Folge 9 - Die wichtigsten Nähr­stoffe für Veganer

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Folge 9 - Die wichtigsten Nährstoffe für Veganer

In dieser Folge

  • klären wir woher Du als Veganer die wichtigsten Nährstoffe bekommst,
  • reden über Blutbilder und Mangelerscheinungen
  • und erzählen Dir von unseren Erfahrungen rund um das Thema Nährstoffe.

So bleibst du auf der sicheren Seite: Mach einmal im Jahr einen Bluttest und lasse Holo-TC, Holocystein und Ferritin (Speichereisen) messen.

Links zur Folge

Frei zugängliche Nährwerttabellen und Übersichten findest Du z.B. hier:

Vegan Taste Week
http://vegan-taste-week.de/ernaehrung/naehrstoffe

Peta2
http://www.peta2.de/naehrwerttabelle

Als Teil des Startpakets von beVegt
http://www.bevegt.de/startpaket/

Weiterführende Infos findest Du hier:

Podcastfolge von beVegt zum Thema Protein:
http://www.bevegt.de/eiweiss-protein-podcast/

Vegan leben mit Kind:
http://www.tofufamily.de/category/vegane-kinderernaehrung/

Unsere Podcast-Folge zum Vitamin B12 findest Du hier:
http://du-veraenderst-die-welt.de/podcastfolgen/folge-10-alles-dreht-sich-um-b12

Transkript (Korrektur gelesen von Birgit G.)

Stefanie In dieser Folge sprechen wir über Nährstoffe und insbesondere auch B12.

Carsten Wir möchten einen kleinen Abriss darüber geben, wie es sich mit Nährstoffen verhält, wenn man auf die vegane Ernährung umstellt. Es ist immer ein sehr bekanntes und beliebtes Thema und häufig auch eine Fragestellung, wo bekommt man denn diese und jene Nährstoffe her? Und wir versuchen heute so ein bisschen Hintergrundinformationen beizusteuern und Ängste zu nehmen.

Stefanie Als ich noch Vegetarierin war, haben mich Nährstoffe nicht interessiert. (lachen) Da habe ich einfach gegessen, was ich wollte, und habe mich nicht so drum gekümmert. Du hast dich ja schon immer darum gekümmert.

Carsten Nährstoffe waren immer mein Thema, genau.

Stefanie Und bei mir war es so, dass ich erst bei dem Umstieg auf vegan gemerkt habe, ich muss mich doch mal kümmern, weil das dann mit dem B12 ein Problem war.

Carsten Genau, halt die kritischen Nährstoffe.

Stefanie Und du wolltest jetzt aber erst mal auf die anderen Nährstoffe eingehen und das B12 dann später behandeln.

Carsten Genau, Vitamin B12 machen war quasi zum Schluss, weil es aus meiner Sicht eben der kritischste Nährstoff ist. Da wollen wir ein bisschen mehr zu sagen und ich würde jetzt einfach mal so anfangen mit dem bekanntesten Nährstoffthema. Protein oder Eiweiß. Wo kriege ich das denn her?

Stefanie Where do you get your Protein? (lacht)

Carsten Also um es vorweg zu sagen, eigentlich ist das ein No-Brainer. Da braucht man nicht drüber nachdenken. Man kann gar nicht zu wenig Protein zu sich nehmen, wenn man sich einigermaßen ausgewogen ernährt. Das ist eigentlich in fast allen Lebensmitteln enthalten, wenn man nur so ein bisschen in Richtung Getreide oder Hülsenfrüchte unterwegs ist, Nüsse oder Kartoffeln zu sich nimmt, dann hat man auf alle Fälle genügend Proteinquellen. Ich nehme jetzt noch so ein paar Produkte, die eigentlich standardmäßig auf jedem Esstisch vorhanden sein sollten: Brot, Haferflocken, Nudeln, Reis, Hirse, diverse Bohnen, Linsen. Vielleicht ein bisschen exotischer, diese sogenannten Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth oder neuerdings auch die Chia-Samen. Dann gibt es eben auch diese ganze Tofu-Palette von reinem Tofu, Sojamilch, Soja in diversen Geschmacksrichtungen oder Verarbeitungsstufen. Seit einiger Zeit auch Lupinen. Das sind so die die namentlichen Proteinquellen, wo man eigentlich überhaupt gar kein Problem mit hat. Die sollten eigentlich in jeder Grundernährung enthalten sein oder zumindest eins von diesen Produkten, was ich gerade genannt habe.

Stefanie Ja, und ich habe auch so Comics gesehen, wo dann so ein Gorilla gefragt wird, wo bekommst du denn dein Protein her? (beide lachen) Wieee, du kannst auch ohne Fleisch überleben? Also es ist tatsächlich machbar, eben auch Muskeln aufzubauen.

Carsten Ja, absolut. Einer der stärksten Menschen der Welt, Strongman Patrik Baboumian ...

Stefanie Den hatten wir ja auch schon genannt und den können wir auch noch mal verlinken.

Carsten … ist seit 2013 Veganer und schaut mal im Internet ein bisschen die Videos an, dann merkt man einmal, dass das Protein oder Eiweiß überhaupt gar kein Thema ist. Also wie gesagt, das ist ein No-Brainer und man muss sich schon selten dämlich anstellen, um zu wenig Protein zu sich zu nehmen. Also im Gegenteil, das was für die vegane Ernährung spricht, ist, wenn man sich im Hinterkopf behält, dass der Normalesser, wenn ich jetzt so einen Fleischesser als Normalesser bezeichnen darf, ein Omnivor durchschnittlich doppelt so viel Protein zu sich nimmt, wie eigentlich empfohlen ist. Und wenn ich mir anschaue, so Fleisch, so roundabout 20 % Protein und die meisten Getreidesorten liegen so um 10, 15 %. Also ich sag jetzt mal so ein bisschen pi mal Daumen ungefähr die Hälfte von dem, was Fleisch hat, dann kann man ja eins und eins zusammenzählen und feststellen, eigentlich die Menge Protein, die man auch täglich braucht, ohne dass der Körper damit überfordert ist, die kriege ich aus rein pflanzlicher Ernährung.

Stefanie Ich hatte auch, glaube ich zum Beispiel gesehen, dass man so ein Schweinesteak oder was das da war, im Vergleich weniger Protein hat als Hülsenfrüchte, als so ein Linsengericht, meine ich. Oder war das was anderes?

Carsten Das kann durchaus sein.

Stefanie Irgendwie so was hatte ich schon gesehen. Oder gleichviel, also eben einfach um zu zeigen, es ist machbar.

Carsten Und Soja steht natürlich komplett außen vor, so ungefähr 40 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm Trockenmasse. Das ist unangefochten, also da kriegt man kein Fleisch oder so was, da muss man schon Proteinpulver ins Fleisch reinmischen, damit man dann nochmal einen höheren Proteingehalt reinbekommt.

Stefanie Nun, manche wollen eben auch kein Soja essen. Deswegen ist es halt ganz gut zu wissen, du kriegst dein Protein auch über andere Wege, nicht nur über Soja.

Carsten Genau. Ist also überhaupt gar kein Thema. Macht euch da überhaupt gar keine Sorgen. Wie gesagt, man muss sich selten dämlich anstellen, um einfach unterversorgt zu werden mit Protein.

Stefanie Und das nächste ist dann Eisen. Das war ja auch schon als Vegetarier ein Problem, dass es immer hieß, Vegetarier haben Eisenarmut. Ich während meiner Schwangerschaft hatte einen besseren Eisenwert als die Fleischesserinnen. Also ich hatte immer einen super Eisenwert, einfach aus dem Grund, weil ich morgens Müsli gegessen habe und dazu frisch gepressten Orangensaft.

Carsten Genau, das ist eigentlich schon genau die Formel, nimm Getreide und Vitamin C.

Stefanie Haferflocken zum Beispiel.

Carsten Vitamin C sorgt dafür, dass das Eisen, pflanzliches Eisen viel besser absorbiert werden kann im Verdauungsbereich. Und dann hast du eigentlich das Problem nicht mehr. Das ist auch eigentlich ein No-Brainer.

Stefanie Du und dein No-Brainer. (lacht)

Carsten Ich find den Begriff ziemlich ...

Stefanie Merke ich schon. Also denk dir mal was Neues aus hier.

Carsten Also keinen Gedanken daran verschwenden. Einfach versuchen ganz normal Haferflocken oder irgendwelche anderen Flocken. Also das, was normale Müslizutat ist, oder Scheibe Brot oder so was, Getreide, ein bisschen Vitamin C mit rein. Das kann eine Frucht sein, das kann Orangensaft sein, das kann jetzt mal TK-Obst sein, was man sich vielleicht reinmischt. Also all das ist gar kein Problem. Wir haben Vitamin C, Entschuldigung, wir haben Eisen eigentlich nie wirklich als Präparat zu uns genommen, haben nie drauf geachtet und deine Erfahrung mit dem hervorragenden Eisenwert, die kann ich bestätigen. Zu meiner Zeit im letzten Jahr als Veganer habe ich zweimal meinen Eisenwert messen lassen. Das war einmal im Sommer, da war ich ungefähr, ich sag jetzt mal maximal ein halbes Jahr Veganer. Da hieß es dann bei den Laborergebnissen, als die mir dann kundgetan wurden, dass der Arzt oder die Arzthelferin sich wünschen würde, dass alle anderen Patienten ähnlich hervorragende Eisenwerte bekämen oder hätten. Und dann habe ich im Dezember noch mal Blutanalyse machen lassen und da habe ich dann einen konkreten Wert bekommen. Das war irgendwie so einer vom vom Labor, ein Messwert, wo das Labor bis maximal 600 Einheiten misst. Ich weiß jetzt nicht was für Einheiten, aber der Pegel war 600. Und zu dem Zeitpunkt oder an dieser Stelle hat das Labor auch gar nicht mehr weiter gemessen und mein Eisenspiegel im Blut war bis zu diesem Messwert vorhanden. Also wahrscheinlich noch deutlich drüber, aber das Labor hat nicht mehr gemessen. Wie gesagt, ich weiß jetzt nicht mehr was für eine Masseinheit.

Stefanie Also alles paletti.

Carsten Tiptop. Wer trotzdem noch mal wissen möchte, wo ist denn Eisen, pflanzliches Eisen überhaupt drin: Also wie gesagt, Haferflocken oder sonstige Flocken, generell Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Sonnenblumen und Kürbiskerne. Im Grunde genommen derjenige, der Müsli isst, der wird eigentlich nie Probleme haben, zu wenig Eisen zu sich zu nehmen.

Stefanie Also für die bessere Aufnahme des Eisens eben Vitamin C dazu.

Carsten Dann haben wir noch Kalzium. Das ist ja auch öfters mal so ein Thema, wo die Frage aufkommt, wo kriege ich denn mein Kalzium her, wenn ich mein Glas Milch nicht mehr trinken darf?

Stefanie Die Kuhmilch?

Carsten Ja, die Kuhmilch.

Stefanie Was machen wir da?

Carsten Ja, was machen wir dann da? Also ich würde sagen, wir essen einfach Grünkohl oder Brokkoli oder. Andere grüne ...

Stefanie Bäh, Grünkohl!

Carsten Getreidesorten. Sesam, ganz klar. Also Sesam ist fast schon unangefochtene Spitze, was Kalziumgehalt betrifft, kann man mit ins Müsli mischen, oder das, was wir mittlerweile machen, ist ...

Stefanie … unser grüner Smoothie.

Carsten Grüner Smoothie, morgens.

Stefanie Immer noch mit dem Pürierstab. Wenn wir dann irgendwann einen Mixer haben, dann ist er wahrscheinlich auch viel smoother. (lacht)

Carsten Aber schmeckt trotzdem schon sehr gut.

Stefanie Ja, aber der sieht noch nicht so werbemäßig aus. Er hat noch kleine Stückchen. Also von daher, wenn er wirklich smooth ist, dann trinke ich vielleicht auch den Grünkohl-Smoothie. Aber im Moment mit unserem Pürierstab gibt es keinen Grünkohl-Smoothie. Das kann er nicht.

Carsten Aber wir mischen halt nicht nur … übrigens haben wir gar nicht gesagt, was wir reinmischen.

Stefanie Im Moment mischen wir Feldsalat, Banane, Wasser und das Sesammus.

Carsten Sesampaste, genau, Tahini oder Sesammus. Das ist nichts anderes als Sesam zu Mus verarbeitet. Hochkonzentriert.

Stefanie Könnte man auch selbst machen. Aber wir haben ja eben noch nicht so ein Hochleistungsding, also kaufen wir es noch.

Carsten Ja, genau. Es ist doch gar nicht so teuer. Also ich kaufe es bei einem türkischen Lebensmittelhändler, da gibt es größere Abpackungen.

Stefanie Ist das ein Kilo?

Carsten 800 Gramm.

Stefanie 800 Gramm und das war 6 €.

Carsten So um die 6 €. Da gibt es manchmal ein bisschen günstiger, aber jetzt so regulärer Preis sind so 6 €. Also ich denke, für den Preis ist das echt ...

Stefanie Wir machen ja auch nur einen Esslöffel für uns beide rein, also hält es schon ein bisschen länger. Aber das mit dem Sesammus macht das in dem Smoothie so eine milchartige Konsistenz, das ist voll lustig. Das hatte ich vorher gar nicht gedacht. Aber es schmeckt dann wirklich ein bisschen so wie ein Milchshake.

Carsten Ja, genau. Also das ist schon cool.

Stefanie Ja, eigentlich hatten wir Kokoswasser auch mal drin, aber da sind wir aus Kostengründen wieder von abgekommen.

Carsten Das ist dann schon so im Bereich Superfood. Das muss man sich leisten können, wollen.

Stefanie Genau, das muss man sich leisten wollen.

Carsten Sesam, dunkelgrünes Gemüse, Mandeln sind eine sehr gute Quelle und darüber hinaus findet man aber auch genügend angereicherte Lebensmittel mit Kalzium, also Sojamilch oder Pflanzenmilch.

Stefanie Ja genau, Hafermilch mit Kalzium.

Carsten Genau, nimmt man mit rein. Oder halt Mineralwasser.

Stefanie Mineralwasser, genau. Ist eigentlich im Leitungswasser Kalzium drin?

Carsten Nicht wirklich. Das ist ja schon durch die Kläranlagen ein bisschen anders aufgearbeitet als Mineralwasser.

Stefanie Das heißt, das Mineralwasser wird aber angereichert damit oder kommt das so?

Carsten Nein, das kommt aus dem Boden. Das ist durch die Mineralschichten, die da quasi im Untergrund wirken.

Stefanie Also davon kommt das Kalzium.

Carsten Nimmt das beim Weg nach unten in die Wasservorräte, quasi genügend Mineralstoffe zu sich.

Stefanie Okay, aber wir trinken ja eigentlich nur Leitungswasser, sollten eigentlich dann investieren in kalziumreiches Mineralwasser, oder?

Carsten Ich denke, dadurch, dass wir im Grunde genommen durch das Mus und durch das Müsli etc., da sehe ich eigentlich nicht das Problem. Und du hast ja auch die Hafermilch, da kaufen wir auch die mit Kalzium, weil sie eigentlich genauso teuer ist wie die ohne Kalzium.

Stefanie Genauso viel wie die ohne Kalzium. Schmeckt jetzt auch nicht irgendwie anders. Da ist irgendeine Alge drin, glaube ich.

Carsten Ja, das sind die aus einer Meeresalge. Frag mich jetzt nicht nach dem Namen, das ist so ein ganz exotischer Begriff, den müsste ich wirklich ablesen.

Stefanie Okay, was haben wir noch?

Carsten Weiteres Thema sind Omega-3-Fettsäuren oder Fettsäuren allgemein. Was die speziellen Omega-3-Fettsäuren betrifft: Da ist das Einfachste, was man machen kann: Leinsamen. Sollte man schroten, damit eben die Omega-3-Fettsäuren besser vom Körper aufgenommen werden können. Aber ansonsten ist es halt super günstig.

Stefanie Ja, die kann man auch schon geschrotet kaufen, da kosten sie nur 0,20 € mehr als ungeschrotet.

Carsten Man kann sie halt normal kaufen und holt dann irgendwie so einen kleinen Kaffeemixer, wollte ich gerade schon sagen.

Stefanie Kaffeemixer! (lacht)

Carsten Kaffeebohnenzerstörer. (lacht)

Stefanie Kaffee-Smoothie-Macher. (lacht)

Carsten Man kann aber auch Leinöl nehmen.

Stefanie Leinöl ist super. Muss man sich ja wieder leisten wollen, oder?

Carsten Nein.

Stefanie Also ich dachte, das wäre so.

Carsten Ja gut, die Flaschen sind, ich glaube, mit 200 oder 250 Milliliter nicht die größten. Also jetzt nicht so wie Sonnenblumen- oder Olivenöl, aber die liegen auch, glaube ich, nur bei 2,50 € oder so was.

Stefanie Ja gut, also im Verhältnis ist es aber schon irgendwie ...

Carsten Ja, aber du nimmst jetzt nicht mehrere Esslöffel davon.

Stefanie Weiß ich das? Vielleicht möchte ich ja gerne. (lachen) Ich brauche doch Omega-3.

Carsten Das kannst du. Du kannst aber auch andere Ölsorten nehmen. Nimmst du Rapsöl, Hanföl oder Walnussöl oder Walnüsse. Also perfekt, muss ich nicht unbedingt ganz ins Meer und irgendwelche Fische oder so was wildern, sondern kriegt das alles irgendwie relativ ...

Stefanie Die Meere sind eh leer, das kommt also aus der Aquakultur. Okay, und dann?

Carsten Ja, dann habe ich natürlich noch Thema Folsäure. Folsäure ist etwas, wo eigentlich jeder drauf achten sollte, egal ob er jetzt Fleisch isst oder sich vegetarisch oder vegan ernährt.

Stefanie Ist es denn für Männer auch so wichtig? Folsäure kenne ich immer nur für Frauen.

Carsten Doch, Folsäure ist generell wichtig für Männer.

Stefanie Generell für Männer, nur für Männer. (lacht) Also bei den Frauen ist das ja … Okay. Also wofür ist das wichtig?

Carsten Also Folsäure ist generell für die Zellbildung wichtig.

Stefanie Genau, das war das. Zellerneuerung, deswegen während der Schwangerschaft.

Carsten Ganz genau. Schon fast kritischer Nährstoff. Ich mach mir da weniger Sorgen, weil ich hatte ja ...

Stefanie Willst ja nicht schwanger werden.

Carsten Nee, werde ich glaub ich auch so schnell nicht mehr.

Stefanie Nicht mehr. Du hast das schon hinter dich gebracht. Menopause, Menopause. Ja, ja, ja.

Carsten Ich hatte im Dezember meinen Vitamin-B12-Speicher auffrischen lassen und bin da beim Arzt gewesen und habe mir entsprechende Spritzen geben lassen. Und diese Spritzen hatten nicht nur Vitamin B12, sondern der Arzt hat dann gleich so ein Kombipräparat mitgegeben, wo auch Folsäure mit drin ist. Also von daher beides in einem Rutsch auffrischen lassen und deswegen bin ich da auf der sicheren Seite. Muss man aber nicht spritzen lassen, kann man auch über ganz normale Nahrungsmittel zu sich nehmen. Einige davon sind auch wieder das grüne Blattgemüse. Wo wir vorhin schon beim Kalzium waren, Bohnen und du bekommst es über Hefeextrakte, Kohlsorten haben es, viele Nüsse haben es. Wer gerne Spargel isst, ist da auf der sicheren Seite. Oder Vollkornprodukte bzw. auch Weizen, Keimlinge oder Weizenkeime, die enthalten auch entsprechend Folsäure.

Stefanie Okay.

Carsten Ja, dann haben wir noch mal einen Nährstoff, Jod. Da komme ich ins Schwimmen, weil Jod selber relativ selten vorzufinden ist. Meistens versucht man das dann schon über jodiertes Speisesalz zu sich zu nehmen.

Stefanie Aber Jod wird doch auch relativ kritisch gesehen, oder?

Carsten Zu viel, ja.

Stefanie Ich habe gelesen, zu viel Jod und dann heißt es aber wieder, wir würden generell zu wenig Jod zu uns nehmen. Und ich habe auch schon gelesen, dass man Jod auf jeden Fall irgendwie – was, wie viel? – irgendwie gab es da eine Empfehlung, so und so viel µg soll man zu sich nehmen.

Carsten Es ist sehr kontrovers diskutiert. Ich weiß auch noch nicht ganz genau, wo wir uns jetzt einpendeln sollten. Da bin ich selber noch nicht so wirklich schlau draus geworden. Ich weiß, dass Jod bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln häufig nur bei Algen vorzufinden ist. Die finden ja relativ seltenst den Weg auf den Speiseplan. Also Sushi ist da jetzt mal außen vor gelassen.

Stefanie Wir haben einmal Algen ausprobiert, aber irgendwie war das nicht so ... Ich bin eh kein Meeresfrüchte-Fan, noch nie gewesen.

Carsten Ja und von der Dosierung ist es natürlich auch schwierig. Also wenn man jetzt diese Höchstgrenzen anschaut und dass man nicht zu viel nehmen soll, weil dann vielleicht die Schilddrüse und der Stoffwechsel beschleunigt wird und, und, und. Also da weiß ich ehrlich gesagt nicht so recht. Also ich denke mal, jodiertes Speisesalz oder eben durch andere Zugaben. Häufig werden ja auch andere Produkte mit Jod angereichert. Ich denke mal, Pflanzendrinks gibt es mittlerweile auch schon so ein bisschen mit Jod. Ich würde jetzt persönlich denken, dass das ausreicht.

Stefanie Ja, ich denke, wir verlinken noch auf verschiedene Übersichten, die wir gefunden haben im Internet von verschiedenen Anbietern, Blogs und Organisationen, also Nährstoffübersichten, was man so machen sollte. Und da steht dann auch teilweise drin, was die empfehlen an Jod zu sich zu nehmen, ob man dann Nahrungsergänzungsmittel nehmen soll oder eben jodiertes Speisesalz oder so was. Also da lassen wir dich nicht einfach so mit dieser vagen Aussage stehen, sondern du kannst dann nochmal nachlesen und dir eben deine eigene Meinung bilden dazu.

Carsten Genau. Was ich noch dazu sagen möchte, Jod ist kein Thema, was nur Veganer oder Vegetarier betrifft, sondern Jod ist auch für Fleischesser das Thema. Weil ich bekomme diesen Stoff auch nicht übers Fleisch. Last but not least, was die normalen Nährstoffe betrifft: Vitamin D wird häufig genannt. Ich selber musste mich da im Laufe der letzten Monate so ein bisschen einfuchsen und einlesen, weil ich ehrlich gesagt vorher dieses Thema völlig ignoriert habe. Mittlerweile bin ich aber vom Informationsstand da, dass ich weiß, Vitamin D wird zwar durch Sonnenlicht synthetisiert oder dein Körper kann es selber synthetisieren, vorausgesetzt genügend Hautfläche wird der Sonne ausgesetzt, aber auch dann nur, wenn entsprechend UVB-Strahlung an die Haut herankommt. Was ich jetzt in letzter Zeit immer wieder mitbekommen habe, ist, dass diese UVB-Strahlung gerade in den Wintermonaten bei uns aufgrund des niedrigen Sonnenstandes, also der Winkel, den die Sonne dann zu unseren Breitengraden hat, der filtert entweder alles oder einen Großteil des UVB-Strahlspektrums aus, sodass wir in den Wintermonaten eigentlich gar nicht in der Lage sind, genügend Vitamin D selber über die Haut aufzunehmen oder Sonne aufzunehmen, um Vitamin D zu synthetisieren. Das heißt jetzt nicht, dass ich latent einen Vitamin-D-Mangel ausbilden muss, vorausgesetzt, ich bin jetzt in den Sommermonaten relativ lange und häufig an der Sonne, dann kann ich meinen Vitamin-D-Speicher auffüllen. Aber ich habe natürlich ein Problem, wenn ich zum Beispiel dunkelhäutig bin. Also ein hoher Pigmentanteil in der Haut sorgt dafür, dass wenig Vitamin D gebildet wird.

Stefanie Wobei ich jetzt bei Kathrin und Daniel von dem Bevegt-Blog, dem Läuferblog, gelesen hatte, dass die auch dazu raten, dass man Vitamin D in der dunklen Jahreszeit supplementiert mit Nahrungsergänzungsmitteln. Und die sind ja als Läufer eigentlich häufig draußen, würde ich denen mal unterstellen.

Carsten Die laufen sicher nicht im Wohnzimmer. (lacht)

Stefanie Wenn die das schon raten, dann denke ich auch, dass es sinnvoll ist, dass jeder eben generell in den dunklen Monaten, sag ich mal, im dunklen Halbjahr von Oktober bis April oder bis März das wirklich supplementiert.

Carsten Ich denke auch. Also Supplemente sind nicht unbedingt so teuer und man tut sich eigentlich einen Gefallen damit. Es gibt auch noch Nahrungsmittel, die enthalten Vitamin D, das sind zum Beispiel Avocados, Champignons. Teilweise wird Vitamin D in Margarine noch eingebracht, aber das sind alles Nahrungsmittel, die vielleicht vom Mengenverhältnis nicht so häufig und üppig auf dem Speiseplan stehen, dass man da eben seinen normalen Tagesbedarf über längere Strecken mit deckt. Und deswegen würde ich auch empfehlen, nehmt Supplemente zu euch, Tabletten. Ich weiß nicht, ob es als Spritze oder so was erhältlich ist, aber wir nehmen halt Tabletten und fahren damit im Moment eigentlich ganz gut.

Stefanie Ja.

Carsten In diesem Sinne ...

Stefanie … in Hamburg sagt man Tschüss ...

Carsten … und auf Wiedersehen.

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