Seaspiracy - ist nachhaltiger Fischfang möglich?
Ein Beitrag

Wir haben uns die brandneue, kinotaugliche Dokumentation Seaspiracy angeschaut und sprechen in dieser Folge über unsere Eindrücke.
Wenn Du bereits die Dokumentationen "Cowspiracy" und/oder "What the health" gesehen hast, kennst Du bereits den Aufbau dieser Art von Dokumentation. Jedoch tritt als Protagonist in diesem Fall nicht Kip Anderson vor die Kamera, sondern diese Rolle wird von Ali Tabrizi übernommen. Kip Anderson gehört allerdings als Executive Producer zur Seaspiracy-Crew.
Bei Seaspiracy geht es um unser Verhältnis zu den Lebewesen der Ozeane, deren systematische Ausbeutung und welche gravierenden Folgen sich für unseren Planeten, die Ökosysteme und letztendlich auch für uns Menschen daraus ergeben. Die Dokumentation mischt dabei viele wertvolle Fakten mit einem gut ausgebauten Storytelling, gewürzt mit einer Prise Investigativjournalismus.
Wenn Du mehr zum Inhalt hören möchtest, sowie was wir aus der Dokumentation mitgenommen haben und ob, bzw. für wen wir die Dokumentation empfehlen, dann höre einfach rein in diese Podcastfolge.
Links zur Folge
Alles zum Film Seaspiracy
https://www.seaspiracy.org/
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Transkript (Von Podcasthörer·in Rupert Korrektur gelesen)
Stefanie Wir haben uns für dich die neue Dokumentation „Seaspiracy“ angeschaut. Das ist von dem gleichen Regisseur wie Cowspiracy, was man vielleicht auch am Namen erkennen kann, von Kip Andersen. Und diese Dokumentation ist halt relativ frisch rausgekommen und war jetzt Ende März am Start. Quasi kann man so sagen ja.
Carsten Ja, kann man so sagen.
Stefanie Am Start nur bei Netflix. Was uns dazu genötigt hat, da nochmal so ein Abo abzuschließen, damit wir diese Doku halt für dich anschauen können. Und vorab muss ich sagen, ich habe dazu Rezensionen schon gelesen. Da hieß es, dass diese Dokumentation ohne verstörende Bilder auskommen würde. Und ja, nun. Die Dokumentation ist ab 16, so dass wir sie auch nicht mit unserem Kind zusammen geguckt haben. Erst, weil es nämlich hieß, es kommt ohne verstörende Bilder aus, dachte ich, wir gucken das mit unserem fast neunjährigen Kind zusammen, da dann da ab 16 stand, habe ich davon Abstand genommen, und das war auch ganz gut so.
Carsten Ja, die verstörenden Bildern, ich weiß nicht, doch es kommen welche vor, ganz klar ja, also was heißt ganz klar, aber das hat mich schon ein bisschen überrascht, weil eben genau diese Rezension sich dagegen ausgesprochen hat, ich weiß nicht was damit gemeint war. Verstörende Bilder, also es sind jetzt keine Landtiere, die dahin gemetzelt werden, sondern die verstörenden Bilder kommen eben ja.
Stefanie Von den Meerestieren
Carsten Durch Meerestiere, ja.
Stefanie die dahingemetzelt werden, und gerade zum Ende hin wird nochmal Walfang thematisiert, und ein Blutbad und Massaker, wo ich gedacht habe Okay? keine verstörenden Bilder, okay (lacht), also von daher das vorab schon mal. Wir sind der Meinung, ich vor allem, da sind verstörende Bilder drin, und wenn du dich momentan emotional nicht dazu in der Lage siehst, dir sowas anzuschauen, schau es dir bitte auch einfach nicht an. Denn du weißt alles schon, wir erzählen dir hier jetzt auch nochmal, worum es jetzt genau geht, was thematisiert wird, und was wir jetzt darüber denken und lies dir vielleicht sonst andere Rezensionen noch durch als Ergänzung, aber schau dir die Dokumentation nicht an, denn du wirst schon alles wissen, wenn du, wenn dich das emotional trifft. Wenn es dich emotional nicht trifft, dann weißt du noch nicht alles, und dann solltest du es dir anschauen, damit das dich emotional trifft. Aber wenn du eben sensibel bist und generell solche Videos im Internet - du kennst sie alle - dich verstören, dann lass es, dann guck es dir jetzt nicht an.
Carsten Wobei dieses Video tatsächlich gefühlt auf den letzten Metern diese Bilder nochmal provoziert durch diese Wahl, ja auch dieses Abschlachten. Zwischendurch sind immer noch so ein paar Szenen mit drinnen, die ich nicht ganz so krass fand wie das, was so in den letzten paar Minuten muss man schon sagen, so Viertelstunde, halbe Stunde oder so was gezeigt wurde. Und das ist auch keine klassische Tierrechtsdoku, sondern es ist vom Konzept her und vom Narrativ ja eigentlich schon fast eine Kopie von Cowspiracy.
Stefanie Genau ja, also das hat mich auch daran erinnert, auch dass da wieder ein junger weißer Mann unterwegs ist, der dann da sich auf die Suche macht, der sich eine Frage stellt nach nachhaltiger Fischerei und überhaupt eine Geschichte erzielt. Und es ist keine schlechte Geschichte, keinesfalls also ich finde den Film jetzt nicht schlecht. Wie gehts dir damit?
Carsten Nein, schlecht war er überhaupt nicht. Ich wusste auch wohl, dass dieses Narrativ ist, für mich also quasi so die Art des Storytellings, dieses Spannungsbogens, das hatte ich schon vorher geahnt, weil ich ja einmal wusste Okay Seaspiracy, Cowspiracy, also Namensähnlichkeit, Kip Andersen ist in beiden Fällen der Produzent. Wo ich ehrlich gesagt schon ein bisschen mitgerechnet habe, dass Kip Andersen auch wieder hier die Hauptrolle in Seaspiracy übernimmt. Das hat er glücklicherweise muss ich sagen ja nicht gemacht, sondern ein für mich unbekannten Akteur, da quasi die Recherche Arbeit durchführen lassen oder zumindest vor der Kamera sich präsentieren lassen, weil ich schon im Vorfeld so gedacht habe Okay, kommt der jetzt zum dritten Mal so auf den Trichter „Esst keine Tiere“, oder weil, er hat ja, bei Cowspiracy ging ja letztendlich so die letzte Empfehlung daher na, um das Problem zu lösen, sollten wir aufhören tierliche Produkte zu essen. Bei „What The HEalth“ kam ja das Gleiche, wo ich dann gedacht habe He Moment aber die Ansicht hast du doch schon bei Cowspiracy gehabt, und wenn er das Ding jetzt ein drittes Mal gebracht hätte, wäre schon so ein bisschen Hm…
Stefanie Ja also du hörst das schon Spoiler, Spoiler, Spoiler Alert, der Film endet eben auch damit, mit der Message „Esst keine Tiere“, in diesem Fall vor allem keine Meerestiere. Nachhaltige Fischerei gibt es nicht, und um nochmal auf dieses Narrativ zurückzukommen, auch hier gibt es wieder dieses Bedrohungsszenario. Und dadurch, dass eben Behörden und auch große Firmen nicht wollen, dass das aufgedeckt wird, so dass das immer so ein bisschen da mitklingt. Und ja, da der Film ja ins Kino gekommen ist, sozusagen wollte ich schon sagen, also nicht direkt ins Kino (lacht), sondern da der Film ja nun mal produziert wurde, wissen wir, es gibt zumindest für den Moderator sag ich jetzt mal für den Mann, der uns dadurch führt, den Filmemacher gibt es ein Happy End, also von daher wissen wir, diese Bedrohungsszenarien, die sind jetzt erstmal der Spannung geschuldet, also das heißt, wenn Du Cowspiracy kennst, dann weißt du, wie Seaspiracy aufgebaut ist. Und für mich war da jetzt auch nicht viel Neues dabei.
Carsten Es waren Fakten, die letztendlich gezählt haben. Ich meine, wer im Vorfeld schon vegan lebt, der wird sich mit vielen grundlegenden Themen ja schon auseinandergesetzt haben, vielleicht mal mehr, mal weniger in der Tiefe, aber für den Menschen ist halt klar, ja Verzehr von tierlichen Produkten kommt halt nicht in Frage, egal ob es jetzt Landtiere sind, Säugetiere oder eben auch Meeresbewohner. Dementsprechend ist die die Quintessenz dessen, was jetzt auch Seaspiracy dann als Lösungsportfolio anbietet, nicht wirklich überraschend. Was mir tatsächlich geholfen hat, war noch mal eine gewisse Schärfe in dem einen oder anderen Bereich also, es wurde zum Schluss auch Sklaverei angesprochen, da sind Betroffene, die als Sklaven auf Fischereischiffen und Crawlern unterwegs waren und jahrelang dort ihren Sklavendienst verrichten mussten, zu Wort gekommen. Allerdings ja anonymisiert, also man hat halt die Persönlichkeitsrechte dieser Personen gewahrt und hat sie trotzdem zu Wort kommen lassen, um ihre Erlebnisse zu schildern. Das war in der Tragweite für mich nochmal, ja hat mir schon so ein bisschen zugesetzt also ich, ich habe da schon davon gehört. Aber jetzt wirklich mal so im Rahmen einer Dokumentation Betroffene wirklich zu sehen, das war schon mal noch eine andere Hausnummer also, das fand ich schon sehr einprägsam und auch so, die Dimensionen auch auf, die Auswirkungen dessen, was wir als Menschheit dort ja den Ozeanen antun, das nochmal so kompakt und auch visualisiert und dann an bestimmten Größenordnungen dargestellt. Ja zu sehen, das fand ich auch noch mal sehr beeindruckend. Also ja, es bringt mich jetzt von meiner Entscheidung, mich weiterhin vegan zu ernähren und zu leben jetzt nicht wirklich weiter nach vorne, aber es unterfüttert nochmal die Relevanz dessen, was wir hier eigentlich tun.
Stefanie Das kann ich nur unterstreichen, also es waren sehr viele Fakten, nochmal auch, dass mit der Sklaverei war für mich etwas, was ja dem Ganzen dann nochmal ein anderes Bild gegeben hat, ein anderes Gesicht vielleicht auch. Stellenweise dachte ich halt, das erinnert mich auch stark an „Die grüne Lüge“ mit Kathrin Hartmann und Werner Boote, wo die beiden halt da ja in Richtung Palmöl unterwegs sind, so ist auch hier der Erzähler auf einer Messe unterwegs für Menschen, die also für Insider der Fischereiindustrie. Also er meldet sich dann mit einem fiktiven, ja mit einer fiktiven Fischfabrik meine ich da an und geht dann auf der Messe herum und versucht, kritische Fragen zu stellen. Allerdings ist er dann noch weniger erfolgreich als Kathrin Hartmann und Werner Boote, also von daher da, da gibt es schon so Parallelen, also wenn du Die grüne Lüge kennst, wenn du Cowspiracy kennst, dann merkst du, es ist vieles ähnlich, und dass das System, was dahinter steckt bei der Milch, beim Fleisch, bei den Eiern, bei Palmöl, also generell bei Dingen, die nachhaltig zertifiziert werden, auch. Dass das immer gleich ist, also auch hier, das Nachhaltigkeitssiegel für Fischffang ist eigentlich ein ziemlich leeres Versprechen. Und weil es einfach überhaupt nicht nachvollzogen werden kann. Und das ist auch, auch Delphinfreundlich-gefangener Thunfisch, dass es sowas einfach gar nicht geben kann, dass das nicht kontrolliert werden kann, das wurde halt auch deutlich. Das heißt, diese ganzen Mechanismen, die Lobbyarbeit und dass auch die ganzen Organisationen, die sich eigentlich für den Schutz des Ozeans, den Schutz der Meere einsetzen, dass auch die einfach nur gekauft sind von Fischereiunternehmen, der Wirtschaft, sag ich jetzt mal so im großen Ganzen, das wird auch deutlich, so dass da eigentlich diese Irreführung wieder stattfindet, dass gesagt wird, zum einen zum Beispiel, ja was du tun kannst, iss halt nachhaltigen Fisch, obwohl halt nachhaltig nicht definiert ist. Das ist genauso wie dann kauf halt nachhaltiges Palmöl, das geht halt auch nicht. Das kann auch nicht nachvollzogen werden. Oder diese Masche von wegen, was ich jetzt letztens wieder zum Thema Milch als Doku gesehen habe, dass dann am Ende rauskommt, ja Bio. Bio ist dasjenige welche. Und keins von diesen ganzen Siegeln und Ideen löst unser Problem.
Carsten Genau, das wird ja quasi ja minutiös demontiert, ne das ist auch wie bei Cowspiracy, dass eben auch bei diesen Umweltorganisationen, die irgendetwas bescheinigen oder gegen etwas eigentlich agieren sollten, hier doch jeweils Seaspiracy einfach ganz klar gezeigt, dass die gar nicht in der Lage sind, dieses Problem noch nicht mal zu benennen, ne, da fängt es ja schon an, dass die ähnlich wie bei Cowspiracy eben die Auswirkungen dessen was, was wir dort mit der Fischerei, den Weltmeeren antun und letztendlich, ja, den Ast absägen, auf dem wir als Menschen selber sitzen, auch das wird da in dieser Dokumentation sehr stark nochmal in den Vordergrund gestellt, dass da diese ganzen Umweltorganisationen das überhaupt nicht aufgreifen und sich stattdessen auf irgendwelche, ich will nicht sagen kann da hat doch schon fast Randerscheinungen dann konzentrieren, ne also im Rahmen dieses ganzen Erzählstranges hat da auch der, der berühmt-berüchtigte Plastikstrohhalm wieder so seinen Stellenwert. Und da wird aber auch dargestellt, dass und auch klargestellt, dass dieser riesige Plastikstrudel, dieser schon fast Kontinent da im Pazifischen Ozean zu fast der Hälfte aus Treibnetzen, aus Fischereinnetzen, aus Fischereiabfällen besteht und dementsprechend ja, so eine Konzentration auf „Wir vermeiden jetzt Plastiktüten und Plastikstrohhalme“ ja eigentlich komplett am Ziel vorbeiläuft. Also die Lösung von diesem Problem ist einfach dafür zu sorgen, dass eben keine Fischerei mehr betrieben wird, die eben diese ganzen Abfälle ins Meer entsorgt und damit ja tödlichste, ja Waffen muss man ja schon fast sagen, Netze sind ja an der Stelle nichts anderes, da einfach rum treiben lassen, und damit ja nicht nur der Vermüllung nochmal einen obendrauf setzen, sondern ja auch noch Leben vernichten, aktiv vernichten, weil diese treibende Netze ja auch dann noch Fische fangen, wenn selbst kein Fischfang mehr aktiv betrieben wird
Stefanie Oder sich halt diese Netze und der Müll dann in den Mägen der entsprechenden Tiere wiederfindet und ich meine, dass er da auch die Zahl von unter einem Prozent genannt hat, was der Anteil dieser Plastikstrohhalme ist.
Carsten Das waren 0,001 oder sowas.
Stefanie Also unter einem Prozent
Carsten Deutlich.
Stefanie Genau, also es gibt einen gewissen Anteil, aber er ist halt sehr gering. Im Vergleich zu über 50% der Fischereinetze und generell des Abfalls, und eigentlich ist es von Anfang an klar, also ernähre dich einfach rein pflanzlich und dann ist das Problem quasi sozusagen gelöst, und dieser Erkenntnis wird aber eigentlich auch nur so die letzte Viertelstunde gewidmet mein ich, also so vielleicht, oder die letzten 10 Minuten. Ich weiß es nicht, also, und auch dem ethischen Aspekt also, dass es da tatsächlich, dass diese Tiere, die Meerestiere auch fühlen können und so, das ist höchstens eine Viertelstunde vom Film, die diesem Aspekt gewidmet wird. Das meiste ist eben diese Story von wegen Hey, ich, dieser Müllstrudel beunruhigt mich. Deswegen versuche ich jetzt halt Plastikfrei zu leben, aber irgendwie tut sich nix sonst, also anscheinend bewege ich damit nicht genug, also begebe ich mich auf eine Reise und gucke, woran liegt es denn wirklich? Womit kann ich mehr bewirken? Da gibt es verschiedene Stationen. Und am Ende stelle ich fest ok, eigentlich sollte ich keine Meerestiere mehr essen. Damit kann ich am meisten bewirken.
Carsten Ich glaube, dass dieser Handlungsstrang und diese Erzählweise auch ganz klar dem geschuldet ist, dass der Produzent und auch der Erzähler Menschen erreichen möchte, die sich mit diesem Thema bisher noch gar nicht beschäftigt haben. Der kommt dann natürlich erstmal so mit seiner eigenen, schon fast so einer Grundnaivität ne, also ähnlich wie Kip Andersen in den anderen Dokumentationen also. Erstmal glauben, dass die Welt heile ist, aber irgendwie schon feststellen na ja, an der einen oder anderen Stelle ist dann doch ein Problem, ne, Kip Andersen hat er damals angefangen mit seinem „Ich dusche jetzt nur noch kurz“ und keine Ahnung was, also so ganz ja, und also dieses kurz Duschen ist jetzt bei Seaspiracy eben der Plastikstrohhalm, und darüber wird dann halt der Handlungsbogen so ein bisschen aufgebaut, um klarzustellen: Moment, das sind so kleinere Maßnahmen, die sind im Grunde genommen komplett nichtig. Wir haben es wirklich mit ganz, ganz großen Problemen zu tun, und denen nähert sich der Erzähler quasi an, klärt darüber auf, dass es da wirklich grundlegende Probleme gibt, und ich habe auch den Eindruck, dass das gerade so die, für uns als vegan lebenden Menschen, die so ganz wichtigen ethischen Themen ganz bewusst relativ kurz und auch relativ weit hinten behandelt werden, um überhaupt erst mal Menschen, die sich bisher überhaupt gar nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben da, ich sag jetzt mal mit dem Vorschlaghammer einfach die Realität jetzt klarzumachen, und pass mal auf, wir haben hier wirklich ein massives Problem und wir müssen handeln, so und das ist, das ist das Hauptargument überhaupt, so und dass aber den Tieren dort unendliches Leid passiert, das ja weiß ich nicht, aus meiner Sicht ist es auch definitiv zu kurz gegriffen, aber ich glaub das ist einfach dem geschuldet, dass einfach dieses Hauptmotiv anders gewichtet ist.
Stefanie Ja was denkst du denn, für wen ist diese Doku was, wem würdest du dir empfehlen?
Carsten Ja, im Grunde genommen allen Menschen, die sich bisher mit einer veganen Lebensweise noch nicht auseinandergesetzt haben. Also ich glaub jeder, der irgendwie schon sich mit vegan beschäftigt hat oder generell schon den Entschluss getroffen hat, dem wird das nicht wirklich viel Neues bringen. Also mir hat es jetzt keinen Auftrieb gegeben, also es ist jetzt nicht so, dass ich sage woah super ne, aus dem Grund bin ich jetzt vegan geworden. Sondern das ist einfach nur mal so ein Vertiefen von Informationen oder Vervollständigung von Informationen, die ich bisher eh schon irgendwo hatte. Oder glaube, gehabt zu haben.
Stefanie Mich hat es eigentlich eher runtergezogen, also ich hab mich auch gezwungen, mir das anzuschauen, damit wir dir halt hier die Folge aufnehmen können, weil ich schon wusste, dass das einfach was ist, was mich emotional betrifft. Und ja, natürlich wusste ich das nicht alles so in der Tiefe, was da gezeigt wurde. Aber ich bin auch der Meinung, dass ich das nicht unbedingt alles wissen muss, um aktiv zu werden. Also natürlich ist es gut, viel zu wissen, nur es macht bei mir jetzt nicht den Unterschied aus zwischen passiv und aktiv, und ich denke, dass der Film tatsächlich auch für Menschen ist, die sich gegen Plastik engagieren. Also ich glaube, dass das ein guter Ansatzpunkt, weil das nämlich genau diese Story halt ist von wegen Hey, ich habe gemerkt, das ist dieser Plastikstrudel, und ich sollte Plastikfrei leben, und davon gibt es ja wirklich viele Menschen habe ich ja feststellen können jetzt, durch meine Tätigkeit bei der VHS, dass da großer Bedarf besteht, dass Menschen gerne wissen wollen, wie man Plastik frei lebt. Und das heißt, wenn du in deinem Bekannten-, Verwandtenkreis Menschen hast, die dafür sensibilisiert sind, Plastikfrei zu leben, aber noch nicht vegan leben, dann ist das was für sie. Das denke ich schon.
Carsten Also das stimmt, da hatte ich jetzt gar nicht darüber nachgedacht, ich habe das jetzt tatsächlich so aus dieser ethisch-veganen Brille gesehen, aber klar, das ist ja genau der Aufhänger. Damit fängt der Film an und ja, er ist natürlich dann, von der Dramatik her schlägt das schnell um, weil Plastik eigentlich nachher im weiteren Verlauf des Films eigentlich überhaupt gar nicht mehr relevant wird, ne, aber ich glaub.
Stefanie Ja, aber das ist ja genau das.
Carsten Du hast das Publikum herangeführt an das richtige Problem genau.
Stefanie Ja, also deswegen denke ich, dass, da kannst du das Menschen empfehlen wirklich, die noch nicht vegan leben, weil Menschen, die schon vegan leben, die brauchen sich das nicht dringend nochmal anzugucken. Wenn du natürlich Interesse daran hast, du lebst vegan und willst es dir gerne angucken, fühlst du dich emotional stabil, warum nicht. Also klar, wie gesagt, mehr wissen schadet jetzt in diesem Fall nicht, auf keinen Fall, aber wenn du halt generell so wie ich eher sensibler bist was solche Bilder angeht, dann brauchst du dir das wirklich nicht anzuschauen, aber wenn du das Gefühl hast, du möchtest etwas tun, und es gibt Menschen in deinem Umfeld, die so auf dieses Plastikthema fixiert sind, dann empfiehlt ihnen diesen Film.
Carsten Ja, zumal tatsächlich, wenn man das so nochmal, oder wenn ich das nochmal so durch denke, kommst du ja quasi von diesen Plastikthema ins eigentliche Problem, und es werden hier nachher auch so die letzten Gegenargumente nochmal so ein bisschen genommen, ne, also einmal dieser ethische Aspekte, so nach dem Motto Fische fühlen ja nichts, ne, die empfinden ja keinen Schmerz, das wird quasi debunkt. Und auch so dieses Argument ja aber Fisch ist ja wichtig aufgrund der Omega 3 Fettsäuren, ne, auch das wird zum Schluss nochmal behandelt, da kamen dann auch so aus der veganen Szene würde ich gerade schon sagen, wieder bekanntere Gesichter zu Wort. Unter anderem Doktor Michael Greger kommt da nochmal zum Wort, stellt an der Stelle nochmal klar, dass Fisch ein hoch belastetes Lebensmittel ist, wenn man das denn als Lebensmittel bezeichnet, ja so in Anführungszeichen, also ihm wird halt die Frage gestellt, auf was man denn verzichtet, was für Nährstoffe oder was fehlt einem, was fehlt einem, wenn man keinen Fisch isst sondern, und dann fängt er an, die Litanei der Schadstoffe, die sich da im Fisch dann anreichern, zu zitieren, und gleichzeitig wird aber auch nochmal dargelegt, dass das genau der Grund, weswegen die meisten Menschen glauben, ich muss jetzt Fisch essen, ja so diese Omega 3 Fettsäuren, diese speziellen Omega 3 Fettsäuren, dass die eigentlich gar nicht nativ im Fisch vorkommen, sondern ursprünglich eigentlich in Algen vorkommen, und der Fisch quasi über die Nahrungskette nur diese Anreicherung dieser Fettsäuren dann ja konsumiert. Und das ist ja ähnlich wie beim Thema B 12. Ich kann das auch den Tieren zum Fraß vorwerfen, und dann anschließend die Tiere essen und behaupten, ich muss Fleisch essen, weil sonst kriege ich keinen B 12 und so, das ist jetzt hier auch mit diesen Fettsäuren dargestellt worden, um einfach klarzustellen: Pass mal auf, du kannst auch am Anfang der Nahrungskette anfangen, du musst nicht am Ende, also einem relativ späten Teil.
Stefanie Du musst diesen Umweg über den
Carsten Fisch nicht gehen, genau, sondern du kannst es direkt aus Algen oder Algenöl auch gewinnen.
Stefanie So also zusammenfassend schon eine gute Dokumentation, viele Fakten präsentiert, gängige Story was du schon aus Cowspiracy kennst und vielleicht auch von der grünen Lüge. So ne Mischung bisschen daraus, wobei bei Cowspiracy war es ja auch so, dass sie da auf verschiedenen Messen glaube ich sogar waren und so ne also.
Carsten Auf jeden Fall Kino tauglich, Kino tauglich Format, ja.
Stefanie Dann war's das jetzt erstmal zu dieser Dokumentation, und ich möchte mich jetzt noch bei allen treuen Steady Unterstützer:innen bedanken, vor allem auch denen, die jetzt ihr Jahrespaket verlängert haben. Das ist jedes Mal ein Glücksmoment für mich, weil ich dann weiß ok, du unterstützt mich für ein weiteres Jahr, und das ist wirklich schön. Und wenn du auch das Gefühl hast, hier der Podcast bringt dir was, und die anderen Podcasts, der kostenlose „Von Herzen vegan Clan“ und auch die Emailkurse, die ich kostenlos anbiete, und du möchtest gerne etwas zurückgeben, dann schließ dich gerne den Steady Unterstützer:innen an. Ich freue mich darüber, und den Link dafür findest du hier unter der Folge oder in den Shownotes.
Carsten Dann sage ich mal, in diesem Sinne
Stefanie In der Metropolregion Hamburg sagt man Tschüs
Carsten Und auf Wiederhören
Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan
Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.
Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.
Wenn ich eine neue Online-Community eröffnen werde, erfährst Du es unter anderem hier.

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