Folge 305 - Der stille Frühling: Warum wir eine Pause eingelegt haben

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Folge 305 - Der stille Frühling: Warum wir eine Pause eingelegt haben

In dieser kurzen Folge werfen wir einen Blick zurück und erklären die Gründe für unsere jüngste Sendepause, während wir uns von alten Geschäftsmodellen verabschieden und neue, sinnvolle Wege erkunden.

Wir sprechen über unseren Abschied von Steady, die Abmeldung des Gewerbes und die Entscheidung, uns von gewinnorientierten Modellen zu lösen. Aber keine Sorge: diesen Podcast und auch die andere kostenlosen Inhalte wird es weiterhin geben! :-)

Außerdem geben wir einen Einblick, was gerade so bei uns los ist und was wir in Zukunft vorhaben.

Links zur Folge

Vollständiges Transkript der Folge

Stefanie Du hast jetzt länger nichts mehr von uns gehört und wir wollen hier in einer kurzen Folge einmal erklären, warum das so ist und wie so der Stand der Dinge ist. Steady Mitglieder und Newsletter Abonnent·innen wissen es schon: Es wird jetzt in Zukunft kein Steady mehr für uns hier geben.

Der Hintergrund ist der, dass ich mein Gewerbe abgemeldet habe und deswegen natürlich auch kein Geld mehr über Steady einnehmen kann und auch nicht über andere Kanäle wie Überweisungen oder PayPal. Und mein Buch steht jetzt auch nicht mehr zum Verkauf.

Warum habe ich das gemacht? Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel ausprobiert, habe verschiedenste Sachen gemacht, hatte ja die Touren und war online aktiv, habe verschiedenste Modelle ausprobiert, von denen ich dachte, dass es vielleicht funktionieren könnte, sowohl den Lebensunterhalt zu bestreiten, also Geld zu verdienen, als auch etwas Sinnvolles zu tun.

Aber letztlich habe ich festgestellt, dass der Weg über das Gewerbe, also die Selbstständigkeit, für mich nicht der passende Weg ist. In unserem bestehenden System ist das mit dem Finanzamt und der Selbstständigkeit so, dass ich immer Gewinne erwirtschaften muss.

Und wie du vielleicht schon mitbekommen hast, wenn du diesen Podcast regelmäßig hörst und vielleicht auch den „Wir Konsumkinder“ Podcast gehört hast, ist meine Entwicklung und auch Carstens Entwicklung eine andere Entwicklung als die, die das Finanzamt sich wünscht. Nämlich eher raus aus dem Kapitalismus und mehr Richtung Tauschlogikfreiheit und auch „Gib was du kannst“ und alternativer Modelle, die neben dem Modell des „ich muss einfach immer nur Gewinne erwirtschaften“ bestehen können.

Ja und letztlich war es jetzt einfach ein wichtiger Schritt für mich zu sagen: So, ich ziehe da jetzt einen Schlussstrich drunter. Dieser Weg ist nicht der meine und ich möchte jetzt andere Wege gehen.

Wenn du jetzt entsetzt aufgeschrien und gedacht hast: „Oh nein, wie kann ich euch denn jetzt weiterhin unterstützen? Ich würde so gerne Geld geben, aber es geht jetzt nicht mehr!“ Dann kannst du sehr gerne Zeit statt Geld geben, denn wir brauchen immer noch Unterstützung dabei, die Podcastfolgen zu transkribieren und diese Transkripte Korrektur zu lesen.

Also wie gesagt, das Transkribieren übernimmt ein Programm, nur das Korrekturlesen, das müsste ein Mensch machen, denn das Programm bastelt immer mal so kleine Fehler da rein, weil einfach ein Audio nicht so hundertProzentig transkribiert werden kann von einem Programm.

Und da ist immer noch so ungefähr die Hälfte der Podcastfolgen vom „Mehr als Vegan“ Podcast offen und da müssten die Transkripte Korrektur gelesen werden. Wenn du also jetzt entsetzt bist und sagst „ich will unterstützen, wie kann ich das denn noch machen?“, dann schreib eine Email an post@vonherzenvegan.de und melde dich freiwillig, um Transkripte Korrektur zu lesen.

Dass ich jetzt mein Gewerbe abgemeldet habe, ist allerdings nicht der Grund, warum wir so lange keine Podcastfolgen gesendet haben, sondern der Grund ist mehr, dass wir gerade - also sowohl Carsten als auch ich - auf der Suche oder mittendrin sind, dabei, unsere Rolle zu finden auf dem Weg in eine klimagerechte Zukunft. Also herauszufinden, was wir da tun können. Und das nicht nur theoretisch machen, sondern auch praktisch.

Mein Gedanke war: Es muss auch anders gehen, als diesen Weg der Selbstständigkeit mit dem gewinnorientierten Gewerbe zu gehen. Und da probiere ich jetzt einiges aus und auch Carsten probiert einiges aus.

Um es noch einmal mit den Worten der indigenen Aktivistin Sherri Mitchell zu sagen: „Es ist nun an der Zeit, dass wir unsere eigene Rolle als Vorfahr·innen der Zukunft annehmen und die nächsten sieben Generationen zu leben erträumen. […] Wir müssen auch daran arbeiten, ihnen eine Welt zu bieten, die dazu in der Lage ist, ihre Leben zu erhalten. Das ist die Aufgabe unserer Zeit, unseres Lebens.“

Und wir wollen jetzt unsere Rolle annehmen und mehr ins Tun kommen. Also die Verantwortung übernehmen und auch wirklich machen. Die vergangenen Jahre haben wir ja viel auch in der Theorie zusammengetragen, viel gelesen, überlegt, Filme gesehen und Sachen angeschaut. Wir waren nicht unbedingt passiv die ganze Zeit. Wir haben ja viel gemacht, aber es war mehr so, was wir so für uns gemacht haben. Wir haben quasi bei uns persönlich, in unserem Haushalt sozusagen aufgeräumt. Und jetzt ist es einfach an der Zeit, dass wir uns mehr in der Gemeinschaft engagieren. Und da sind wir gerade dabei.

Carsten Genau, wie du gerade schon gesagt hattest: in den vergangenen Jahren haben wir viele Bausteine, Mosaikbausteine für die Frage „Wie können wir eine klimagerechte Zukunft erstellen?“ behandelt und für uns auch adaptiert. Und das Konkrete ist, dass wir gerade in diesem Jahr 2024 nach außen gehen und mit Menschen und Organisationen, Initiativen stärker in Kontakt gehen, um für uns genau diese Rolle, die du, Stefanie, gerade angesprochen hast, zu finden.

Was für eine Rolle können wir spielen? Wo finden wir uns wieder? Wo können wir einen Wirkhebel bedienen / einbauen, um auch das Wissen, was wir uns in den letzten Jahren so häufig auch in der Theorie angeeignet haben, tatsächlich in den Alltag reinzubringen, quasi genau in die Praxis zu gehen?

Stefanie Aktuell engagieren wir uns gerade mehr in der SoLawi, in der wir Mitglied sind und versuchen da so unterstützend wie möglich tätig zu sein. Und Carsten ist jetzt auch irgendwie so der, der die ganze Zeit überall auf Treffen unterwegs ist.

Carsten Ja, ich versuche Menschen zu treffen, die in Gemeinschaft leben. Ich versuche diese Gemeinschaften kennenzulernen, da reinzuschnuppern, um tatsächlich so von diesem Angelesenen „wie könnte es sein in Gemeinschaft zu leben?“ für mich, aber auch für uns auszuloten: was steckt da wirklich hinter? Sind wir gemeinschaftstauglich?

Und wenn nein, was muss eigentlich auf unserer persönlichen Seite noch entstehen, damit wir gemeinschaftstauglich werden? Welche Grundvoraussetzungen müssen wir eigentlich mit reinbringen, um wirklich in Gemeinschaft leben zu können? Also nicht in einer familiären Gemeinschaft, sondern im größeren Kontext mit vielleicht auch eher vorher noch fremden Menschen, die aber den gleichen Wertehorizont mit uns teilen, die die gleichen Zukunftsvorstellungen haben, mit denen was aufzubauen, zu schaffen.

Auch so ein bisschen auszuloten: Bauen wir selber was auf, gehen wir in bestehende Strukturen rein? So, dieses ganze Potpourri, das ist etwas, was gerade dieses Jahr für uns interessant ist. Da versuche ich Kontakte aufzubauen bzw das mal reinzuschnuppern.

Und dann ist da natürlich so mein Herzensthema, die Permakultur. Da, wo ich im vergangenen Jahr den 72 Stunden Kurs, also sprich den Permakultur Design Kurs gemacht habe und dieses Jahr versuche stärker in Projekteninitiativen reinzuschnuppern, um einfach auch für mich auszuloten, wo ist denn hinsichtlich der Permakultur so die Rolle, in der ich mich dort wiederfinde?

Weil ich auch festgestellt habe, dass Permakultur ein sehr breites, eigentlich ein Universum für sich ist, ein sehr breites Themengebiet. Das hat noch nicht mal unbedingt nur die Konzentration auf den Gartenbau, Landschaftsbau, auf den ökologischen Bereich, sondern ich gucke dort für mich persönlich jetzt viel stärker auf den sozialen Bereich. Wie komme ich dort mit Menschen, mit Sozialstrukturen in Kontakt? Was kann ich da initiieren, aufbauen?

Und nach wie vor ist mein persönlicher Plan, zum Ende diesen Jahres hin auch den weiterführenden Ausbildungsschritt zu nehmen, das sogenannte Basisjahr zu starten, um dort im Rahmen dieser Permakultur für mich auch noch mal ein bisschen stärker noch diesen Praxisbezug rein zu bekommen, Projekte zu initiieren, noch viel mehr Menschen kennenzulernen, die in diese Richtung gehen und dieses in Verbindung gehen. Das ist im Grunde genommen das, wo wir im Moment sehr viel Zeit investieren und das wird uns das komplette Jahr über noch begleiten.

Und das ist insofern super spannend, als dass wir einfach feststellen: Viel von dem, was wir in der Theorie gesehen haben, existiert heute in der Praxis schon. Also Überraschung, Überraschung. Wir haben ja schon viel drüber gelesen, aber jetzt tatsächlich so in den persönlichen Kontakt zu gehen, ist unglaublich bereichernd. Gibt ganz viel Energie, ganz viel Aktivität entbrennt daraus und die ist auch raumnehmend.

Also das ist tatsächlich so ein Punkt, wo wir merken, wir sind mit den Themen schon so gefüllt, dass uns da häufig auch die zeitliche Ressource fehlt zu sagen, jetzt machen wir uns noch mal an eine weitere Podcastfolge.

Stefanie Gleichzeitig ist es aber auch so, dass wir ja gesagt hatten, dass wir nur Podcastfolgen aufnehmen, wenn wir auch etwas haben, was wir teilen wollen. Und momentan ist es irgendwie eher so wie so ein Atem holen und Luft holen, wo wir ganz viel Neues entdecken, viel aufsaugen und erleben, aber das noch nicht teilen wollen.

Also das kommt dann noch. Wahrscheinlich kommt dann irgendwann geballt wieder so eine Ladung Podcastfolgen, weil wir dann das Gefühl haben, okay, das wollen wir teilen, das wollen wir teilen, das wollen wir teilen. Momentan ist es aber eher so ein: Wir erleben das erstmal, aber es ist noch nicht bereit, geteilt zu werden.

Um es also ganz kurz zu sagen: Dass ich das Gewerbe abgemeldet habe, heißt nicht, dass wir diesen Podcast hier aufgeben. Wir werden den einfach so weiterführen wie bisher, obwohl es ja weiter wie bisher nicht geht. [lacht] Also haben wir auch mal gelacht. Genau. Also jedenfalls ist das der Plan und auch sonst stehen auch die Inhalte weiterhin zur Verfügung. Also in diesem Sinne ändert sich da nichts. Wir finanzieren das einfach privat weiter, das Hosting und die ganzen Sachen.

Wie gesagt, wenn du etwas zurückgeben möchtest, dann freue ich mich sehr, wenn du Transkripte Korrektur liest. Ich sage das jetzt noch mal: Ich freue mich wirklich, wirklich sehr, wenn du Transkripte Korrektur liest. Denn wie gesagt, die Hälfte steht noch zur Verfügung.

Du kannst dir da selber welche aussuchen, also Folgen, die dich thematisch interessieren. Oder wenn du sagst ach, ich möchte einfach nur eine kürzere Folge von bis zu so und so viel Minuten oder es ist mir alles total egal, ich lese fünf Folgen Korrektur und du schickst mir einfach nur die Transkripte zu, kannst du mir das alles schreiben und wir finden eine Möglichkeit, eine Lösung.

Ich werde mich definitiv auch demnächst noch mal hinsetzen und Transkripte Korrektur lesen. Nur momentan habe ich da tatsächlich auch mit pausiert, muss ich ja sagen. Also von daher: Hilfe ist auf diesem Weg auf jeden Fall gerne gesehen. Schreib an post@vonherzenvegan.de.

Carsten Wir halten euch auf alle Fälle auf dem Laufenden. In diesem Sinne.

Stefanie In Hamburg sagt man Tschüss.

Carsten Und bis zum nächsten Mal.

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