Folge 270 - Verreisen mit Bahn und Fahrrad: ein Praxistest

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Folge 270 - Verreisen mit Bahn und Fahrrad: ein Praxistest

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Vollständiges Transkript

Carsten Wir reisen einfach vegan und dieses hier ist unser Forscherpodcast mit Carsten und Stefanie.

Stefanie Per Bahn oder mit dem Rad.

Carsten Denn eines ist klar.

Stefanie Weiter wie bisher.

Carsten Fährt es so nicht.

Stefanie Wenn du das Intro angehört hast und da nicht vorgespult hast, weil du schon seit etlichen Jahren immer vorspulst, weil du es ja schon kennst, dann weißt du, worum sich diese Folge dreht. Nämlich ums Reisen. Und ich hatte mal nachgeschaut Wir haben vor fünf Jahren, fast exakt vor fünf Jahren, eine Podcastfolge rausgebracht zum Thema Vegan an der Ostsee. Und das war natürlich nicht allumfassend, sondern nur subjektiv. Und heute wollen wir auch noch mal über vegan an der Ostsee sprechen.

Carsten Allumfassender und objektiver oder?

Stefanie Genauso subjektiv wie vor fünf Jahren, nur mit den Erfahrungen von fünf Jahren mehr. Genau. Und bevor wir jetzt darüber sprechen, möchte ich mich noch mal ganz herzlich bedanken bei all diesen wunderbaren tollen Menschen, die mich finanziell unterstützen. Sei es über Steady oder per Überweisung auf das Bankkonto. Das geht ja jetzt mittlerweile auch. Auf vielfaches Drängen habe ich mein Bankkonto preisgegeben und manche Menschen nutzen auch das. Also einen herzlichen Dank an all diese Menschen, denen das, was ich hier tue und teilweise auch Carsten tut,

Carsten Dankeschön!

Stefanie tatsächlich auch Geld wert ist. Und ich nutze dieses Geld, um einfach die Hostingkosten, also die reinen laufenden Kosten zu zahlen.

Carsten Und nicht um davon in Urlaub zu fahren.

Stefanie Das wäre ein sehr knappes Budget für einen Urlaub. Auf jeden Fall.

Carsten Mit 9 € Ticket geht das genau.

Stefanie Fürs 9 € Ticket hätte es gereicht.

Carsten Ich sage nicht wie die Ferienwohnungen finanziert wird.

Stefanie Aber genau. Oder das Essen usw. Gut, aber lassen wir mal den Spaß beiseite. Also ganz herzlichen Dank an die Menschen, die mich finanziell unterstützen oder auch uns und auch an die Menschen, die jetzt schon sich gemeldet haben, um ein Transkript einer Folge Korrektur zu lesen. Da bin ich sehr dankbar für. Fast alle wollen anonym bleiben, weswegen ich jetzt auch gerade keine Namen nenne. So allerdings sind es bisher wirklich sehr, sehr wenige Menschen, die sich gemeldet haben. Ich verstehe, dass das viel Zeit kostet.

Wenn du das Gefühl hast, du möchtest gerne was zurückgeben. Das bringt dir hier alles was. Dieser Podcast und auch die anderen Podcasts, das Experimentarium, alles was ich so mache und du hast aber keine finanziellen Möglichkeiten, dafür aber zeitliche, dann freue ich mich wirklich, wirklich sehr, wenn du dich meldest und mir eine Email schreibst an post@vonherzenvegan.de und wenigstens eine Folge Korrektur liest. Also wie gesagt, wenn das alle machen würden, die hier zuhören, dann wären wir mehrfach, mehrfach und nochmals mehrfach durch. Aber da sich ja nur wenige melden, ist es super, wenn du überlegst und schwankst und sagst na ja, eigentlich würde ich gerne, dann schwank doch mal zu dieser Seite, wo du sagst: Ja, ich mache das. Also eine Folge Korrekturlesen zum Beispiel.

Warum mache ich das jetzt alles mit den Transkripten und dem Korrekturlesen? Ich bin gerade dabei Deutsche Gebärdensprache zu lernen, einfach aus dem Grund, weil ich irgendwie barrierefreier leben möchte. Ich möchte diese Kultur verstehen und auch mit gehörlosen Menschen kommunizieren können. Und ein Schritt in diese Richtung ist es, diese rein für hörende Menschen konzipierten Podcastfolgen in eine Form zu bringen, die nicht hörende oder vielleicht auch Menschen, die nicht so gut dieser Sprache mächtig sind, die Möglichkeit zu geben, auch an den Inhalten zu partizipieren. Denn so wird das Ganze einfach barrierefreier. Und es gibt natürlich auch Menschen, die einfach nicht gerne Podcasts hören, die lieber lesen. Für diese Menschen wäre das auch super. So dass also die Inhalte, die Carsten und ich hier und ich in den anderen Podcasts auch dann wirklich für viel mehr Menschen zugänglich werden. Das ist mein Ziel und da würde ich mich wirklich riesig freuen, wenn du mich dabei unterstützt, dieses Ziel zu erreichen.

Nun kommen wir mal zum eigentlichen Thema der Podcastfolge. Das ist das Thema Reisen. Also quasi die Praxis, nachdem wir in der letzten Folge eher über Mobilität und Verkehrswende und so was alles gesprochen haben, im Theoretischen, auch im praktischen Kontext, aber nicht so subjektiv, sondern eher aus dem: was kann ich als Aktivist·in tun? Es ist jetzt einfach mal so ein Erfahrungsbericht, sage ich mal, weil wir das letzte Mal das vor fünf Jahren gemacht haben. Wobei wir zwischendurch ja auch schon mal über das Thema Reisen gesprochen hatten. Aber jetzt wollten wir noch mal so explizit darüber sprechen, weil wir einfach in der letzten Woche jetzt in den Herbstferien auf der Insel Poel waren, auf der wir noch nie waren.

Carsten Neuland für uns.

Stefanie Ostseeinseln erkunden ist so für mich so ein kleines Hobby geworden. Jetzt tatsächlich angeregt durch eine Buchserie, was ich auch immer wieder spannend finde. Vielleicht noch mal so als kleinen Einschub, wenn wir überlegen oder Du, liebe·r Hörer·in, wie kann ich andere Menschen bewegen, wie kann ich sie anstiften, etwas zu ändern oder etwas zu erkunden? Da sind Bücher natürlich auch eine Möglichkeit. Also nicht nur Sachbücher, sondern auch Romane.

Carsten Über Geschichten anstiften.

Stefanie Genau. Geht natürlich auch über Musik, also Kultur generell. Theaterstücke, was auch immer dir einfällt. Aber in diesem Fall waren es Romane, die sich auf die verschiedenen Ostseeinseln bezogen haben und dort gespielt haben und wo es auf jeden Fall auch um Natur und Verbundenheit und wie stelle ich das wieder her, Artensterben und so was alles ging. Und da wurde über die Insel Poel so viel geschrieben, dass ich gedacht habe, ich muss da unbedingt mal hin. Und dann habe ich Carsten und das Kind gezwungen, eine Woche Urlaub mit mir da zu machen.

Carsten Ja genau. Völlig unter Zwang haben wir sämtliche Positionen und Orte und Gegebenheiten ausgelotet, von denen du da in diesen Romanen gelesen hast.

Stefanie Ich habe das alles nachgestellt...

Carsten Ein Urlaub nach Skript quasi.

Stefanie Ich hatte immer das Buch dabei. Nein, das Buch hatte ich natürlich vorher mal ausgeliehen, aber da hatte ich es nicht dabei. Aber ich wusste noch okay, sie war dort, sie war dort, sie war dort und das wollte ich auch alles sehen, weil das so toll beschrieben war. Unter anderem die Steilküste, wo noch Kabel raushängen aus der Wand, die noch von der Verkabelung aus der ehemaligen DDR stammen, wo damals Flutlichtanlagen waren, damit die Menschen nicht von Ost nach West wechseln konnten. Zum einen ist das natürlich eine fürchterliche, schreckliche Vergangenheit, zum anderen aber natürlich auch faszinierend, dass da immer noch Kabel raushängen und die habe ich auf den ersten Blick erst nicht gefunden. Aber dann haben wir tatsächlich auch Kabel gefunden.

Carsten Als wir sie bewusst gesucht haben, waren wir, glaube ich, am falschen Strandabschnitt.

Stefanie Aber es war der Strandabschnitt, der im Buch genannt wurde.

Carsten Dann, als wir nicht drauf geachtet haben, sind wir dann mehr oder weniger drüber gestolpert, im wahrsten Sinne des Wortes.

Stefanie Da war dann wohl die Autorin nicht so ganz genau. Naja gut, also jedenfalls war das so auch mein Impuls, warum ich jetzt zu dieser Insel wollte und was auch dazu geführt hat, dass wir auf dieser Insel gelandet sind, ist, dass sie nicht so weit von Hamburg entfernt ist.

Carsten Also das ist tatsächlich für uns ja auch ein wichtiges Kriterium, dass wir nicht episch lange reisen und nicht auf irgendwelche Verkehrswege angewiesen sind oder die zu überbrücken sind, wo ich jetzt nur per Schiff oder per Flugzeug hinkomme, sondern in dem Fall war auch die Bahnanbindung für uns ein wichtiges Kriterium, dass wir wussten, wir können ein großes Teilstück tatsächlich mit der ganz normalen Bahn zurücklegen, in unserem Fall sogar mit einem entsprechenden Länder Ticket, also Bundesland Ticket, was dann ja auch noch mal kostengünstig ist. Und wir hatten auch die Möglichkeit, unsere Fahrräder mitzunehmen, so dass wir dann das letzte Teilstück von der Endstation von Wismar aus zur Insel Poel mit Fahrrad, das waren so 14 Kilometer, zurücklegen konnten, um dann auch auf der Insel autark mit den eigenen Fahrrädern unterwegs zu sein. So, und das ist natürlich jetzt ein Reiseanspruch. Ich sag jetzt mal für jemanden, der·die aus Süddeutschland kommt, der·die muss sich dann natürlich irgendwo anders regional einfinden, vielleicht irgendwie Schwarzwaldliteratur oder Romane lesen, um das ähnlich abzubilden zu können. Also das ist so der Kontext, in dem wir unterwegs waren.

Stefanie Ja, aber das war jetzt auch das erste Mal, dass wir die Fahrräder mitgenommen haben in der Bahn. Das heißt, das war jetzt auch unser erstes Erlebnis. Wie wird das wohl sein? Wir hatten im Sommer, als das 9 € Ticket noch galt, auch mal überlegt, die Fahrräder mitzunehmen. Aber da war alles hoffnungslos überfüllt. Ja, da hatten wir auch so Erlebnisse.

Carsten Da ist man ohne Fahrrad auch nicht reingekommen.

Stefanie Dass die Bahn so voll war, dass wir da tatsächlich nicht mehr reingepasst haben. Egal ob mit oder ohne Fahrrad, einfach als Person. Jetzt, diesmal war das einfach ein Wagnis, sich zu überlegen okay, wir nehmen unsere Fahrräder mit und wir versuchen es jetzt einfach mal! Wir haben das Glück, dass diese Regionalbahn unweit von unserem Wohnort am Bahnhof abfährt. Also dass wir nicht bis zum Hauptbahnhof fahren müssen und dann mussten wir auch nur einmal umsteigen. Das heißt, wir sind mit den Fahrrädern von der einen Bahn in die andere Bahn umgestiegen und da war das Glück, dass der Anschlusszug auf dem gleichen Gleis gehalten hat, so dass wir da nicht mit den Fahrrädern noch in den Aufzug und zum nächsten Gleis usw und so fort. Und wir hatten auch einen Anhänger dabei. Da bin ich schon öfter gefragt worden: Wie macht ihr das ohne Auto, ich nehme immer eine ganze Kiste voll mit Essen mit in meinem Auto und packte alles mögliche rein. Wie macht ihr das denn jetzt tatsächlich mit Fahrrädern? Wir haben dann einen Fahrradanhänger, vollgepackt mit Sachen und teilweise auch mit Essen, weil wir jetzt Mitglied bei der solidarischen Landwirtschaft hier bei uns sind und da wird können wir jeden Freitag unseren Anteil aus dem Depot abholen und den hatten wir dann, als wir samstags in den Urlaub gefahren sind, noch da abgeholt, also

Carsten frisch eingepackt und dann zum Bahnhof gefahren.

Stefanie Ja, genau. Und das heißt, wir hatten einiges an Gemüse schon dabei und haben auch Gewürze und alles mögliche, was wir sonst noch brauchten, schon eingepackt. Das war der Vorteil von diesem Anhänger, dass es so ähnlich ist wie im Kofferraum vom Auto, dass man alles Mögliche reinstopfen konnte. Wenn wir vorher ohne Fahrräder verreist sind, einfach nur mit Rucksack und einem Koffer, haben wir kein Essen mitgenommen, weil das einfach zu viel war.

Also zum Beispiel, als wir jetzt im Sommer unterwegs waren, da waren wir in Cuxhaven – da waren wir einmal ausnahmsweise an der Nordsee und nicht an der Ostsee, wo wir doch sonst immer an die Ostsee reisen, wollten wir diesmal einmal das Watt sehen - da haben wir so wenig wie möglich eingepackt und dann vor Ort uns eingedeckt.

Das ist aber auch was, wo wir immer vorher schauen, auch vom Ferienhaus oder von der Ferienwohnung her, je nachdem, was gerade besser passt, wie die Lage ist und wo da die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind. Als wir da an der Nordsee waren, hat Cuxhaven den Vorteil, dass es auch noch einen Biomarkt gibt und mehrere Supermärkte und so, also das heißt Cuxhaven war nicht das Problem, da war es alles super ausgestattet. Aber jetzt auf der Insel gab es nur einen einzigen Supermarkt.

Carsten Einen Rewe, von dem wir vorher nur von dessen Existenz wussten und Schlimmstes befürchtet haben.

Stefanie Wir hatten gedacht, das ist so ein olles Teil.

Carsten Was willst du von so einem kleinen Insel Supermarkt schon erwarten? Das war so die Haltung, mit der wir da hingefahren sind.

Stefanie Genau deswegen hatten wir schon viel eingepackt und gedacht okay, das Nötigste, so wie Nudeln oder so, das kriegen wir da schon, so dass wir dann so rudimentär uns da auf jeden Fall versorgen können. Aber wir hatten Gemüse, Kartoffeln und sowas alles dabei und dann sind wir sehr positiv überrascht worden.

Carsten Ja, das hat uns echt so schon fast geflasht. Also mit unserer Gedankenwelt waren wir wirklich, ja, haben wir befürchtet so einen wirklich kleinen usseligen Tante Emma Supermarkt oder sowas vorzufinden mit einem sehr eingeschränkten Sortiment. Und das, was da dann vor Ort war, das war ja schon fast der vegane Himmel, wollte ich gerade schon sagen. Also die hatten echt ein sehr breites Sortiment an veganen Lebensmitteln. Allerdings auch Fertiggerichte.

Stefanie Aber letztlich, ich weiß nicht, wenn ich im Urlaub bin, dann gönne ich mir sowas auch mal, so oft fahren wir dann auch nicht.

Carsten Dann darf auch mal Müll anfallen.

Stefanie Genau. Aber jedenfalls da gibt es immer wirklich viele vegane Produkte. Das heißt, solltest du mal Urlaub auf der Insel Poel machen wollen, kannst du dich auf jeden Fall darauf verlassen, dass du da in dem REWE auch rundum versorgt werden kannst. Natürlich ist es jetzt auch nicht so, dass es alles bio ist und alles Palmfettfrei. Das kommt ja immer drauf an. Aber da muss man dann so ein bisschen schauen und ich glaube so die ganz speziellen Sachen, wir haben jetzt zum Beispiel keinen Kala Namak gebraucht in der Woche. Ich weiß nicht, ob es das da gäbe, da habe ich nicht nachgeschaut. Aber letztlich, wenn du einfach nur den Anspruch hast, ich möchte was Veganes haben und ich möchte vielleicht auch nicht immer kochen, gab es auch Pizza und verschiedenste Fertiggerichte und so, dann ist es da auf jeden Fall gut.

Carsten Ja, also man muss schon Kompromisse eingehen, auch gerade so, wenn du tatsächlich Obst und Gemüse kaufst. Also das, was ich da gesehen habe: Du kannst entweder Bio, dann kommt es aus Spanien oder kannst regional.

Stefanie Ja, es kommt dann wieder auf die Jahreszeit an, das war jetzt Herbst. Da ist es ja auch so, dass viele Sachen einfach nicht mehr regional erhältlich sind. Aber wir hatten ja, wie gesagt, unser eigenes Gemüse dabei, also von daher mussten wir eigentlich nichts mehr kaufen.

Carsten Na ja, also die Grundversorgung, wenn du eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus hast und selber kochen kannst, ist damit dann ja eigentlich komplett irgendwie abgegolten oder abgedeckt. Schwieriger wird es, wenn du gerade auch auf der Insel Poel als vegan lebende Person auswärts essen möchtest.

Stefanie Ja, das haben wir gar nicht gemacht, weil da ist nichts. Ja klar, es ist fischlastig.

Carsten Vielleicht Pommes oder so würdest du finden.

Stefanie Pommes findest du meistens überall. Das ist das Schreckliche. Dass es immer nur Pommes gibt. Das Kind ist schon total genervt, dass es überall immer nur Pommes gibt, wenn es mit den Großeltern oder so unterwegs ist. Überall gibt es immer nur Pommes. Also es hat schon gar keine Lust mehr auf Pommes. Das ist das einzige, was es als vegan es gibt, auch in Freizeitparks und so steht überall, ja überall gibt es was Veganes, aber es ist immer nur Pommes.

Das ist auf jeden Fall auch etwas, was wir vor sechs Jahren schon gelernt haben, als wir das erste Mal so richtig als Veganer·innen in den Urlaub gefahren sind. Vorher sind wir nicht in Urlaub gefahren. Also wir waren zwar schon vegan, aber sind nicht in den Urlaub gefahren. Da sind wir ins Hotel für eine Woche und das war nicht gut. Also es war ein vegetarisches Hotel, wo man auch vegan essen konnte, aber wir waren so darauf angewiesen überall immer was zu kaufen und es gab nur dort was und man konnte sich auf dem Zimmer nicht irgendwas warm machen. Das heißt, seitdem sind wir immer entweder in einer Ferienwohnung oder im Ferienhaus untergekommen, weil es viel entspannter ist, sich dann die Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Vor allem mit Kind. Das kann natürlich nach Lebenssituationen je nachdem unterschiedlich sein.

Ich würde aber sagen, als Veganer·in auf der Insel Poel zum Beispiel oder generell vielleicht irgendwo, wo es kein großes gastronomisches Angebot gibt, was über Fisch und Fleischgerichte hinaus gibt, ist es immer sinnvoll, eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus zu mieten, weil du da dann entspannt einfach deine Mahlzeiten zubereiten kannst und nicht darauf angewiesen bist, dich da irgendwie in so einer Gaststätte herumzuärgern mit Menschen, die nicht wissen, was vegan ist oder so, also das ist was, was wir seit diesem einen Erlebnis immer so machen.

Vielleicht wird es irgendwann anders sein, wenn das Kind erwachsen ist und dann die Welt vegan lebt. Dann ist es vielleicht so, dass wir immer überall essen gehen, aber im Moment kann ich das nur empfehlen eine Ferienwohnung oder einem Ferienhaus je nach Bedürfnissen zu mieten und dann auf diese Art einfach entspannt den Urlaub zu genießen. Denn gerade in solchen eher ländlichen Gegenden sind ja vegane Restaurants oder generell vegane Angebote eher rar gesät. Wobei ich, als wir auf die Insel gefahren sind, da schon so eine Art Mini Foodtruck gesehen habe, der neben allerlei Fleisch auch vegane Spezialitäten angeboten hat.

Carsten Die wir aber nicht weiter ausloten konnten, weil der wirklich nur zu dem Zeitpunkt da war, wo wir auf die Insel gefahren sind.

Stefanie Genau das war samstags nachmittags und wir haben diesen Foodtruck Mini Anhänger da nie wieder gesehen. Also könnte es auch eine Illusion gewesen sein. Ein magisches Erlebnis. Wo ich nämlich dachte: Boah, guck mal, wir fahren auf die Insel und da gibt es vegane Spezialitäten. Aber wir mussten unbedingt noch zu einem gewissen Zeitpunkt den Schlüssel abholen für das Ferienhaus und deswegen wollte ich da nicht anhalten. Und ja, auf dem Rückweg waren wir zu früh. Wahrscheinlich. Ich weiß nicht, ob das da immer nur samstags steht oder vielleicht war das nur.

Carsten So nachmittags oder so, an einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr.

Stefanie So etwas gibt es also, von daher scheint es da schon was zu geben. Aber wir haben wirklich die ganze Insel uns angeguckt und waren eigentlich in fast allen Orten, wo es auch wirklich Gastronomie gab und überall war nichts Veganes. Also jetzt wie gesagt, außer vielleicht so einem Salat oder Pommes. Wobei das Eiscafe in Kirchdorf da standen Markierungen dran. Von wegen vegan, glutenfrei, sojafrei oder was auch immer. Aber da sind wir nicht reingegangen. Also es könnte sein, dass es da noch mal im Eiscafe wahrscheinlich so Sorbetsorten oder sowas gibt. Das schon, aber wir haben dann lieber einfach im Rewe Eis gekauft, als uns dahin zu setzen. Von daher: es kann sein, dass du da noch was findest, aber sonst haben wir wirklich nirgendwo was gefunden, weil alles so auf Fisch ausgelegt ist.

Carsten Generell finde ich aber diesen Gedanken der Selbstversorgung ja auch insofern vorteilhaft, als dass - haben wir jetzt nicht so episch gemacht, weil die Insel nicht nicht groß genug war - aber wenn du jetzt Tagestouren machst, kannst du natürlich dann schnell Brot oder Brötchen schmieren und dann so belegen, wie du es brauchst. Auch in den Mengen, wie du es meinst, für den Tag irgendwie einteilen zu müssen. Das hätte ich im Hotel natürlich nicht. Und mich immer darauf zu verlassen, dass ich da irgendwo keine Ahnung am Strand dann noch so eine Würstchenbude finde, wo ich dann eine Pommes bekomme, nur um satt zu werden, würde ich dann auch ungern wollen. Also da bin ich dann doch eher ein Freund davon, ein paar Brötchen einzupacken in den Rucksack. Wasser hast du ja meistens sowieso immer dabei und dann bist du zumindest versorgt und auch nicht unbedingt darauf angewiesen, dass du jetzt irgendwie verköstigt werden kannst.

Stefanie Ja, und Pommes, um satt zu werden, ist ja jetzt auch nicht wirklich so das Ziel.

Carsten Nicht die kulinarische Erfüllung.

Stefanie Genau. Ich hatte mal in einem Bildungsurlaub einen Teilnehmer, der gesagt hat, er geht so gerne immer essen, überall. Und zwar ganz spontan. Und deswegen funktioniert das mit vegan nicht. Aber er hat kein Geld für Bio und da habe ich auch länger drüber nachgedacht, weil ich meine auch das ist ein Kostenfaktor, wirklich überall einzukehren und da gebe ich lieber Geld für Bio aus, als überall einzukehren und mich da gastronomisch verköstigen zu lassen. Es ist tatsächlich ein Abwägen, was wir da mit unserem Geld machen. Also letztlich kann ich ja damit, wenn ich mich selbst versorge, auch darüber entscheiden, wie das mit der Verpackung ist, ob das alles palmölfrei ist usw und so fort, was ich ja alles nicht weiß, wenn ich jetzt in eine Gaststätte einkehren und dort etwas bestelle, denn da steht oft nicht dran, wie das verpackt war oder was da alles noch so drin ist.

Carsten Ja, neben der Grundversorgung, die ja jetzt in diesem Kontext für uns abgedeckt war mit Selbstversorgung und gut vorbereitet und auch einem guten Supermarktangebot, haben wir natürlich jetzt auch die Erfahrung gemacht, mit Fahrrad zu reisen, auch tatsächlich mal Fahrräder mit in die Bahn zu nehmen. Und ich muss sagen, das ist mir jetzt so im Nachgang bewusst geworden: dieses barrierefreie Reisen, das haben wir jetzt ja quasi einmal selber am eigenen Leib erlebt, wie umständlich das teilweise ist.

Stefanie Ja, und je nach Regionalbahn noch unterschiedlich. Die ostdeutsche Eisenbahn war tatsächlich viel besser als die, die wir ab Hamburg genommen haben. Die hatte ein anderes, besseres Platzangebot als jetzt die Was ist denn das? Ist es einfach Deutsche Bahn oder?

Carsten Das ist Deutsche Bahn, Deutsche Bahn, Regionalbahn oder Regionalexpress.

Stefanie Regionalexpress von der Deutschen Bahn. Und das andere war die ostdeutsche Eisenbahngesellschaft. Und das war super unterschiedlich, ne?

Carsten Ja. Also ich muss auch sagen, ich habe mich da tatsächlich nicht so wirklich wohlgefühlt. Das ist etwas, wo die Deutsche Bahn insgesamt noch mal besser werden kann. Vom Platzangebot, also das, was wir vorgefunden haben, sind in diesen Regionalexpress Zugwaggons eigentlich nur so ein - eher gefühlt - halber Abschnitt, wenn überhaupt.

Stefanie Ein halber Abschnitt, der geteilt werden muss zwischen Fahrrädern, Menschen, die einen Rollstuhl haben, Menschen, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind und Menschen, die mit großen Gepäckstücken unterwegs sind, anscheinend auch, die alle dort Platz finden sollen, wo ungefähr so zehn Plätze in der Reihe sind, an beiden Seiten. Und dann ist da immer noch eine stinkende Toilette.

Carsten Also es ist ja noch nicht mal so, dass du dann - nicht, dass ich diesen Anspruch hätte - aber dass du dann in Ruhe da sitzen kannst und kannst deine Fahrräder und deine Gepäckstücke so positionieren, dass sie stabil stehen, sondern du musst auch noch dafür sorgen, dass der Durchgangsverkehr, der die Toilette frequentiert, auch ungehindert hin und her kann. Und das war in einigen Konstellationen, wo ich mit meinem Anhänger gar nicht komplett in den Raum reingekommen bin, schon so ein bisschen schwierig. Also teilweise stand der Anhänger mehr oder weniger vor der Eingangstür, weil wir gar nicht die Möglichkeit hatten, den abzumontieren und dann separat irgendwie zu verstauen.

Stefanie Genau, auf der Hinfahrt war alles voll mit Menschen mit Kinderwagen, so dass wir da überhaupt nicht die Möglichkeit hatten, unsere Fahrräder noch irgendwo hinzustellen und den Anhänger. Es hat mich so daran erinnert, an diese Rangelei zwischen Fußgänger·innen und Fahrradfahrer·innen auf gemeinsamen Wegen. Da werden Konkurrenzverhältnisse geschaffen, die nicht sein müssten. Ich hatte gesehen, bei der ostdeutschen Eisenbahngesellschaft war es so, dass sie einen Wagen allein nur für Menschen mit Rollstuhl hatten, was ich viel besser finde, denn warum sollten Menschen mit Rollstuhl sich auch noch mit Menschen mit Fahrrad um den Platz streiten müssen?

Carsten Zwischen den Fahrrädern sitzen oder so, das möchtest du ja auch nicht.

Stefanie Du bist ja kein Gepäckstück oder so! Also ich meine, warum solltest du da dich noch streiten müssen? Von daher war da zumindest ein Wagen - ich weiß nicht, ob das immer so ist, aber das war jetzt so unsere Erfahrung - ein Wagen war nur dafür. Und dann gab es noch - auf der Hinfahrt war es zumindest so - zwei Wagen für Fahrräder und auf der Rückfahrt hatte ich gesehen, dass es drei Wagen für Fahrräder gab.

Carsten Aber dummerweise waren jetzt in der Konstellation, wo zwei Wagen für Fahrräder waren, war der eine am Anfang des Zuges und der andere am Ende des Zuges. Und du stehst natürlich da und hast irgendwie so zwei Minuten Umstiegszeit oder Einstiegszeit.

Stefanie Aber das was du meintest, das war die Deutsche Bahn, wo wir Probleme hatten.

Carsten Ja, aber generell geht es mir darum, dass ich als Fahrradfahrer ja nicht die Möglichkeit habe, mal in den einen rein zu gucken, festzustellen der ist jetzt gerade ein bisschen voll, also gehe ich jetzt noch mal fünf Minuten ans andere Ende, um dort zu gucken und mich dann zu entscheiden. Also diese Wahlmöglichkeit habe ich ja gar nicht. Ich bin ja eher in so einer Stresssituation, dass ich überlege, an welcher Stelle muss ich mich positionieren und mit wem konkurriere ich jetzt gerade beim Ein- und Ausstieg, um dann im Zug auch noch Platz zu finden. Wo bringe ich jetzt meine Fahrräder unter? Wie fixiere ich die Fahrräder und wo kommt eigentlich dieser ganze Anhänger noch hin, den ich dabei habe.

Stefanie Also voll zukunftsträchtig nachhaltig ist das nicht mit den Bahnen. Da muss tatsächlich noch sehr sehr viel passieren. Also das war jetzt so unser Praxistest. Wir hatten festgestellt, sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt, dass die Deutsche Bahn da sehr schlecht ist. Und diese stinkenden Toiletten, die gibt es ja immer mal, aber da war wirklich jedes Mal, auf der Hinfahrt und auf der Rückfahrt ein stinkendes Klo. Aber bei der ostdeutschen Eisenbahn war das nicht so, da war das auch anders angeordnet, besser gelöst. Ja, und da hatten wir das Glück, dass wir in dem Waggon die einzigen mit Fahrrädern waren. Und wir konnten auch alles unproblematisch auf einer Seite unterbringen. Und da sind wir aber nur eine halbe Stunde mitgefahren und dann mit dem Anschlusszug 1 1/4 Stunde, wo wir uns dann da wieder quetschen mussten, weil da Menschen saßen, einfach so, weil der Zug schon total voll war, dann Menschen mit großen Gepäckstücken und wir irgendwie das hinkriegen mussten, uns da ja auch noch hinzusetzen. Also so, das ist ein ständiger Platzkampf.

Carsten Vor allen Dingen auch so eine Art Tetris Spiel, je nachdem wer wann wo ein- und aussteigen muss. Das hatten wir jetzt glücklicherweise nicht, aber man muss ja immer irgendwo parat stehen und beim nächsten Halt das Fahrrad oder jetzt bei uns den Anhänger irgendwie so justieren, dass Leute ein- und aussteigen können, dass vielleicht andere Leute an ihre Fahrräder rankommen, also eine Station vor dir aussteigen und so, also das ist alles noch nicht so wirklich durchdacht, wie da jetzt momentan so das Bahnreisen mit Rad dann gestaltet ist.

Stefanie Also wir haben das irgendwie gelöst und wir sind auch nicht aggressiv geworden und haben auch niemanden geschlagen oder so, aber ich habe schon gemerkt, dass das Situationen sind, wo ich aggressiv werden kann. Also das Potenzial ist da und das sollte ja nicht Sinn der Reise sein. Also wenn ich jetzt verreisen möchte und vor allem auch nachhaltig mit dem Fahrrad in der Bahn verreisen möchte, möchte ich ja entspannt reisen und nicht da irgendwie die ganze Zeit mit anderen um den Platz rangeln müssen und dann immer unter Atemnot leiden, weil die Toilette so stinkt.

Carsten Weil auch sonst keine Belüftungsmöglichkeiten da waren.

Stefanie Und dann sitzt du ja die ganze Zeit mit der Maske da. Also das ist ja auch noch der Punkt. Also von daher, das war so unser Erlebnis jetzt in der letzten Woche, also schon aktuell, da muss auf jeden Fall sich was tun. Deswegen. Ich kann alle verstehen, die sagen: Nee, nee, das will ich nicht, das kann ich nicht. Und ich kann auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, verstehen, wenn sie nicht Bahn fahren.

Carsten Die kann ich jetzt sogar besser verstehen. Also ich hatte vorher schon so eine theoretische Überlegung, weil ich kenne ja die Gegebenheiten vor Ort. Das heißt also jetzt, wo ich weiß, wie es ist, in einem Rollstuhl verreisen zu wollen, dadurch, dass wir das auch schon öfters mal irgendwie durchdacht oder auch in Reportagen oder Büchern oder so mitbekommen haben, gucke ich da schon drauf, wo sind welche Zustiegsmöglichkeiten und so. Aber jetzt mit dem Fahrrad zu fahren kommt dem ja schon relativ nahe. Das heißt also, beim Ausstieg letzte Station habe ich das extrem gemerkt, dieser Höhenunterschied zwischen dem Wagen und dem Bahnsteig - da bin ich ja mit dem Anhänger quasi fast gar nicht mehr rausgekommen, Da musste von hinten jemand schieben. Im Rollstuhl wäre ich da ohne fremde Hilfe nicht rausgekommen.

Stefanie Genau das ist das Problem. Du bist ständig dann auf fremde Hilfe angewiesen und wirst da wie so ein Gepäckstück irgendwo geparkt. Also von daher, ich kann es auch total verstehen und das kann aber nicht die Zukunft sein.

Carsten Und du hast auch längere Wege auf den Bahnsteigen, musst erstmal gucken, wie rangierst du jetzt überhaupt, damit du zum entsprechenden Aufzug kommst. Und teilweise sind es verengte Stellen da, wenn dann gerade irgendwie ein Zug durchfährt, bist du schon in dieser Gefahrenzone. Die sind ja alle so weiß schraffiert, da, wo du dich dann nicht aufhalten darfst. Du musst dann aber genau an der Passage durch. Dann sind die Aufzüge aus meiner Sicht auch definitiv zu klein gestaltet. Die sind ja wirklich so auf Naht genäht. Also so gefühlt passt da ein Fahrrad und eine Person rein und wenn dann noch irgendwie ein Gepäckstück oder so rein muss, dann ist das schon total voll, so das haben wir jetzt so nicht gehabt glücklicherweise.

Aber ich kann mir durchaus die Situation vorstellen, wo, wenn du als Rollstuhlfahrer·in dann da mit Personen, die mit Fahrrad fahren wollen, vielleicht dann noch Personen, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind und mit Gepäckstücken, dann auch konkurrierst um die Situation des Aufzugs und sich dann entsprechende Warteschlangen bilden. Und das ist natürlich unglaublich unkomfortabel. Und dann überhaupt erstmal in den Bahnhof reinzukommen. Ist ja jetzt nicht so, dass, wenn der Bahnhof jetzt mehrere Eingänge hat, von jedem Eingang problemlos der Weg dann zu den Fahrstühlen gegeben ist, sondern du musst teilweise auch einmal um das Gebäude herum rangieren, um dann entsprechenden rollstuhlgerechten oder jetzt für mich mit dem Fahrradanhänger gerechten Aufstieg zu finden.

Stefanie Ich hatte das ja auf dem Rückweg gemacht, als ich da aus dem Bahnhof mit meinem Fahrrad und dem Anhänger rausgeschoben bin, musste ich auch so eine Rampe darunter. Das war auch wieder schwierig zu rangieren. Und dann standen da schon wieder welche unten Schlange, die mit dem Kinderwagen da hoch fahren wollten und die dann irgendwie genervt waren, weil ich nicht so schnell mit dem Fahrrad und dem Anhänger um die Kurven gekommen bin und so, weil das einfach super abschüssig war, dass der Anhänger quasi das Fahrrad geschoben hat und ich nicht um die Kurven richtig gekommen. Also das heißt, du bist die ganze Zeit im Stress und es dauert lange. Und ja, es ist überhaupt nicht angenehm.

Carsten Es ist nicht familienfreundlich, gerade jetzt für junge Familien, die dann schon unten da stehen mit ihrem Kinderwagen und rauf wollen und kommt einem ein bisschen vor, wie Sozialdarwinismus, survival of the fittest, dass die Bahn darauf eingerichtet ist, dass die Starken und die Mobilen, ein Privileg haben, schneller reisen zu können. Ja, und alle jene, die nicht in dieses Raster reinfallen, die haben das Nachsehen.

Stefanie Ja, diese Erfahrungen haben bei mir auch ein Nachdenken darüber ausgelöst, ob ich jetzt das noch mal mache. Mit dem Fahrrad verreisen. Ich bin da noch nicht so ganz sicher. Also vor allem Fahrrad und Anhänger. Es war zwar eine interessante Erfahrung, auf jeden Fall. Und wir sind ja auch privilegiert, dass wir das eine interessante Erfahrung nennen dürfen, denn wir sind ja nicht darauf angewiesen, quasi das so zu machen, sondern wir hatten uns aus freien Stücken dazu entschieden. Wir hätten ja auch Fahrräder mieten können vor Ort. Aber es ist günstiger, die eigenen Fahrräder mitzunehmen. Und vor allem, weil Carsten so groß ist und so besondere Maße hat.

Carsten Und ein eigenes schönes Fahrrad hat.

Stefanie Freut er sich, wenn er sein eigenes Fahrrad hat. Genau. Also von daher war das jetzt einfach mal eine Erfahrung, die wir jetzt hier in einen Praxisbericht für den Podcast umgemünzt haben. Ja, du darfst daran teilhaben.

Carsten Genau. Aber schön wäre ja auch noch mal irgendwie eine Erfahrung mitzubekommen, wie denn das Verreisen mit Fahrrad im ICE ist, ob da ein anderes Raumangebot ist, was Fahrten, die vielleicht ja auch länger sind. Also wir sind jetzt ja nicht so riesige Strecken gefahren, aber wenn ich jetzt keine Ahnung nach Süddeutschland rein möchte, von Hamburg aus, bin ich ein bisschen länger unterwegs. Ob sowas dann mit Fahrrad und Bahn angenehmer ist.

Stefanie Ob das überhaupt geht?

Carsten Genau.

Stefanie Ja, im Vergleich dazu sind wir im Sommer auch mit der Bahn, aber ohne Fahrrad verreist. Also von Hamburg nach Cuxhaven, da fährt die Bahn tatsächlich durch, was sehr praktisch ist, da muss man nicht umsteigen. Und da war es eigentlich super, weil wir da ja das 9 € Ticket nutzen konnten. Und da haben wir auch vor Ort dann den Bus genutzt, um überall hin zu kommen. Und das fand ich super praktisch. Ja, es war teilweise auch voll in der Bahn. Auf jeden Fall. Die Rückfahrt war ziemlich voll, aber letztlich das Busfahren, einfach diese Möglichkeit zu haben, du hast dieses Ticket, du musst nicht noch mal extra zahlen. Das gilt überall und du kannst einfach dann, wenn du möchtest, mit dem Bus fahren. Und wenn du nicht möchtest, gehst du zu Fuß oder du leihst dir da ein Fahrrad. Das war wirklich praktisch. Also das war wirklich ein positives Mobilitätserlebnis.

Da habe ich jetzt wieder gemerkt, okay, ich rechne das durch. Jetzt gibt es das 9 € Ticket nicht mehr. Das heißt, wenn wir nach der Bahn noch mit dem Bus gefahren wären, für die Bahn galt ja das Länder Ticket, aber dann für den Bus nicht mehr. Da hätten wir dann noch extra zahlen müssen. Wir hätten uns noch extra Fahrräder leihen müssen, da dann auch zu gucken. Okay, Fahrräder musste man beim 9 € Ticket auch extra zahlen, aber das dann aufzuwiegen: drei Fahrräder kosten für Hin und Rückfahrt 36 € insgesamt. Dafür bekomme ich nicht für eine Woche drei Fahrräder geliehen. Also von daher war das klar: Okay, wir machen das so, aber dann ist natürlich wieder dieses Abwägen. Es ist natürlich stressiger, die Fahrräder mitzunehmen. Ist mir der Stress was wert oder nicht?

Also das ist so was, es ist quasi immer ein Abwägen und es wäre toll, das ist jetzt so die positive Zukunftsaussicht, wenn die Realität anders wäre. Und es super einfach wäre, die eigenen Fahrräder mitzunehmen oder es super einfach wäre, wenn wir sagen okay, es gibt Fahrräder vor Ort, es ist überall Mobilität möglich und es gibt so ein All inclusive Ticket oder so, also irgend so ein Tarif, wo ich dann sage: ich fahre jetzt in den Urlaub und dann kann ich überall, wenn ich möchte, auf die Mobilität meiner Wahl umsteigen und ich fahre mit dem Zug hin, dann fahre ich vielleicht mit dem Bus weiter und wenn ich die Insel erkunden will, jetzt in diesem speziellen Fall, dann leihe ich mir da ein Fahrrad und das ist alles irgendwie – Smooth - mit inbegriffen.

Carsten Genau. Ohne Auto einfach verreisen können und auch nicht unbedingt die Notwendigkeit zu haben, jetzt irgendwelche Gegenstände mit Auto transportieren zu müssen.

Stefanie Genau. Das wäre so die Idealvorstellung und die schöne Zukunftsvorstellung. Ja, und mit dieser Zukunftsvorstellung beenden wir jetzt diesen sehr subjektiven Reisebericht.

Carsten In diesem Sinne.

Stefanie In Hamburg sagt man Tschüss.

Carsten Und gute Reise.

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Hinweis zum Von Herzen Vegan Clan

Im November 2021 ist der Von Herzen Vegan Clan ein Teil meiner damals neuen Community, des Experimentariums geworden.

Das Experimentarium gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.

Ich bin gerade dabei eine neue Online-Community aufzubauen. Wenn Du interessiert bist, schau doch mal vorbei:

>> Hier gehts zur neuen Community

Mehr als Vegan Podcast

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