannte Vorurteil, vegan sei so teuer.
Carsten Ja.
Stefanie Und passend dazu habe ich nochmal einen Artikel raus gekramt, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist. Und ich bin auf den Artikel aufmerksam geworden, weil ich bei Claudia Renner auf dem Blog war (www.claudia-renner.de), die seit fünf Jahren Veganerin ist. Sie ist Vegancoach. Sie hilft Menschen bei ihrem veganen Neustart. So jedenfalls habe ich das bei ihr gesehen. Sie hatte sich so über den Artikel echauffiert, dass sie einen Leserbrief geschrieben hat und den auf ihrem Blog veröffentlicht hat, weil sie der Meinung war, dass die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, nicht die FAZ, sondern die Sonntagszeitung. Also ist das dann die FASZ, oder?
Carsten Keine Ahnung.
Stefanie Ja, jedenfalls, dass die das sowieso nicht drucken werden. Von daher hat sie gedacht, sie nutzt ihren Blog dafür. Da bin ich ja darauf aufmerksam geworden. Und da wir jetzt ja mal über „Veganes ist so teuer“ sprechen wollen, es ist halt so ein Eliteding.
Carsten Gönnt man sich genau das.
Stefanie Also wenn du nicht irgendwie 10.000 € im Monat verdienst, dann tut es mir leid. Solltest du jetzt mal wirklich wieder zurückkehren zum Fleischessen?
Carsten Genau. Ja, eben.
Stefanie Ich wollte mal die letzten beiden Absätze zitieren aus diesem Artikel, damit wir wissen, worum es geht. Der Artikel ist von Lucia Schmidt geschrieben worden, der Redakteurin im Ressort Leben der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Und der titelte mit „Die Hysterie um Milch“, vom 5. 04. 2016. Also nicht mehr ganz aktuell.
Carsten Aber noch einigermaßen frisch.
Stefanie Ja, also ich verlinkt den auch. Sie schreibt da halt so ein bisschen: was denn jetzt auf einmal los ist, Milch sei schon wieder ungesund? Was soll das denn? Zitiert dann ja auch Studien vom „Max Rubner Institut“ , die ehemalige Milchforschungsanstalt, die deswegen gegründet wurde, um die Milch voranzubringen.
Carsten Aber sie sind halt objektiv.
Stefanie Genau, das sind halt Experten. Zitat: „Es gibt Menschen, die ernst zu nehmend unter Nahrungsmittelallergien oder Unverträglichkeiten leiden. Ihnen muss geholfen werden. Alles andere sind selbstgemachte Probleme. Luxusfragen der Oberschicht. Vegane, gluten- oder laktosefreie Ernährung ist teuer, benötigt Zeit. Wer früher nach Weißbrot oder Milchreis Bauchschmerzen bekam, hat davon eben nicht mehr häufig gegessen. Das war die einfache Konsequenz, ganz ohne große Aufregung und Ideologie. Heutzutage aber wollen wir alles und auf nichts verzichten.“ Da stimme ich ihr tatsächlich zu. Wir wollen tatsächlich alles und auf nichts verzichten. Das stimmt schon, das gehört so zum Mainstream dazu. Diese Errungenschaft, wovon wir jetzt erst durch den Wandel zum Veganen hin uns kritisch mit auseinandersetzen. Aber sie sagt ja hier die Oberschicht.
Carsten Luxus.
Stefanie Überhaupt das die halt das gerade nicht macht. So, also dann geht es weiter. „Neben zahllosen weltanschaulichen bis fanatischen Ernährungstrends legen wir heute übrigens auch große Anstrengungen da hinein, wieder mehr Natürlichkeit in unser Leben zu bringen. Wohnen, Reisen, Kosmetik alles steht unter dem Motto back to nature. Das sind zwei parallel verlaufende gesellschaftliche Trends, die sich doch eigentlich widersprechen.“ Und dann der letzte Satz in diesem Artikel „auf Berghütten, auf die wir heute ziehen, um uns eine Auszeit zu nehmen, um abzuschalten und achtsam mit uns selbst zu sein, gibt es natürlicherweise keine Mandelmilch.“
Carsten Schade, dann fahre ich nicht zur Berghütte. Mist.
Stefanie Ja, verdammt. Wann habe ich das letzte Mal Mandelmilch getrunken?
Carsten Dann nehmen wir sie einfach mit.
Stefanie So endet es also. Da sind 80 Kommentare drunter unter dem Artikel. Ich habe nur so ein bisschen rein gelesen. Und ich gebe ja zu. Also es ermüdet mich immer, diese Kommentare zu lesen, weil dann immer „hin und her“ und „Hick und Hack“. Dann wird aufeinander eingehackt. Also von daher, es macht keinen Sinn. Aber es scheint tatsächlich weitverbreitet zu sein, dass vegan teuer sein muss.
Carsten Dieser Lebensstil, also sie hat es ja jetzt nicht explizit vegan genannt, sondern laktosefrei und...
Stefanie ….aber sie sagt „vegane, gluten- oder laktosefreie Ernährung“. Also ich sehe das so, als wären das verschiedene Arten von Ernährung, dass du dich vegan oder gluten- oder laktosefrei ernährst.
Carsten Vegan, ja gut, aber sie Sie umreißt es halt. Du hast recht, das vegan hatte ich ja gerade gar nicht mal so wahrgenommen. Ich hätte mich mehr so auf Gluten konzentriert.
Stefanie Gluten. Wir haben ja Gott sei Dank keine Glutenunverträglichkeit.
Carsten Nein.
Stefanie Wir diskutieren ja jetzt hier Luxusfragen in unserem Podcast. Definitiv. Wenn Du also keine 10000€ im Monat verdienst, dann kannst du jetzt abschalten. :-)
Carsten Tut mir leid, das ist völlig aussichtslos. Also. Ja, geht gar nicht. Ja.
Stefanie Scherz beiseite. Das ist jetzt nur mal so als Ausgangspunkt. Das scheint weitverbreitet zu sein. Man trifft ja auch zwischendurch darauf. Es wird ja auch so ein bisschen geschürt durch diese teuren Ausstattungen. Ich meine, dass ich das bei Attila Hildmann auch schon in seinem Kochbuch gelesen habe, dass man sich auch schleunigst so einen Vitamix zulegen soll.
Carsten Nun mal genau den teuersten von allen.
Stefanie Genau. Also wir haben ja immer noch unseren Pürierstab. Wobei ich jetzt gestern oder vorgestern im Internet gesehen habe, weil ich auf der Suche war, ob ich denn jetzt die Blätter von den Kornblumen, die bei uns jetzt als essbare Blüten wachsen, essen kann. Ob ich die den Smoothie tun kann, weil wir so viele Kornblumen auf dem Balkon haben.
Stefanie Bin ich auf einem einer Internetseite gelandet, wo es um grüne Smoothies ging und da stand dann bloß nicht mit dem Pürierstab.
Carsten Aber warum? Hat er das auch ausgeführt?
Stefanie Das würde nicht schnell genug zerhäckseln, nicht fein genug. Dadurch würde das nicht nährstoffreich sein, also sogar schädlich.
Carsten Aber wenn ich das Grünzeug so esse und kaue, muss ich dann schneller kauen, damit sich die Nährstoffe freisetzen?
Stefanie Dann brauchst du Hochleistungszähne?
Carsten Ja.
Stefanie Geh mal zum Zahnarzt. Also, ich schätze, dass das wieder so eine Seite war, die halt mir ein Mixer verkaufen will.
Carsten Eigentlich so hintenrum, wie bei Provision von Vitamix bei Attila.
Stefanie Also gut. Wir müssen zugeben, als unser Pürierstab kaputt gegangen ist haben wir uns für 20 Euro einen neuen gekauft. Erst mal, wir sparen auch noch auf unseren Hochleistungsmixer.
Carsten Jetzt hast du verraten, dass wir gar nicht so viel Geld haben. Mist.
Stefanie Mist, Ja, okay.
Carsten Wir schalten hier ab. Peinlich. Ja. Na gut. Also.
Stefanie Also, wir sparen ja noch auf unseren Hochleistungsmixer, den wir uns wirklich irgendwann mal leisten möchten.
Carsten Ja, klar.
Stefanie Also, es macht schon Sinn. Wir haben nichts gegen Hochleistungsmixer. Nur wir sind halt schon der Meinung, dass man durchaus mit einem Pürierstab anfangen kann.
Carsten Ja, definitiv. Also das, was wir im Moment mit dem Stab alles hinbekommen Wir kriegen Smoothies hin.
Stefanie Auch Aufstriche. Sonst müssen wir gar nichts hinkriegen.
Carsten Aufstriche klingt jetzt wenig, aber im Grunde machen wir sehr viel damit.
Stefanie Auch Füllungen für diverse Gerichte, sei es eine Tarte. Wenn du da mal was pürieren muss.
Carsten Wir wollten aber nicht über Pürierstäbe reden
Stefanie Nein, wir wollen heute auch noch das Buch Von Patrick Bolk „Vegan, aber günstig. Spar dir das Tier“ vorstellen.
Carsten Ja.
Stefanie Und noch über unsere Einkaufsgewohnheiten sprechen.
Carsten Gewohnheiten. Was kostet uns eigentlich unsere vegane Ernährung?
Stefanie Ja, wobei wir das ja noch nicht so ganz raus haben.
Carsten Wir versuchen das noch zu analysieren und mal ein bisschen zu berechnen Was kostet uns so ein normales Mittagsgericht? Da bin ich aber noch nicht so weit. Also da kann ich jetzt weder in diesem Podcast noch in den nächsten Wochen irgendwas vorweisen. Aber das wird auch nochmal interessant sein. Aber vom Gefühl her, das ist nicht so sehr viel, was wir im Moment ausgeben. Das ist normal. Aber bevor wir vegan geworden sind, haben wir auch nicht viel mehr fürs Essen ausgegeben.
Stefanie Es ist jetzt eben eine Verschiebung, so dass man jetzt nicht mehr einkauft, andere Sachen genau.
Carsten Was wir kaufen oder was wir denn jetzt tatsächlich essen können, ohne dass es allzu teuer wird. Da hattest du jetzt gerade das Buch „Vegan, aber günstig“ genannt.
Stefanie Ich halte es mal hoch - in die Kamera.
Stefanie Du hattest das noch gar nicht gelesen. Es ist tatsächlich nicht nur ein Kochbuch, sondern...
...ich muss mal eben kurz gucken. Die Rezepte fangen bei Seite 87 an und das ganze Büchlein hat 141 Seiten, also mehr als 2/3 des Buches ungefähr sind Tipps. Sowie Hintergrundinformationen, wie man eben Geld sparen kann und das finde ich sehr gut. Also das Büchlein kostet nur 10 € und ich empfehle es jedem. Es ist sehr sinnvoll, wenn du dir überlegst, wie du Geld sparen kannst. Dann ist es auf jeden Fall total sinnvoll. Die Rezepte sind fast ohne Bilder. Am Ende ist noch so das Sparweihnachtsmenü drin. Da sind drei Bilder, aber sonst ist es halt ohne Bilder. Ich habe auch schon ein paar Gerichte daraus gekocht. Ich versuche immer aus den Kochbüchern, die ich kaufe, erst mal alles mögliche durchzukochen, weil ich dann erst mal alle ausprobieren will. Ich habe nicht alles gekocht, weil mich nicht alles anspricht. Es gibt ja verschiedene Arten von Käse Soßen sozusagen. Also mit Hefeschmelz und hier habe ich jetzt eigentlich sozusagen die perfekte Käsesoße draus entwickelt aus dem Hefe Schmelz. Das ist also für für das Kind vor allem, dass es immer nach Käse schreit, aber problemlos zufrieden ist mit unserem pflanzlichen Käse. Das ist völlig akzeptiert. Also jetzt zum Beispiel aus „La veganista backt“ den Pizzateig dazu den Hefeschmelz aus „Vegan, aber günstig“ und es schmeckt super.
Carsten Ja, das schmeckt.
Stefanie Also ich mixe jetzt tatsächlich so ein bisschen die verschiedenen Arten. Also ich muss zugeben, ich bin durch dieses Buch auch ein bisschen experimentierfreudiger geworden, wobei ich wirklich eher experimentiere beim Backen als beim Kochen. Beim Kochen kriege immer Schweißausbrüche, wenn ich improvisieren muss. Ich kann besser nach Rezept kochen.
Carsten Okay, ich meine, wir haben ja auch mittlerweile schon einige Bücher und gute Rezepte und da haben wir uns auch richtig schön eingefunden. Also es ist jetzt nicht so, dass wir händeringend nicht wissen, was wir jetzt essen sollten.
Stefanie Ja, also ich kann ja immer so ein bisschen sagen, was in dem Buch so drin ist. Also es geht erst mal um Vegan einkaufen und Geld sparen. Da gibt es so basic Tipps, eigentlich viele Sachen, die wir auch schon machen. Also klar, grundlegende Tipp, den man auch schon immer befolgt hat, wenn man gerade der Meinung ist, man darf nicht mehr zunehmen, kaufe niemals hungrig ein. Das ist so, weil du dann immer irgendwelchen Schwachsinn kaufst.
Stefanie Oder zu viel oder was auch immer. Also das ist so. Ja und dann sagt er schreibt dir eine Einkaufsliste, das machen wir ja auch. Also meistens setze ich mich hier entweder freitags oder samstags morgens hin und suche die Rezepte für die kommende Woche raus. Da ich jetzt für unseren Sohn, für die Kita dann auch noch mit kochen muss und ich so Komponenten quasi von dem, was er in der Kita bekommt, berücksichtigen kann. Also bei denen ist es so, dass sie alles in einzelnen Töpfen geliefert bekommen. Also wenn es Nudeln mit Soße gibt, dann gibt es die Nudeln extra. Das heißt, ich kann die Nudeln schon mal nutzen, die er bekommt und gebe ihm einfach nur eine Soße mit. Damit es vegan ist. So muss ich jetzt immer das noch mit einbeziehen. Vorher war es einfacher, weil ich dann einfach nur für uns beide jetzt gekocht habe. Jetzt koche ich für uns drei, was jetzt von der Portionsgröße nicht unbedingt viel mehr bedeutet.
Carsten Der muss aber ja noch gross und stark werden.
Stefanie Jetzt muss ich halt eben gucken für unseren Sohn, dass wir das halt vom Kindergarten berücksichtigen, wenn es da irgendwie Kartoffeln noch gibt, dann kann ich gucken, dass ich da irgendwie was dazu mache. Manchmal, oder sagen wir mal so häufiger, gibt es dann eben Sachen, wo wirklich dann eben Milchprodukte oder irgendwas drin ist. Also danach richte ich mich und ich setze mich halt hier hin und gucke die Kochbücher durch und dann suche ich Gerichte wirklich für die ganze nächste Woche raus und schreibe die Zutaten auf. Auch getrennt in Obst und Gemüse. Alles was wir - was du - dann beim Hofladen besorgst und alles, was für uns dann beim Budni oder im Supermarkt gekauft wird. Und dann gebe ich Carsten die beiden Listen und dann geht er los.
Carsten Und ich bin der Einkaufsexperte. Wo gehe ich denn jetzt einkaufen oder wie haben wir uns organisiert? Bei uns ist es so, dass wir den sehr großen Vorteil haben, dass wir in greifbarer Nähe einen Hofladen vorfinden. Der hat einen Teil des Angebotes aus Eigenanbau, also Obst, teilweise auch Gemüse oder jetzt gerade Himbeeren und Erdbeeren. Und das sind natürlich so Sachen, die extrem günstig sind. Also wenn ich mir jetzt anschaue, ich kriege da ein Kilo Bio- Äpfel für 1 €.
Stefanie Oder 1,30 €, ja, das ist schon total günstig. Hier im Rewe kostet es das Doppelte.
Carsten Ja, also und die Dinger sind halt frisch, kommen direkt von diesem Hof. Aber ich bekomme auch mehr als nur Obst, sondern ich kriegt glaube ich so 80 bis 90 % dessen, was wir an Obst und Gemüse eigentlich brauchen, direkt bei diesem Hofladen.
Stefanie Wobei ich dann wieder gedacht habe, so, die importieren auch Sachen. Er hat nämlich dann Zwiebeln aus Neuseeland. Ich habe eigentlich mich darauf verlassen, dass wenn ich im Hofladen einkaufe, das auch wirklich regional ist. Das hat mich dann so ein bisschen, dass es dann eigentlich so wie auf dem Wochenmarkt vorher, bevor wir hierhin gezogen sind, hast du ja immer auf dem Wochenmarkt eingekauft. Da ist natürlich noch viel mehr Auswahl.
Carsten Ja, gut, wenn wir jetzt Auswahl bräuchten, habe ich ja auch, haben wir auch am Wochenende Wochenmarkt, Aber das ist jetzt hier mit dem Hofladen so zehn Minuten Fußweg.
Stefanie Das ist halt ziemlich praktisch. Aber sonst würde ich ja den Wochenmarkt empfehlen, was halt Frische angeht.
Carsten Dann haben wir eigentlich noch mal einen anderen kleinen Vorteil, und zwar auch in ungefähr greifbarer Nähe. Da müssen wir jetzt nur zehn Minuten Bus fahren, da habe ich einen türkischen Supermarkt und der ist natürlich genial, wenn ich Bohnen, Kichererbsen, Hülsenfrüchte, Linsen, Reis, Bulgur, Tahin etc. benötigen. Das könnte ich da wirklich in sehr, sehr großen Packungen kaufen.
Stefanie Sogar in Säcken.
Carsten Bei Reis sind zehn oder 15 Kilo Säcke. Das ist schon ziemlich cool. Haben wir jetzt noch nicht gekauft, aber da holen wir zumindest Bohnen und Kichererbsen so was in größeren Verpackungen her. Natürlich auch Tahin, das ist Sesam, wo es für diejenigen, die es noch nicht kennen, das ist eigentlich etwas, was ich so im normalen Biomarkt kenne und dort vom Preis her auch in die obere Preiskategorie schieben würde. Also nicht ganz günstig, aber ich bekomme es jetzt hier beim türkischen Supermarkt, also für die Hälfte des Preises, was ich normalerweise bezahle.Sogar noch günstiger, wenn ich das hochrechne. Das sind so Sachen, die müsste man oder die würde ich jedem empfehlen, einfach mal in Erfahrung zu bringen, ob solche Einkaufsmöglichkeiten generell irgendwo existieren. Jetzt hier in Hamburg ist natürlich aufgrund der Großstadtsituation diese Möglichkeit größer, so was zu finden. Aber ich denke mal, es muss ja nicht unbedingt ein türkischer Supermarkt sein, es können ja asiatische Supermärkte oder so was sein. Da gibt es mit Sicherheit einige von den Lebensmitteln, die man normalerweise so in den veganen Ernährungsalltag einbringt. Auch günstiger, als wenn ich jetzt direkt im Bio oder eigentlich im Biomarkt schaue. Biosupermarkt oder Budni in Hamburg hat eben auch das Alnatura Sortiment. Also das sind so Sachen, die wir halt nutzen, wo ich jetzt Abstand von nehme sind natürlich so Superfoods.
Stefanie Am Anfang haben wir das auch gemacht.
Carsten Ja klar.
Stefanie Ich meine, da waren wir so neu und dann hieß es noch, du musst das machen.
Carsten Aber sie sind ja da, muss ich zugeben, das ist natürlich auch so ein Eindruck. Wenn du jetzt so Bücher liest wie von Attila Hildmann oder „No meat athlete“ und solche Sachen? Da taucht ganz häufig dann auch schon mal so das eine oder andere Superfood mal auf. Matschatee, Chiasamen. Muss ich Iowas unbedingt haben?
Stefanie Vor allem auch zum Beispiel Chiasamen. Das war ja jetzt so der Hype. Und eigentlich sind Leinsamen genauso.
Carsten ...die bekommst Du auch ganz günstig.
Stefanie Mehr machen wir eigentlich gar nicht mehr. Ich würde noch dazu raten, die Preise auch zu vergleichen in den verschiedenen Supermärkten. Ich weiß, dass es einfacher ist, immer nur zu einem zu gehen, aber es macht schon Sinn. Also ich sehe das vor allem bei der Schokolade. Weil meine Lieblingsschokolade kann Preisunterschiede von mindestens 0,30 € aufweisen.
Carsten Da kommt mir gerade noch eine Idee. Was den Preisvorteil betrifft, den man beim Einkaufen mit einkalkulieren kann. Grundnahrungsmittel selber kochen. Das ist natürlich der Schlüssel, sich günstig zu ernähren. Wenn ich jetzt natürlich hingehe und sage, ich möchte immer nur irgendwelche Fertigkost haben. Das ist unter Umständen tatsächlich teurer.
Stefanie Das ist es, was das Vegane teuer macht. Wenn Du also meistens Ersatzprodukte und Fertigprodukte kaufst, dann ist das natürlich deutlich teuer. Außerdem kommen immer wieder Berichte oder Fernsehsendungen darüber, dass das nicht gesund ist. Fertiggerichte sind generell einfach nicht so gesund.
Carsten Wenn ich Junkfood kaufe, egal ob vegan oder nicht. Ja, das ist halt Junk Food.
Stefanie Es macht auf jeden Fall Sinn, selber zu kochen. Es ist günstig, bedeutet meistens auch immer noch ein bisschen mehr Zeitaufwand. Wenn ich viel selber mache, dann ist es günstiger. Aber es bedeutet eben auch, dass ich viel Zeit aufwenden muss. Je nachdem, was ich jetzt gerade selber mache, dass ich zahle für die Bequemlichkeit. Um nochmal auf das Buch „Vegan, aber günstig“ zurückzukommen. Er sagt auch: Stell einen Essensplan für die Woche auf. Größere Mengen kaufen. Teil Dir dein Budget ein. Das machen wir auch. Wir haben uns auch überlegt, wie viel wir im Monat für Essen ausgeben wollen und teilen das dann eben ein und machen das dann auch so, dass wir am Anfang des Monats dieses Geld komplett abheben und das eingeteilte in eine Dose legen und dann den benötigten Teil für den Einkauf herausnehmen.
Carsten Ich bin wahrscheinlich der einzige ITler weltweit, der tatsächlich noch darauf beharrt, mit Bargeld zu bezahlen.
Stefanie Ich zahle mit dem Bargeld, aber auch aus Datenschutzgründen. Patrick Bolk schreibt in seinem Buch, dass man dann einen besseren Überblick hat über das Geld und was einem zur Verfügung steht. Und das stimmt natürlich auch. Also bei mir ist es definitiv auch Datenschutz. Aber wenn du immer mit EC Karte zahlst, dann verlierst du total schnell den Überblick über das, was du noch auf deinem Konto hast. Deswegen finde ich es auch sinnvoller, diesen ganzen Batzen, den man jetzt im Monat für Essen ausgeben will, dann erst mal abzuheben und dann zu lagern und dann nur im Notfall nochmal ans Konto zu gehen.
Carsten Also ich muss sagen, bei mir wirkt sich das mittlerweile so aus, dass ich auch wirklich nur die Menge an Geld ausgebe, die ich gerade im Portemonnaie habe. Wenn ich gerade kein Geld im Portemonnaie habe, dann ist diese Option mit EC Karte zu bezahlen, bei mir eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Also das kommt mir gar nicht in den Sinn. Ich stehe dann da und denke: Wo ist der nächste Geldautomat? Total krass, aber so habe ich mich schon wieder an dieses Bargeld gewöhnt.
Stefanie Da habe ich dich gut konditioniert. Sehr schön. Früher haben die Männer den Frauen das Haushaltsgeld. Mache ich das andersrum mit dir?
Carsten Ja, verstanden. Genau.
Stefanie Scherz. Ja. Wir empfehlen Dir, wann immer möglich bar zu zahlen. Was noch? Eigenmarken statt Markenprodukten, Angebote nutzen, Ware kurz vor der Mindesthaltbarkeit. Im Reformhaus ist es ja meistens etwas teurer, aber wenn ich da hingehe, um mir zum Beispiel Brot oder Schokolade zu kaufen, dann schaue ich in die Kühltheke, was sie gerade so haben. Und wenn da was reduziert ist, was ich gerne mitnehmen möchte, dann nehme ich das mit. Aber sonst kaufe ich im Reformhaus mittlerweile schon wieder sehr selten.
Carsten So so.
Stefanie Das meiste kriegen wir jetzt auch eben anderswo. Wir brauchen ja auch keine Goji Beeren oder Maulbeeren. Die haben wir wieder aus unserem Plan gestrichen. Backwaren vom Vortag. Die werden ja meist direkt nach Ladenschluss weggeworfen. Aber da gibt es übrigens jetzt hier in Hamburg ein Projekt von „Hinz und Kunz“ - der Straßenzeitung. Die haben mit einer ortsansässigen Bäckerei ein ein Brotretter Projekt aufgezogen. In einem Pilotprojekt wird in einem Shop das Brot vom Vortag verkauft. Und das macht „Hinz und Kunz“, also Arbeitslose und Obdachlose, die da dann jetzt auch noch eine Job haben. Die verkaufen nun Brot, Brötchen und Allerlei vom Vortag.
Carsten Die Bäckerei liefert es dahin?
Stefanie Nein, die holen das da ab. Also die fahren dahin und holen es ab. Die müssen tatsächlich bis nach Lübeck fahren, weil die Bäckerei den Sitz in Lübeck hat. Dann holen die das aus Lübeck ab und liefern das dann in diesen Laden. Und es kommt richtig gut an.
Carsten Der ist auch eine super Idee.
Stefanie Die verkaufen von morgens um acht bis alles weg ist. Ja und meistens ist es halt ganz schnell weg und das kommt richtig gut an.
Carsten Du hast also ein Hammer geiles soziales Projekt, bringst Leute in Lohn und Brot. die vorher wirklich in prekären Verhältnissen gelebt haben, denen gibt es jetzt eine Chance. Und du verschwendest halt dieses Brot nicht mehr. Ich weiß nicht, was damit passieren würde, wenn es nicht verkauft würde. Wahrscheinlich würde es irgendwie im besten Fall noch gehäckselt und dann wird es Paniermehl.
Stefanie Oder Tierfutter.
Carsten Ich könnte mir vorstellen, dass da auch ziemlich viel Brot und Backwaren vernichtet wird, Das kommt halt wieder in den Kreislauf und schmeckt ja nicht unbedingt deswegen schlechter.
Stefanie Ja, da kann ich vielleicht gerade den Schwenk machen. Wir haben eine NDR Doku gesehen „Essen ohne Geld“. Die können wir auch empfehlen, die verlinken wir auch. Da war auch ein Student, der das getestet hat, wie man in Hamburg ohne Geld etwas zu essen bekommt. Der hat verschiedene Möglichkeiten getestet, wie man ohne oder mit wenig Geld etwas zu essen bekommt. Unter anderem ist er eben auch auf dem Hamburger Fischmarkt morgens gewesen. Bevor der geschlossen wurde hat er dann so einen Megakorb für 5 € ergattert.
Carsten Weil die Händler es einfach verkaufen bevor sie es wegschmeißen. Da bekommt man wirklich horrende Mengen für wenig Geld.
Stefanie Ich schau nochmal in das Inhaltsverzeichnis des Buchs nach weiteren Tipps. Welche veganen Produkte sind teuer und welche nicht,? Wo kaufen Veganer ein? Ganz klar, Veganer können überall einkaufen.
Carsten Ja das geht.
Stefanie Er will damit sagen, die Veganer müssen nicht alle beim „Veganz“ einkaufen. Du kannst auch Kräuter und Pilze sammeln. Am Besten mit vorheriger Anleitung bei einer entsprechenden Wanderung. Dann gibt’s das Projekt Mundraub.org. Dort sind auf eine Karte europaweit Orte markiert, wo es ja freies Obst und Gemüse gibt, was man „mundräubern“ kann.
Carsten Also wenn im Park irgendwie ein Apfelbaum steht, ist der verzeichnet und dann kann man da hingehen und sich Äpfel pflücken, wenn sie reif sind.
Stefanie In Berlin hat es angefangen, wie so viele Projekte in Berlin anfangen und da machen die auch schon Radtouren, wo sie dann zum Beispiel zu Apfelbäume oder Brombeerhecken fahren und die Plätze zeigen. Schau mal bei mundraub.org, ob bin Deiner Nähe auch bereits etwas eingezeichnet ist. Also es ist meistens eher so in Großstädten und im Umkreis darum so auf dem Land geht es da nicht so viel. Die meisten Leute dort haben aber selber was.Oder es gibt halt nichts, was angebaut wird. Also es geht eigentlich eher darum, dass essbare Städte entstehen, wie in „Tomorrow“. Das ist der Ansatz. Also ein ziemlich cooles Projekt. Oder selber anbauen. Das versuchen wir ja jetzt auch so, dass wir auf dem Balkon selber anbauen.
Carsten Ja.
Stefanie Das ist natürlich erst mal gut. Wir mussten ja jetzt auch erst mal ein bisschen in Erde und Saatgut investieren.
Carsten Kubikmeter Erde in den 2. Stock nach oben befördern.
Stefanie Also wir haben eine Aufzug. Oberklasse, Oberschicht, du weißt schon. Was noch? Selber machen. Einkochen, wie bei Omi. Dörren, Gesichtspflege selber machen. Günstig vegan kochen, statt im Restaurant zu essen – klar. Es geht jetzt um günstig „keep it simple“ mit günstigen basics. z.B. nach der Grain-green-bean Formel. Also immer ein Getreide, ein Gemüse und eine Hülsenfrucht zu einem Gericht kombinieren, weil man dann alle Nährstoffe beisammen hat. Da hat er auch so eine Mixtabelle für Salate, für Wraps, für was auch immer alles da drin. Also ist wirklich ein großer Fundus. Baukastenrezepte mit Resteverwertung. Wie die Reste womit nochmal zu verwerten sind. Die richtige Lagerung spart auch Geld. Dazu noch ein paar Spartipps, dann kommen die ganzen Rezepte. Es ist zwar nur ein kleines Büchlein, aber mit viel Inhalt.
Carsten Total viel.
Stefanie Ja also definitiv. Also wie gesagt, es kostet nur 10 € und ich finde es sehr wertvoll und ich habe es auch schon einmal verschenkt. Dann wollte ich noch mal hier auf die NDR Doku zu sprechen kommen. „Essen ohne Geld“.
Carsten Die du gerade schon genannt hat, die mit dem Studenten.
Stefanie Da ging es ja zum Beispiel auch um Foodsharing. Dieser Student ist da ja so umhergefahren, durch die Gegend gefahren.
Carsten Durch Hamburg gefahren, irgendwo war das ein Edeka Filiale, irgendwie so ein Supermarkt.
Stefanie Ja, das Projekt ist in Elmsbüttel. Daher Interessiert es wahrscheinlich nur die hamburgischen Hörer und Hörerinnen.
Carsten Ja, ich höre.
Stefanie Also kostenlos, Ja. Sharing. Das Prinzip ist das, dass jetzt nichts weggeworfen werden soll. Es gibt sogenannte „Fairteiler“ (foodsharing.de). Diese Fairteiler sind feste Stationen, die ich ja auch in meine Radtour integriert habe, dann wo entweder mit Kühlschrank, wo man dann auch gekühlte Lebensmittel fairteilen kann oder einfach nur Schränke, wo man dann nicht so leicht verderbliche Sachen rein stellen kann. Das Prinzip ist einfach so, dass ich dann, wenn ich halt irgendwie aus welchen Gründen auch immer zu viel übrig habe, das da reinlegen kann und dann können andere sich das da rausholen. Das kostet die halt nichts und es läuft halt alles über foodsharing.de.
Carsten Ja okay.
Stefanie Dann gibt es noch das Prinzip der Essenskörbe. Wenn jetzt wir zum Beispiel aus unerfindlichen Gründen für eine Woche verreisen würden.
Carsten Urlaub?
Stefanie Urlaub, was war das? Aber wir haben jetzt hier aber noch ein bisschen Essen rumliegen, dann könnten wir das da einstellen und sagen So, wir haben jetzt hier noch drei Bananen, fünf Äpfel und eine Mandelmilch. Dann könnte ich das da rein stellen und andere könnten das dann abholen. Und das hat dieser Student ja auch gemacht.
Carsten Da war noch eine Frau...
Stefanie ...die hat Lebensmittel von irgendwoher gerettet, aus irgendeinem Supermarkt. Diese hat sie dann angeboten.
Carsten Der Student hat das dann gefunden im Internet und konnte sich dann Sachen, die er braucht dann raus nehmen
Stefanie Dann war da noch eine alleinerziehende Dame gezeigt, die überall Sachen abgeerntet hat.
Carsten Direkt hier in Hamburg. Ja, die ist an Gärten und Hecken vorbei und durch Parks. Sie dann gepflückt, eigentlich wie bei Mundraub.org.
Stefanie Sie hat dann auch Kimchi gemacht und so. Sie hat die ganze Zeit geraucht und dann denke ich so hey, aber gut, rauchen ist eine Sucht trotzdem. Also ich meine, das Geld würde ich eher für Essen ausgeben, aber ich habe halt noch nie geraucht, deswegen kann ich mich dann natürlich auch nicht so rein versetzen. Ich will sie auch nicht verurteilen dafür. Es sagt sich wahrscheinlich einfacher, als es ist. Wenn Du nicht rauchst, dann hast Du jedenfalls gleich ein paar Euros mehr. Ich meine, die kosten schon 5 € pro Schachtel. Oder sind die jetzt noch teurer geworden?
Carsten Nun, ehemaliger Arbeitskollege hat sich immer beschwert, warum die Kollegen immer in Urlaub fahren. Als ich ihm gesagt habe, deinen Urlaub verrauchst Du jeden Tag. Er hat das dann hochgerechnet, es war tatsächlich so ein sehr schöner Urlaub, den er sich dann hätte leisten können. Also er hat nicht aufgehört zu rauchen, hat dann auf den Urlaub verzichtet. Vielleicht war er trotzdem nur neidisch, hat es aber nicht mehr geäußert. Da war ihm das klar geworden, dass das Geld, was er für was andere Leute für den Urlaub ausgeben, dann tatsächlich bei ihm dann da ja verpufft.
Stefanie Ich kenne da auch mal jemanden, der eher sich nichts zu essen gekauft hat als keine Zigaretten.
Carsten Naja, egal.
Stefanie Aber gut. Zurück zu der Doku. Ich glaube eine Studentin hat in Mülltonnen gestöbert. Wie heißt das noch gleich? Containern?
Carsten Containern. Genau. Bei den Supermärkten
Stefanie Das ist eigentlich verboten. Aber viele Supermärkte schmeißen eben noch gute Sachen weg, weil die irgendwie eine Delle haben oder abgelaufen sind und schmeißen die einfach in ihre Tonne. Also es waren viele, viele Tipps, Anregungen. Also ich würde jetzt nicht sagen: hey du geh containern.
Carsten Ja genau.
Stefanie Aber die Sache mit dem Mundraub und Foodsharing und so und eben generell Sachen, die nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum sind, also die mit dem Containern, die hat auch viele Sachen eingefroren, dann und dann Sachen wieder raus geholt.
Carsten Einfach gut, da muss er auch so sagen, das waren halt wirklich Leute, die in sehr prekären Verhältnissen leben. Klar, die haben gar nicht die Möglichkeit, nicht so viel Spielraum, sich irgendwie anders zu verhalten.
Stefanie Der Student hat das nur für sich als Test gemacht.
Carsten Ja genau, das muss man auch berücksichtigen, wenn es um Containern geht.
Stefanie Ich wollte nur sagen, was in der Doku halt drin war. Also die verschiedenen Dinge, um auch wirklich Essen zu retten. Um der Verschwendung vorzubeugen, klar. Was man dann noch bedenken kann, ist Stromsparen oder was auch immer. Also gibt noch verschiedene Aspekte. Nicht nur allein essen und Kochen. All das wird auch in „Vegan, aber günstig“ beschrieben. Es gibt da wirklich ganz umfassende Tipps.
Carsten Also ich denke, es lässt sich so ein bisschen zusammenführen auf selber kochen und Listen machen. Wobei das nicht ausschließlich nur für das Vegan Kochen gilt.
Stefanie Natürlich nicht. Wir haben das auch schon gemacht, als wir vegetarisch gelebt haben.
Carsten Genau, das macht für uns eigentlich keinen Unterschied.
Stefanie Hat was mit Familie zu tun. Also seit wir eine Familie sind planen wir mehr als früher. Wir habe auch schon vorher selber gekocht, aber wir planen nun besser.
Carsten Einem Kind geht das meistens auch nicht anders. Anders als Single.
Stefanie Kommt drauf an, wie alt das Kind ist.
Carsten Ja.
Stefanie Zusammenfassung: wenn wir noch mal auf den Anfang zurückkommen, wo die werte Frau Schmidt gesagt hat Vegane Ernährung ist teuer, benötigt Zeit. Können wir sagen, benötigt Zeit? Ja.
Carsten Gesunde Ernährung braucht immer Zeit.
Stefanie Ja, aber teuer muss sie nicht sein. Wenn du natürlich gerne Fertigprodukte kaufst und Ersatzprodukte und Superfoods, dann ist vegan teuer, keine Frage.
Carsten Klar, ja.
Stefanie Aber nicht, wenn du Dich einfach auf die Basics beschränkt und viel selber machst.
Carsten Ja.
Stefanie Was heißt beschränkst? Das hört sich wieder negativ an.
Carsten Keine Beschränkung, das ist die reine Vielfalt.
Stefanie Ja, also wenn du dich regional ernährst, sagen wir mal, dann gibt es nämlich keine exotischen Superfoods. Es gibt ja viele regionale Superfoods, da empfehle ich dann wieder „La Veganista - Superfoods“ von Nicole Just.
Carsten Cool, weil da Superfoods genannt sind, die ich nie als Superfoods klassifiziert hätte.
Stefanie Es gibt andere Arten sich zu ernähren und andere Lebensstile, aber vegan muss nicht teuer sein!
Carsten Nein. Genau.
Stefanie Aber es benötigt mehr Zeit, muss aber auch nicht. Du kannst auch immer noch essen gehen.
Carsten In diesem Sinne.
Stefanie In Hamburg sagt man Tschüss.
Carsten Und auf Wiedersehen.
Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan
Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.
Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.
Ich bin gerade dabei eine neue Online-Community aufzubauen. Wenn Du interessiert bist, schau doch mal vorbei:
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