Folge 266 - Landreisen: mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Europa, nach Nordafrika und bis nach Iran

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Folge 266 - Landreisen: mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Europa, nach Nordafrika und bis nach Iran

Links zur Folge

Buch "Landreisen" von Richard Kaufmann
https://razelhanout.de/buch/landreisen-softcover/

Podcastfolge zum Buch "Slow Travel" von Dan Kieran
https://von-herzen-vegan.de/podcastfolgen/folge-174-slow-travel-die-kunst-des-reisens

Die Onlinecommunity: "Gemeinsam in eine klimagerechte Zukunft"
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Transkript der ersten 7 Minuten (nur grob Korrektur gelesen)

Stefanie Wir nehmen diese Folge gerade sehr spontan auf. Ich möchte Carsten nämlich hier vor laufender Kamera hätte ich fasst gesagt, vor laufendem Mikrofon von einem Buch erzählen, dass ich gerade gelesen habe und dieses Buch wurde mir von Andrea empfohlen. Also nochmal herzlichen Dank, Andrea!

Es handelt sich um das Buch „Landreisen - Reisen ohne Ziel“ von Richard Kaufmann, relativ neu aus 2021 erschienen, also letztes Jahr. Geschrieben wurde es 2020, also schon während der Pandemie und es ist anscheinend auch aufgrund der Pandemie nur entstanden, weil da die Zeit zur Verfügung stand und eben nicht gereist werden konnte. Und ich hatte dieses Buch schon länger auf meiner Leseliste und durch einen glücklichen Zufall konnte konnte ich es in der Zentralbibliothek ergattern lassen - quasi durch Carsten. Das war nämlich immer verliehen und es gibt nur dieses eine Exemplar bei uns in ganz Hamburg.

Das Buch ist relativ klein, ich würd sagen DIN A 6 Taschenbuchformat, knapp gut 200 Seiten umfasst es und was mir halt jetzt so während des Lesens stark aufgefallen, dass das eben aus der Perspektive eines weißen jungen Mannes, eines weißen, deutschen, jungen Mannes, also mitteleuropäischen Mannes geschrieben wurde.

Er nimmt darauf tatsächlich im Nachwort noch Bezug, allerdings hätte ich mir das wirklich während des Lesens schon öfter gewünscht, dass er da etwas reflektierter schreibt, weil ich jetzt mit dem, was ich jetzt alles weiß, doch irgendwie gedacht hab ok, das ist doch ziemlich unreflektiert wie er an all das rangeht. Und dann eben im Nachwort 2 Seiten schreibt er dann noch ja, er hätte das eben extra so gemacht, weil er das nicht schönreden will, dass er sich damals so verhalten hat. Und dann eben auch zeigen möchte, dass er Fehler gemacht hat und sich jetzt weiterentwickelt hat.

Das also vorab, falls dir das dann auch auffällt, wenn Du dieses Buch liest, lieber Hörer, liebe Hörerin. Ich denke, wenn du dich fürs langsame Reisen interessierst und auch das Buch „Slow Travel - die Kunst des langsamen Reisens“ von Dan Kieran schon gelesen hast, dann ist dieses Buch hier eine sehr gute Ergänzung. Allerdings fand ich tatsächlich „Slow Travel“ besser. Ich weiß aber nicht, ob das eben einfach nur dem geschuldet ist, dass Dan Kieran da schon viel darauf Bezug genommen hat, dass er eben auch mit eigenen Kindern reist.

Der Autor des Buches „Landreisen“, was ich hier in Händen halte, hat anscheinend noch keine Kinder. Zumindest kommen sie nicht vor und die meisten Reisen, die er unternommen hat und hier in diesem Buch schildert, hat er auch alleine als Single unternommen, später auf einer der Reisen, trifft er seine Frau. Seine, zumindest zum Stand des Buches, derzeitige Frau, mit der er dann weiterreist und auch beschreibt, wie er mit ihr reist. Allerdings macht das so ein Viertel des Ganzen aus, vorher ist er eben als junger, weißer Mann unterwegs und hat da eben auch ganz andere Erfahrungen gemacht, als jetzt ich zum Beispiel machen würde, oder People of Color machen würden oder, oder, oder?

Carsten Das heißt also, er ist quasi privilegiert. Und die Erfahrungen hängen stark mit seinen weißen, männlichen Privilegien zusammen und lassen sich so nicht auf alle Personen übertragen, die auch gerne Reisegelüste haben, aber vielleicht nicht dieser Privilegien.

Stefanie Ich würde sagen Jein. Ein klares Jein. Er beginnt mit einer Reise nach Marokko, die er als 19 Jähriger unternommen hat. Der Autor ist 1985 geboren, das heißt 19 da war es also 2004 war er da unterwegs und er beschreibt da halt schon recht naiv, wie er da nach Marokko gereist ist. Klar, dieses planlose, ziellose Reisen. Er hat dann seine Kreditkarte vergessen. Dann hat er nur hundert Euro zur Verfügung, womit er dann irgendwie nach Marokko reisen möchte. Und als er dann angekommen in dem Land ist, kann er halt sich in dieser Rolle als weißer, männlicher Mitteleuropäer frei bewegen, während schon alleine als weiße, deutsche oder mitteleuropäische Frau ich mich dann nicht frei bewegen könnte und so macht er halt ganz andere Erfahrungen als Menschen, die sich nicht diesem Bild zuordnen, machen würden.

Später reist er auch noch in den Iran und ist auch generell eben mehr so in diesem Raum unterwegs und überall dort, wo Frauen zumindest nicht so privilegiert sind und so auch eben die nicht diese Möglichkeit hätten, auf diese Art Erfahrungen zu machen. Andererseits wechseln diese Reiseberichte sich ab mit generellen Empfehlungen, die er ausspricht und die sind dann wiederum für alle, so, dass wir dafür an seinen Erfahrungen schon teilhaben können.

Ich nenne hier mal so 2-3 Beispiele, also ein Kapitel heißt, "Legen wir das Motiv des Urlaubs fest" und er hat da in diesem Kapitel eine sehr praktische, handfeste Tabelle integriert. Die er so aufteilt in "wieviel Zeit steht mir zur Verfügung?", "welches Reisemotiv habe ich?" und "In welcher Distanz sollte ich verreisen?" und so als ersten Punkt nennt er da diese obligatorischen 2 Wochen, die ich zur Verfügung habe.

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